Die aventurische Lawine

Ein Rant zu DSA von Infernal Teddy

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen das es keinen weiteren solchen Artikel von mir geben würde. Unser mit Abstand meistgelesener Artikel bis heute ist ein kleiner Rant zu DSA, welcher 2013, noch zu DSA 4-Zeiten entstand, und im Mai diesen Jahres zum letzten Mal kommentiert wurde. Ich dachte eigentlich, damit hätte ich alles gesagt, was ich negatives zu DSA sagen wollte, und hatte mir vorgenommen, nie wieder etwas dazu zu veröffentlichen. Aber die neue Edition zwingt mich dazu, mich mal wieder aus meinem Rant-Exil zurückzumelden, und mich mal wieder negativ über Deutschlands beliebtestes Rollenspiel zu äußern. Ich werde versuchen, mich ruhig und logisch zu äußern, aber hey, es ist ein Rant. Meine Inbox wird wieder mit Hassmail überquellen, und ich werde wieder nichts beantworten.

Wie üblich gilt, das Folgende ist alleine meine Meinung, meine Frau, Caninus ist weiterhin großer DSA-Fan, und sieht das Ganze wieder anders als ich. Und wir schaffen es sogar, verheiratet zu bleiben, stellt euch mal vor.

Was erregt also dieses mal mein Missfallen? Nennen wir es die Art des Produktausstoßes. Wir erinnern uns vielleicht an die Vorankündigungen zu DSA 5 – es sollte ja eigentlich vieles einfacher werden, und es sollte alles nur mit dem Grundregelwerk bespielbar sein. Es sollte nicht mehr nötig sein, sich einen Rollkoffer kaufen zu müssen, nur um irgendwo außerhalb der eigenen vier Wände spielen zu können. Und dann kam das neue Grundregelwerk. Setting fehlt, komische Auswahl an Charaktertypen, und so weiter. Aber hey, nicht mehr vier dicke, teure Hardcover rumschleppen, die alle das ebenfalls teure, dicke Hardcover, welches ich gekauft habe unnötig machen, richtig? Weeeeeeeeeeeeeell… nicht so ganz. Aber dazu kommen wir noch.

Jedenfalls, als die Ankündigungen zu DSA 5 weiter so eintrudelten gingen bei mir so ein wenig die Alarmglocken los. DSA 4 hatte insgesamt wie viel? Dreizehn? Dreizehn dicke Regionalbeschreibungs-Hardcover. Alleine um die Welt zu beschreiben, und das ist ohne den Atlas und die Geographica, welche wie schon das Grundregelwerk schnell genug eine teure und unnötige Anschaffung wurde. Aber offensichtlich war das der DSA-Redaktion – und vielleicht auch euch Fans – nicht genug, denn wenn man nach den Ankündigungen gehen darf wird es insgesamt mindestens 26 Regionalbänder geben, mit dem selben Umfang der bisherigen Regionalbeschreibungen. Aber hey, das ist ja noch nicht genug, veröffentlichen wir doch noch zusätzlich einen Band pro Region mit zusätzlicher Ausrüstung und Sonderregeln! Genau, weil der Charakter aus dem Dorf da hinten einen Bonus auf Angelproben bekommen sollte, wenn er im Bach hinterm Dorf angelt. Ernsthaft jetzt? Das wollte jemand haben? War nicht der Plan das man das Spiel vereinfachen und entschlacken wollte, damit auch Leute die neu zum… oh. Wie war das, ihr produziert gar nicht um neue Fans zu gewinnen, sondern um die geifernden Internetfans ruhig zu stellen, die sowieso nicht mehr spielen, sondern nur noch sammeln? Oh, okay… gut, wenn ich mir den Wust an Veröffentlichungen anschaue kann sich das eh kein dahergelaufener Teenager mehr leisten… Regionalspielhilfe, Rüstkammer zur Spielhilfe, Abenteuer zur Spielhilfe, Kartenset, Spielkartenset, Soundtrack… ich mache ja eigentlich immer Witze darüber das DSA-Fans alles kaufen wenn nur DSA drauf steht, aber so langsam wird das lächerlich. Das soll jetzt zu jeder der 26 Regionen kommen, mit drei bis vier Regionen im Jahr? Ernsthaft?

