Fünf Wege einfach an gute Dungeon- und Landkarten zu kommen
Ein Friday Five von Shadom
In meinem Nebenjob bin ich als Illustrator, vor allem Kartenzeichner, tätig. Die Frage „Kannst du mir mal zeigen wie ich so eine Karte mache?“ ist ein immer währender Begleiter, wenn ich das den Leuten erzähle. Die Antwort meistens „Leider nein.“
Eine wirklich gute Karte braucht Stunde um Stunde an Arbeit, viel Hirnschmalz und immer auch ein wenig Herzblut. So etwas zu lernen braucht selbst schon viel Zeit und auch wenn ihr einen Lehrer habt, wird es sich trotzdem ziehen. Das lohnt sich für die gelegentliche Karte für die eigene Kampagne meistens nicht. Leer ausgehen muss man deswegen aber trotzdem nicht.
1. Nutzt eine der vielen Karten für Rollenspieler, die es schon gibt.
Egal ob ihr euch eine Landkarte aus deviantart holt, euch bei der cartographersguild bedient oder eine der vielen anderen Quellen heranzieht. Landkarten gibt es überall.
Für Dungeons sieht das ganze auch nicht groß anders aus. Die Links von deviantart und der cartographersguild werden euch auch ein paar davon ausspucken. Nichtsdestotrotz finden sich auch viele Gelände und Dungeonkarten. Bevor ich anfing meine Karten in Photoshop zu machen habe Dundjinni benutzt und genau wie viele andere habe ich viele meiner Karten im zugehörigen Forum hochgeladen. Ich nehme an bei anderen Tools sieht das genauso aus, also stöbert in deren Foren. Aber gerade bei Dungeons kann man auch sehr einfach, den nächsten Punkt befolgen.
2. Stellt euch eine Karte aus fertigen Elementen zusammen
Dungeonkarten sind meistens relativ einfach gestrickt. Schon vor ziemlich langer Zeit kamen einige Leute auf die Idee, dass man so eine Karte in viele Elemente aufteilen kann, die man nahtlos nebeneinander legen kann. Genug von diesen „Plättchen“ und man hat fast unendlich viele potentielle Dungeons! Kristian Richards hat auf seinem Blog seit einiger Zeit solche Elemente gesammelt und vor kurzem eine Übersicht gepostet. Auch bei davesmapper gibt es gleich mehrere solcher Sets und hier sogar als Tool direkt im Browser. Wer aber wirklich etwas eigenes machen will und nicht mit fertigen Elementen zufrieden ist, dem empfehle ich den brandneun Rpg Map Maker, der nicht nur extrem einfach zu bedienen ist, sondern ebenfalls ohne Installation direkt im Browser funktioniert.
Für Landkarten ist das ein klein wenig schwerer, immerhin sind die selten so modular. Am nächsten kommt, da noch der Hexographer, aber das gehört eigentlich mehr zu Punkt 5. Vielleicht sollte man da besser einen der anderen Punkte nutzen.
3. Nutzt eine reale Karte
Gerade wenn man eine Landkarte will, ist man nicht auf Rollenspielmaterial angewiesen. Es gibt immerhin Sammlungen von historischen Kartenmaterial wie hier oder hier. Natürlich fällt das leichter, wenn man in der realen Welt spielt, aber eine Stadtkarte wie die hier, kann man wenn man den Namen raus schneidet eigentlich direkt im Fantasy verwenden. Alternativ könnt ihr auch eine moderne Karte mit einem kleinem Trick benutzen. Wenn ihr diesem Link folgt, dann seht ihr eine Karte a lá Google Maps, nur in einem gemalten Stil. Die kann man direkt verwenden.
4. Lasst jemanden die Karte für euch machen.
Das hier ist natürlich mit Abstand der einfachste Weg, zumindest wenn man bereit ist die Arbeit auch zu entlohnen. Egal ob man sich direkt einen Illustrator aussucht (*hust* Eigenwerbung) oder erst einmal allgemein eine Anfrage einstellt (z.B. hier), der gewünschte Stil wird fast immer gefunden. Bei letzterem Link kann man sogar versuchen einen unbezahlten Job auszuschreiben. Die Chancen sind natürlich wesentlich kleiner, aber wenn man ein Projekt hat das interessant genug ist, kann man Glück haben. Habe ich auch schon mehrfach gesehen.
5. Nutzt ein spezialisiertes Programm dafür
Technisch gesehen ist das hier das gleiche wie Punkt 3, aber während es dort um ganze Kartenteile geht, die man wie ein Puzzle zusammensteckt, geht es hier um einzelne Symbole und Teile einer Karte, die man kombiniert. So etwas per Hand zu machen ist möglich, selbst mit freien Tools (z.B. Brush Sets und andere Ressorucen für Gimp wie das hier) aber gilt das noch als einfach?
Es gibt aber auch etwas simplere Lösungen dafür. Weiter oben steht schon der Hexographer verlinkt, der wie gesagt irgendwo zwischen Punkt 3 und 5 steht. Ansonsten habe ich wie schon erwähnt früher Dundjinni benutzt und auch wenn das Programm nicht kostenlos ist und schon etwas betagt, finde ich es immer noch ziemlich gut. Ganz ähnlich funktioniert auch das freie Maptool und auch wenn ich noch keine Erfahrungen damit gemacht habe, soll es sehr gut sein und bietet noch einige Funktionen, die sogar gemeinsames online Spiel ermöglichen. Am besten funktioniert natürlich noch der Campaign Cartographer von Profantasy samt seinen Addons, aber das wird schon wieder so langwierig den Umgang damit zu lernen und dabei noch so kostspielig, dass man fast besser direkt eine Karte machen lassen kann.
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