Die ersten fünf Rollenspiele von Teddy
Ein Friday Five von Infernal Teddy
Nachdem wir letzte Woche unseren gemeinsamen Stapel von Rollenspielen präsentiert haben dachte ich, ich erzähle euch mal was denn meine ersten Rollenspiele waren. Diese fünf Spieler waren die ersten die ich mir zugelegt habe, und zugleich auch die ersten die ich gespielt bzw. geleitet habe. Von den hier aufgeführten Büchern und Editionen habe ich nur noch eines im Regal (Mage: the Ascension), aber alle befinden sich zumindest in späteren Editionen noch immer in unserem gemeinsamen Regal (Zumindest wenn man Pathfinder als „D&D Edition“ zulässt). Das ist hier auch der erst mal letzte Nostalgie/Ego-Artikel, nächste Woche geht es wieder weiter mit den üblichen „Fünf Dingen die ich mir aus den Fingern sauge“-Artikeln.
I.) AD&D 2nd Edition
AD&D war mein erstes „richtiges“ Rollenspiel (Wenn man Advanced Fighting Fantasy nicht mit zählt) überhaupt. Man hat mir das Spiel – und damit unser Hobby – im Sommer 1990 vorgestellt, während eines Urlaubs in Wales bei alten Schulfreunden. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, aber mein Half-Elfischer Barde hatte keine sonderlich lange Lebenszeit. Ich glaube, es dauerte keine 30 Minuten bis ein Zwerg seine Lanze in seine Nase schob. Überraschenderweise führte das zu mittlerweile fast 25 Jahre im Hobby und jede Menge ermordeter Spielercharaktere. Gespielt habe ich AD&D bis ca 1997, dann brach meine damalige Gruppe auseinander, und es übernahmen andere Spiele meine Freizeit.
Lieblingskampagne: „Unsere Greyhawk Wars“
Es mag überraschen, aber die beste AD&D-Kampagne in der ich gespielt habe war nicht in Planescape angesiedelt, sondern in der World of Greyhawk. Ich hatte mir auf einer Con die 1983 erschienene Box gekauft, und wir machten die Welt sehr schnell unser eigen. Ich hatte das Gefühl das die Welt sich auf einen großen Krieg zu bewegte, und machte mich darauf einen „Greyhawk Weltkrieg“ aufzuziehen, ohne zu wissen das TSR selbst einen geschaffen hatte. Meine Gruppe von Spielern ging in zwei Jahren von einfachen Abenteurern und Soldaten zu Personen mit Macht und Einfluss und einem eigenen Zwergstaat auf der Wild Coast zwischen Greyhawk und den Pomarji. Jede Runde die ich seit dem auf Oerth angesiedelt habe musste sich mit den Auswirkungen dieser Kampagne herumschlagen.
II.) Rifts
Rifts habe ich im selben Sommer kennen gelernt wie AD&D, aber es dauerte danach noch ein Jahr bis ich es mir dann selbst zulegte. Ich bekam einen Charakter damals in die Hand gedrückt, einen Headhunter, und durfte mit los ziehen und Sachen in die Luft sprengen. Von Anfang an fand ich die Mischung aus Fantasy, Science Fiction und Horror faszinierend, und es sprach den Teil von mir, der in den 80s He-Man oder Thundarr the Barbarian liebte. Die sich da schon abzeichnende Spanne an „Minisettings“ welche Rifts ausmachen haben wohl noch ihr übriges getan, und als ich ein paar Jahre später wieder zu Besuch war haben meine Gastgeber die Ruinen der postapokalyptischen Neuen Deutschen Republik unsicher gemacht und mich darum gebeten, die deutschen Begriffe im Buch zu korrigieren.
Lieblingskampagne: „Mal sehen was passiert“
Nicht der kreativste Kampagnenname, zugegeben. Die Runde ging los um 2001 herum, einige Leute saßen herum, es wurde diskutiert was man spielen könnte, und zwei Leute – einer davon ich – hatten die Idee, man könnte ja Rifts spielen. Die Kampagne die sich daraus ergab hatte drei sich abwechselnde Spielleiter, und begann irgendwo im Mittleren Westen, nur um in einem massiven Feuergefecht in den Ruinen von Montreal zu enden. Hier gab es keine große Kernstory, hier wurde gespielt was Spaß machte, geleitet was einem gerade einfiel, und so lange alle einen schönen Abend hatten war alles so wie es sein sollte.Leider haben wir es nie geschafft, das Ganze nach Phase World auszulagern, aber da kam halt die Schießerei in Montreal dazwischen.
