Fünf Gründe, Traveller zu spielen
Ein Friday Five von Infernal Teddy
Wir sind Science Fiction Fans, Caninus und ich. Zugegeben, ich mehr als sie, aber wir mögen beide klassische Space Operas – Asimov, Niven, Heinlein, und so weiter. Wir haben vor kurzem angefangen, Star Trek: the Next Generation zu schauen, von Staffel Eins an. Warum ich euch das erzähle? Seid ich Anfang der Woche die Systemvorstellung zu Traveller geschrieben habe denke ich über eben dieses System nach, ich habe in den Ubuntu-Repositories ein schickes Spiel namens Endless Skies gefunden – und jetzt habe ich fünf gute Gründe für euch, warum ihr auch drüber nachdenken solltet, wenn ihr auch klassische SF mögt.
I.) Space Opera!
Was Traveller am besten kann ist Space Opera, und zwar klassische Space Opera, wie man es noch aus seiner Jugend kannte, bevor es den ganzen trans- und posthumanistischen Krams gibt, der heute die Space Opera-Sektion bevölkert. Traveller kann vielleicht nicht einfach so Star Wars oder Star Trek nachahmen – aber bestimmte Elemente davon auf jeden Fall. Reisen an ferne, fremde Orte die noch nie jemand gesehen hat, riesige Raumgefechte zwischen kilometerlange Schlachtschiffe, aber auch das Firefly-artige „Hey, diese Rinder müssen von einer Welt zu Nächsten, ohne das jemand es mitbekommt“ lässt sich ohne Probleme mit Traveller machen.
II.) Einfache Regeln
Im Kern ist Traveller ein sehr einfaches System – selbst der müdeste Casual Gamer sollte sich merken können das er einfach nur zwei Würfel werfen muss, dazu eine Nummer addieren muss, und damit über einen bestimmten Wert kommen muss. Kein Pool bilden, keine komplexe Mathematik, und dieses Prinzip zieht sich durch das ganze Regelwerk. Die meisten SF-Rollenspiele an die ich mich erinnern kann, auch die FATE-Basierten, neigen eher dazu, unnötig komplex oder gar kompliziert zu sein (Ich mag Rolemaster, ich mag Spacemaster, aber ich möchte das nie wieder leiten müssen…).
III.) Viel Material
Traveller wird nächstes Jahr Vierzig. Vierzig. Das ist eine verdammt lange Zeit. Und in dieser Zeit ist fast ständig neues Material veröffentlicht worden, sowohl Regelmaterial als auch Setting. Das heißt, wenn man keine Lust hat, sich selbst etwas auszudenken, oder wenn man das Gefühl hat, es fehlen dem Spiel bestimmte Elemente, dann ist die Chace große das es entsprechendes Material irgendwo da draußen gibt. Die verschiedenen Editionen von Traveller sind nicht zu hundert Prozent miteinander Kompatibel, aber nahe genug das ein guter Spielleiter das Ganze schnell anpassen kann. Und die Vielzahl an Settings, sowohl innerhalb des offiziellen Traveller-Universums als auch an Umsetzungen bedeuten auch das man immer einen passenden Platz zu spielen finden wird.
IV.) Toolbox
Wer allerdings kein Setting findet das ihm zusagt, oder lieber ein Setting bespielen will für das er kein Material findet, der muss auch nicht auf Traveller verzichten – schließlich ist bereits das Grundregelwerk mit einer Vielzahl an Werkzeugen… nein, Werkzeugkisten bestückt, mit denen der geneigte Spielleiter zusammen mit seiner Gruppe Welten erschaffen kann, Raumschiffe, ganze Raumsektoren, und in den ergänzenden Quellenbüchern gibt es noch weiteres Material um die Spielwelt weiter auszugestalten. Wer also will braucht sich nie mit einem der fertigen Settings zu beschäftigen.
V.) Deutsche Version
Das ist jetzt weniger ein Thema das mich direkt betrifft, aber für viele ist das immer noch ein Thema: es gibt Traveller auf deutsch. Es gibt eh nur sehr wenige Space Opera-Rollenspiele, und auf deutsch gibt es, wenn ich mich nicht täusche (Und ich erwarte von euch das ihr mich korrigiert) derzeit sonst nur Space Pirates von JC Games (Wobei ich voller Spannung auf Star Slayers warte…). Wer also klassische Space Opera spielen will und dafür deutsche Bücher braucht kommt um die Ausgabe von 13Mann kaum vorbei.
Gute Liste, aber für meine fünf Gründe würde ich ein bisschen umbauen. (In absteigender Wichtigkeit):
1. „People, not heroes.“ Hab ich mal von deiner alten Liste geklaut. Das ist auch der Grund, warum ich Traveller nicht mit Space Opera verbinde. Zu viel Grit, Noir und Fokus auf eine Handvoll Welten am Rande des besiedelten Weltraums dafür. Ganz klar CT also. Mir gefällt der Vergleich mit „Le Salaire de la peur“ oder vielleicht „Heart of Darkness“ besser. Mehr hier: http://www.irosf.com/q/zine/article/10119 . Ist natürlich nicht die einzige Art Traveller zu spielen.
2. Toolbox. Volle Zustimmung!
3. Einfache Regeln. Ebenfalls.
4. Charaktererschaffung. Das Zufallsprinzip sorgt regelmäßig für interessante Charaktere, von denen jeder seine ganz eigene, (un)gewöhnliche Geschichte hat.
5. Sandbox. Traveller ist perfekt geeignet dafür, vor allem wegen der ganzen optionalen Subsysteme.
Mich wurde es reizen „Justifiers“ oder „Barrayar“ mit Traveller zuspielen.