Die Reionalspielhilfen bringen mich auch wieder zurück zu den dicken Hardcovern von denen ich vorhin gesprochen habe. Schließlich enthält jede Regionalspielhilfe auch neue Professionen, Sonderfähigkeiten und anderes Regelzeugs. Meine erste Reaktion war Unglauben, ich gebe es zu – soll ich, wenn ich einen Druiden im Bornland spielen will trotzdem erstmal das Buch zu Nostergast kaufen, auch wenn ich nie im Leben sonst etwas damit machen werde? Aber nein, da hat mich Cani beruhigt, und mich auf das Kompendium und die Aventurische Magie verwiesen, in denen diese Sachen ja alle zusammengefasst werden sollen. Ich bin also rüber zu unseren Freunden bei Nandurion (Der einzigen DSA-Seite die ich als DSA-Spieler-Nicht-Versteher überhaupt lese) – vielleicht lässt sich ja doch noch ein Rant vermeiden. Aha, neue Professionen, neue Special Stuff-Sachen… und neue Regeln, welche Teile des Grundregelwerks ersetzen. Also quasi durch die Hintertür wieder die „Wege der…“-Bände eingeführt. Aber dafür nochmals ausführlicher, komplizierter und überfrachteter, weil das sind ja nur die jeweiligen ersten Bänder. Wer schließlich einen Elfen etwas ausführlicher spielen will muss ja auf Aventurische Magie II warten (Trägt das auch den Untertitel „Auf der Suche nach noch mehr Geld“?). Ach ja, und die neuen Kampfregeln werden acht Trefferzonenwürfel benötigen. Schauen wir mal, also wenn das „Aventurische Götter I“ oder wie auch immer der Band heißen wird auch noch erscheint, dann ist doch bestimmt auch wieder das Grundregelwerk unnötig, oder? Oder gibt es dann zwei oder drei kleine aber wichtige Regeln, für die man das Buch dann doch noch mit sich rumschleifen muss?

Ich fasse also zusammen: das Spiel ist nicht vereinfacht worden, sondern bleibt von der Komplexität gleich, bzw. die Komplexität nimmt dank mindestens drei Abstufungen an Fokusregeln wahrscheinlich noch weiter zu, und das obwohl schon bei DSA4 niemand, mit dem ich über die Jahre gesprochen habe, die vollen DSA-Regeln nutzt. Die Regionalbeschreibungen werden noch umfangreicher als bisher, durch die größere Anzahl auch noch effektiv teurer, und man braucht auch noch Zusatzmaterial. Ach ja, und durch die erscheinenden Bänder „Kompendium“, „Magie“ und „Rüstkammer“ sind schon wieder große Teile des Grundregelwerks wertlos geworden, habe ich das so richtig verstanden? Und darüber regt sich auch keiner unter den DSA Fans auf, weil es ist ja DSA, richtig?

Mal sehen wie lange es dauert bis wir wieder eine Neuauflage der Götter-Verfluchten Sieben Gezeichneten bekommen. Das Ding ist ja schlimmer als jeder Untote.

Okay, gut. Das war’s erstmal, liebe DSA-Fans. Ich verspreche euch, den nächsten Rant zu eurem Lieblingsspiel gibt es von mir erst 2019 oder 2020, okay? Und eigentlich sollte es mir ja egal sein, ich spiele es nicht, und Cani hat versprochen mich nie wieder dazu zu zwingen. Wir sollten also eigentlich getrennte Wege gehen können. Aber einen Gefallen könntet ihr mir noch tun – könnt ihr mir sagen wo ihr den Goldesel herbekommen habt, um euch die kommende komplette Sammlung DSA5 leisten zu können? Ich brauche eine neue Stereoanlage, und die Lautsprecher die ich mir rausgesucht habe sind echt teuer…

23 Kommentare zu Die aventurische Lawine

  1. Danke für Dein mutiges Bekenntnis. Ob ich mit einer DSA-Spielerin zusammenleben könnte, weiß ich nicht. Die verlangen mir zu viele 3W20-Proben ab … ;)

    Aber ernsthaft, ich staune auch nur über das Konzept. Man wird sehen, ob das aufgeht.

  2. Ulisses hat wohl erfolgreich 3W20 auf die Talente Menschenkenntnis und Handel gewürfelt. Die DSA-Fans werden bestimmt das ganze Zeug mit Begeisterung kaufen und das sogar in den limitierten Kunstledersonderausgaben. Solange sich alles, wo DSA draufsteht, wie warme Semmeln verkauft, wäre der Verlag ja blöd, wenn er nichts mehr veröffentlichen würde. Ist den ein System, wie Pathfinder, mit seinen ganzen Ergänzungsbänden da besser? Wenn in ein paar Jahren Lorakis komplett beschrieben ist, werden auch einige Bände zusammen gekommen sein.

