Die träumende Finsternis 3: Die Tore der Nacht

Ein Roman von Keith Baker

Nachdem Daine, Lei und Stoß im Monument gestrandet sind, von außen durch eine Armee Dunkelelfen bedroht werden, die versuchen endlich ihr Ziel zu erreichen und die Feuerebene zu betreten und ihre ehemalige Begleiterin sich aus dem Staub gemacht hat um niemand-weiß-genau-was für einen Unsinn anzustellen, und dann auch noch der merkwürdige Kriegsgeschmiedete namens Harmattan aufgetaucht ist, bleibt den dreien nur eine Möglichkeit. Ebenfalls in eine andere Ebene reisen und hoffe von da aus einen Weg zurück nach Hause zu finden.
Im Hauptraum mit den Ebenenkugeln finden sie eine schwer verletzte Dunkelelfe, die ihnen beim Beitreten schon eher unbeachtet beigestanden hat, von echten Helden aber natürlich nicht zurückgelassen werden kann.
Die Ebene für die sich hauptsächlich Lei entscheidet, ist Thelania, die Ebene der Feen und Märchen. Die nun wieder vier Gefährten betreten die Ebene an einem Ort, der Jägermond genannt wird, in einer weiten Landschaft mit Steingesichtern und Gras. Erste Begegnungen mit den Einheimischen erweisen sich als nicht so fruchtbar (ein paar Wölfe, die aus Blut zu bestehen scheinen), doch Lei schafft es eine Prophezeiung zu erlangen, welche ihnen den Weg weißt. Somit machen sie sich auf, immer dem seltsamen Stab, welchen Lei von ihrem verfemten Großonkel erhalten hat, folgend um schließlich die Tore der Nacht zu suchen.
Und dann ist da ja auch noch dieses klitzekleine Problem der träumenden Finsternis, welche sich dank Leis Kräften nun wieder erheben kann und auch irgendwie aufgehalten werden muss.

Mit diesem Teil ist die Trilogie um die träumende Finsternis beendet und eigentlich erfahrt der Leser erst hier so wirklich worum es geht. Die Handlung setzt etwas vor dem Ende des zweiten Bandes ein, aber dieses Mal aus Sicht eines anderen Charakters.
Zwar gab es wichtige Erkenntnisse auch schon am Ende des zweiten Bandes, aber eher in Richtung wer wirklich Freund und Feind von Daine, Lei und Stoß ist. Im Gegensatz zu den ersten beiden Romanen ist dieser hier weniger gut geeignet um dem Leser einen Überblick über die Welt von Eberron zu geben – schlicht und ergreifend, weil er nicht direkt auf Eberron spielt, sondern auf den äußeren Ebenen. Dabei wird das Reich der Feen am ausführlichsten beschreiben und kann so natürlich durchaus für Plots verwendet werden, die Ebene des Krieges wird kurz gestreift und am Ende verschlägt es die Gruppe nach Dal’Quor, die Ebene der Träume, in welcher sich eigentlich alle Träumenden wieder finden (aber weder Kriegsgeschmiedete noch Dunkelelfen, weil beide Rassen nicht schlafen).
An offenen Punkten werden hier so einige geklärt, etwa was genau es mit dem Stab auf sich hat, den Lei im ersten Band erhalten hat, aber auch wie die Prophezeiung zu verstehen ist, die dort gesprochen wurde. Außerdem gibt es endlich eine Auflösung der bislang unvollendeten Erinnerung an die letzten Stunden vor der Zerstörung Cyres, welche bislang immer nur als Daines Träume kurz geschildert wurden.
Was leider nicht geklärt, aber mit mehr Informationen versehen, wird, ist die Herkunft Leis und ihre besonderen Fähigkeiten, sowie ein möglicher Grund für die Verfemung. Ebenso wird die Herkunft von Harmattan, dem Kriegsgeschmiedeten aus dem zweiten Band (und kurz am Anfang dieses Bandes) erklärt, aber nicht wie er so geworden ist, wie er nun ist.
Diese offenen Punkte lassen einen Leser natürlich etwas unbefriedigt zurück, aber da der Hauptplot durchaus ein befriedigendes Ende findet, ist das zu verschmerzen. Baker wollte mit seinen Helden gerne weitere Romane schreiben, ist aber nie dazu gekommen.
Der neue Gruppencharakter Xu’sasar, die Dunkelelfe, bringt tatsächlich nochmal ordentlich Würze in die Geschichte und zeigt, dass Baker wirklich anderes mit den Drow auf Eberron im Sinn hatte.

Auch dieser Band ist wieder von entsprechender Qualität was die Übersetzung anbetrifft.

Fazit:
Wer die ersten beiden Teile oder auch nur den zweiten gelesen hat, sollte auch den dritten Band lesen. Nicht so sehr um neue Eindrücke zu bekommen, sondern schlicht um auf unterhaltsame Art und Weise zu erfahren wie die Geschichte ausgeht.

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