III.) Mage: the Ascension 1st Edition
Ich glaube, ich werde nicht müde zu erwähnen das ich Mage: the Ascension liebe. Ich hatte das lila Buch ziemlich spontan gekauft als ich es im örtlichen Rollenspielladen sah – ein Spiel in der Modernen in dem es um Magie geht und das mit einem freien Magiesystem arbeitet? Wie konnte ich da widerstehen? Ein paar Wochen später hatte meine Mutter ein Kind angenommen das sie für ein Paar beim US-Militär babysitten sollte, und die beiden älteren Jungs der beiden erwähnten das sie Rollenspieler seien, und ein Spiel namens Werewolf spielen würden. Ich sagte, es klänge wie das neueste Spiel das ich mir gekauft hatte, und das eine führte zum anderen – meiner ersten Mage-Runde.
Lieblingskampagne: „The Doom that came to San Fransisco“
Casey, der Spielleiter dieser Gruppe, war ursprünglich aus Frisco, und ein großer Lovecraft-Fan, und das verband sich in dieser Kampagne, zumindest zu Anfang. Am Ende der Kampagne patzte ich bei einer Magieprobe so sehr, das es New York nie gegeben hatte, und die geplante Folgerunde hätte in New Amsterdam spielen sollen. Ich frage mich mittlerweile immer häufiger wie wir es geschafft haben mit den Magieregeln der 1st Edition zu spielen, aber das frage ich mich bei den Regeln von Mage im Allgemeinen in letzter Zeit.
IV.) Shadowrun 2.01D
Wann ich genau mit Shadowrun angefangen habe weiß ich nicht mehr, aber es war irgendwo kurz vor V:tM und Cyberpunk 2020, aber wer daran Schuld war weiß ich, das waren Necro und Rocket, zwei Kumpels aus meiner Schulzeit. Die beiden hatten gerade DSA3 hinter sich gelassen, und waren über SR2.01D gestolpert, und waren begeistert, eine Begeisterung die sehr, sehr ansteckend war. Wir haben gespielt bis kurz nach dem Erscheinen von SR3, weil da die Gruppe auseinander brach. Ich habe danach noch ein paar Kampagnen geleitet, vor allem die Kampagne die ich im Folgenden erwähnen werde, aber wieder eine richtig lange und erfolgreiche Kampagne an der ich auch als Spielleiter Spaß hatte hat lange Zeit auf sich warten lassen – eigentlich ist Shadowrun nämlich regellastiger als es mir heute lieb ist.
Lieblingskampagne: „Frankfurt Hoechst“
Diese Runde begann nachdem eine Andere endete. Mein alter Weggefährte, Serafin, hatte für seine Freundin um mich eine Shadowrun-Runde geleitet, wollte aber auch mal spielen. Dann stieß noch Floppy zur Gruppe, und ich siedelte die bisherigen Charaktere um, nach Groß-Frankfurt. Sie gerieten zwischen einer kriminellen Vereinigung und einem aufstrebenden Konzern, und als die AGC als Reaktion auf den langsam entstehenden Straßenkrieg das Viertel zerbombte spielten wir bereits in den Räumlichkeiten des örtlichen Rollenspielvereins, in der es noch eine zweite Shadowrun-Runde gab. Dessen Spielleiter einen Monat später die Runde hin warf. Was dazu führte das meine Gruppe plötzlich von drei Spielern auf zwölf an stieg…
V.) Vampire: the Masquerade 2nd Edition
Ironisch, eigentlich, aber trotz der Tatsache das ich schon M:tA spielte und von Werewolf: the Apocalypse zumindest schon gehört hatte ist Vampire: the Masquerade komplett an mir vorbei gegangen bis ich 1996 mit einer Mitschülerin anbandelte und das Spiel in ihrer Sammlung entdeckte. Kurze Zeit später habe ich meinen ersten Charakter gebaut (Einen Malkavianer, wen wundert’s?) und habe angefangen die Bücher für dieses Spiel zu verschlingen. In den Neunzigern war Vampire eines der einfachsten Spiele, um neue Rollenspieler zu züchten – schließlich war das auch die Zeit in der Interview with the Vampire, The Crow und Bram Stoker’s Dracula erschienen sind, und da passte V:tM rein wie die Faust aufs Auge.
Lieblingskampagne: „Die Bio-Runde“
Ich saß in der Mittagspause rum, als meine damalige Clique mich eigentlich fragen wollte wann wir Freitags wohin gehen wollten, aber daraus wurde die Frage, was das für eine grünes Buch sei. Eine Erklärung dessen, was Rollenspiele seien, später wurden Charaktere gebaut, und diese Gruppe von Rollenspielneulinge machten die Nächte Londons für die nächsten zwei Jahre unsicher, mit kurzen Ausflügen nach Glasgow, der Suche nach dem Cabirus, und einer Nachfolgerunde in Londinium. Zugegeben, der Grund warum die Runde für mich so wichtig ist, sind die Mitspieler gewesen, aber ich muss dafür wirklich keine Entschuldigungen vorbringen, oder?
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