    Auf der anderen Seite sind die DSA-Fans aber auch sehr anspruchsvoll und ich bin schon auf die nächste Rückrufaktion mit abgetrennten Buchrücken gespannt.
    Es ist ja zum Glück keiner gezwungen, DSA zu spielen.

    • Ich glaube Teddys hauptkritik ist da tatsächlich der Umstand, dass die DSA-Regelerweiterungen tatsächlich das Grundregelwerk ersetzen. Bei Pathfinder werden eher Module drangeklatscht, die das ganze erweitern. (Insofern wäre es ein marginaler Unterschied, wenn auch nur ein kleiner.)

    • Infernal_Teddy // Juni 19, 2016 um 08:24 // Antworten

      Der Hauptunterschied zu Pathfinder ist – zumindest in meinen Augen – das ich die Regelelemente zu Pathfinder im Zweifelsfall auch kostenlos im Netz finde, und zwar Hier (http://paizo.com/pathfinderRPG/prd/), Hier (http://www.d20pfsrd.com/), und auf deutsch auch Hier (http://prd.5footstep.de/). Und dazu noch einige Apps. Ich bin nicht gezwungen, für ein einzelnes Regelelement ein ganzes Buch zu kaufen, welches ansonsten einfach nur Staub sammeln würde.

  3. Ich gebe dir als Ex-DSA-Spieler recht: Das Veröffentlichungskonzept ist von vornherein fragwürdig. Wenn man Sondernregel nur in den Regionalbänden abdrucken würde, dann wäre sie nur noch pseudo-optional, sobald jemand sie nutzen will, aber kein Interesse an der Region hat. Wenn diese Sonderregeln aber jetzt, wie vorgesehen, nocheinmal in Bänden gesammelt werden, wird das ganze Zeug hochgradig redundant. Da waren die Wege-Bände eigentlich noch die bessere Lösung. So oder so wird das Grundregelwerk bald allein kaum mehr ausreichen (mangels Setting, wie du ja auch schon erwähnt hast, ist es das ja eigentlich nie gewesen). Spieler (SL eigentlich auch) wollen halt viele Optionen, und dann wird aus optional halt pseudo-optional. Mal sehen wann auch wieder der Kreuzreferenzen-Wahnsinn losgeht. Wahrscheinlich kann man DSA aber auch gar nicht entschlacken, solange sich die Regel so sehr mit der Spielwelt verzahnt sind.

  4. Und ich dachte ich hätte mich letztens verguckt als ich den Nostergast Ausrüstungsband gesehn hab. :D
    Die spinnen, die DSAler ! ;-)

  5. So sehr ich die Kritik an der DSA5-Veröffentlichungspolitik (im Gegensatz zu jener an DSA4.1) auch teile, ich bin mir ziemlich sicher, dass Ulisses keine „26 Regionalbänder“ veröffentlichen wird.

    der Band, die Bände = Bücher
    das Band, die Bänder = Streifen (i.d.R. aus Stoff)
    (vgl. der Schild, die Schilde vs. das Schild, die Schilder)

    Von den etlichen fehlenden Beistrichen ganz zu schweigen…

    • Infernal_Teddy // Juni 20, 2016 um 20:43 // Antworten

      Hi, willkommen bei uns – bei einem Rant die Grammatik korrigieren zu wollen ist aber schon ein wenig…. contra ;)

  6. Du sprichst mir aus der Seele. Nur in einem Punkt muss ich Dich etwas verbessern: Immerhin kann man DSA jetz mit den Grundregeln spielen. Man ist ja nicht gezwungen den ganzen Sonderregelkram zu kaufen. Leider gibt es eine Einschränkung zur Einschränkung: Die Grundregeln geben zu wenig Zauber oder Geweihte her um ohne Zusatzbände auszukommen. Dennoch hatte ich auch auf ein entschlackteres System gehofft, wurde das doch immer auf die Fahne von „5“ geschrieben. Und nun bin ich auch entsetzt, was daraus wird. Jedenfalls haben wir das DSA spielen erst mal eingestellt. DSA4 ist schon unspielbar, die Kämpfe dauern viel zu lange und so hoffte ich auf ein DSA5. Aber es hat sich bei den Regeln zu wenig geändert. Noch immer dauern mir die die Kämpfe viel zu lang mit dem Paradewurf (auch wenn sie etwas schneller wurden mit gesunkenem Paradewert). Da ging den Machern wohl während der Schaffungsphase der 5er Regeln der Mut aus. Schade, man hätte echt was Gutes draus machen können. Das Gute dabei: Pathfinder gefällt mir immer besser je mehr ich mich da einarbeite. Und es ist wieder mehr Zeit für Vampire, Cthulhu und Shadowrun. :-)

  7. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich wäre auch ein Kandidat, der nicht an sich halten könnte den ganzen Kram zu kaufen, war aber bisher noch vorsichtig abwartend (s.u.) zu DSA5. Seit mir das Konzept klar geworden ist, habe ich für mich beschlossen DSA5 nicht mehr anzurühren.

    Ich habe DSA4 primär verlassen, weil Aventurien nach 20+ Jahren die ich da spiele, nichts Neues mehr bieten konnte. Insofern hätten mich Konzepte wie ein Zeitsprung/Reboot der Welt mehr gereizt, aber auch ohne hatte ich erwogen, mir wenigstens die DSA5 Regeln zuzulegen. Aber das würde ja kein Ende nehmen, also lasse ich das auch lieber.

    DSA5 hat mich jetzt in die Arme von Splittermond als bevorzugtes Fantasy-Setting getrieben.

  8. Kann natürlich nur für mich sprechen. Bin/war seit 1988 DSA-Sammler und -Spieler, habe einige Umzugskartons voll DSA-Kram und kenne eine Handvoll Gleichgesinnter, aber alle, wirklich alle haben für sich entschlossen, aus den in Deinem Artikel genannten Gründen nicht auf DSA5 umzusteigen, sondern mit DSA4.1 Schluss zu machen. Einige wollen sich noch ein paar Romane kaufen oder ab und an ein AB, um es umzumodeln oder aber haben konsequent den Systemwechsel vollzogen. Ich fürchte daher nichts Gutes für die DSA-Zukunft, sollten wir nicht völlig allein mit unserer Meinung sein, was ich nicht glaube, wenn ich mich so im Netz umsehe…

  9. Ich finde das ganze hier ist nicht wirklich ein Rant! Du schreibst ja nur die Wahrheit! ;)

    Die besten Regeln die DSA je hatte wollte man machen. Übersichtlicher und einfach. Jaja…

    Alleine schon diese Spielkartensets die zu jedem Regelband und auch zu der 1. Region erschienen sind. Für was sind diese bitte gut? Für einfach die Regeln darzustellen oder Monsterbilder zu sammeln? Da gibt es doch dann jetz schon in der Summe über 200 oder 300 Karten von… Wo hilft das beim Spielen? Da muss man ja dann erstmal die 100 Karten raussuchen wo man für das aktuelle Abenteuer braucht. Andergasterkarte für den Krieger, Magiekarte A,G,X für Magier, Magierkarte B,F,D für die Hexe, Monsterkarte H,J,L. Alleine schon das es für Regeln soviele Karten gibt… Spiel ich eine Lebenssim oder ein RPG oder dann doch schon Magic?

    Was ich auch bei Kritik immer schön finde ist das die ganzen Fanboys dann kommen: Hey das ist doch Optional!

    Sobald etwas niedergeschrieben und veröffentlich ist, finde ich ist es nicht mehr wirklich Optional.

    Gerade wenn man z.B. einen Magier oder eine Hexe spielen will. Da fehlt ja noch so gut wie alles und da heißt es ja jetzt ja auch schon es wird mindestens 2 Bände zur Magie geben. Dazu kommt dann bestimmt noch ein Buch mit Zaubern, aber hey so gerne wie diese kleinen A5 Bände im Moment rausgehauen werden gibt es dann vermutlich auch nicht 1 Zauberbuch sondern für jede einzelen Magieklasse ein eigenes… Das Zauberbuch des wandernden Firnelfen incoming… :D

    • Es hilft halt nicht beim Spielen, es hilft beim Sammeln!

    • >>Was ich auch bei Kritik immer schön finde ist das die ganzen Fanboys dann kommen: Hey das ist doch Optional!

      Sobald etwas niedergeschrieben und veröffentlich ist, finde ich ist es nicht mehr wirklich Optional.<<

      Genauso sehe ich es auch. Es wird mir persönlich viel zu oft mit der Ausrede "es nutzen ja sowieso alle Gruppen ihre eigenen Hausregeln" über schlechtes Spieldesign hinweggetäuscht. Ich sage NEIN! Die Regeln wurden so in die OFFIZIELLEN Bücher hineingenommen, weil das Autorenteam diese als den Standard festgelegt hat. Und wenn die Regeln einfach Bullshit sind, dann ist es NICHT die Aufgabe der Spielleiter und -gruppen, die Fehler und Kurzsichtigkeit der Redaktion auszubessern. Die bekommen schließlich einen angemessenen Gegenwert in Form von Geld (und davon nicht zu wenig wie mir schein). Wenn jetzt jede Redaktion ankommen würde und ein Buch voller experimenteller Regeln verfasst, mit nem süffisanten Hinweis auf Hausregeln, dann ist das schlicht und einfach Abzocke.

  10. Wow, das war aber zahm und allein auf einen einzigen Umstand fokussiert. Fühle mich fast schon geklickbaited… :o

  11. Wunderbar! Ein sehr gelungener Text. Als DSA-Spielerin sehe ich dem ganzen Ulisses-Merch-Kapitalismus-Konsum sehr skeptisch gegenüber. Braucht man wirklich so viele unnütze Bände? (Alles Rezensionen zum Rahjasutra) Nicht das es bei anderen Rollenspielsystemen anders wäre. Selbst das Regeleinfache D’n’D hat ganze Schränke voller Regelbücher und Zusatzbände. Vereinfachung sah ich bei DSA 5 schon von Anfang an nicht – Einführung des Talents Kraftakt – früher haben wir die Tür mit einer KK-Probe geöffnet! Was diese Sonderbände mit Rüstungskammer der einzelnen Regionen soll, wissen die Zwölf allein… Das Beispiel mit dem Angelboni der Charakters aus einem Dorf mit Bach war super! Auch wir haben bei DSA4 immer mit Hausregeln gespielt und viele Regeln weggelassen, daher empfand ich das Regelüberladene DSA4 nie als schlimm. DSA5 wird wohl eine würdige Nachfolge sein, bei der man auch wieder einmal nur ausgewählte Bücher kauft und viele, viele Regeln weglässt. Selbst jetzt schon sage ich als Meisterin es gibt keine Schicksalspunkte – ich bin das Schicksal. Warum ich nicht weiter DSA4 spiele? Leider ist der Anklang in der Gruppe sehr groß und ich füge mich der Mehrheit.

    • Infernal_Teddy // Juni 30, 2016 um 13:20 // Antworten

      Ironischerweise finde ich das Rahjadingens noch ganz nett als reines ingameobjekt.

      • Jedem ist ja auch seine eigene Meinung gelassen. Die Vademecums sind ja auch nicht schlecht. Habe nur bevor ich diesen Text elesen habe, eine Rezension zum Kamasutra… äh, Rahjadings gelesen, wobei es schlecht weggekommen ist. Ich finde an Sex gar nichts peinlich und finde es auch nicht schlimm soetwas am Spieltisch zu thematisieren. Im Buch sollen aber scheinbar nur irgendwelche Anmachsprüche stehen… ist ja auch egal ;) wollte mich jetzt nicht darauf festnageln… Hatte es nicht in der Hand und eigene Meinung ;) Ich muss ja selbst gestehen, dass ich mir so ein komisches Zauberkartenset gekauft habe – aber nur weil ich dachte das wäre Regelergänzend (da ich selber sehr gerne Magier spiele), aber irgendwie war es doch immer schöner sich die Zauber aus dem LC herauszuschreiben (dann lernt man auch noch besser die Zauber zu verstehen), anstatt mit diesen dämlichen Karten zu hantieren. Aber das war wieder eine eigene Meinung. Gibt ja auch Leute, die finden die Karten (ja auch für SF von Kampf und Liturgien erhältlich) sicher ganz nützlich.
        Als reines Ingameobjekt finde ich besonders die Inrahkarten schön. Da kann man gut Prophezeiungen spielerisch umsetzen. Oder einfach eine Runde Boltan in der Taverne. Wir machen ja eh viel Rollenspiel, sodass ich oft als Meister die Spieler einfach nur machen lasse. :)

  12. Ich kann nur hoffen, dass viele das so sehen wie die hier Schreibenden und DSA den Rücken kehren. Ich würde gerne zurück nach Avebnturien, aber nicht so. Nur wenn die Verkäufe arg in den Keller gehen, kann ich auf ein vielleicht wirklich schlankes, besserers DSA 6 hoffen.

  13. Ein Quartal nach Veröffentlichung dieses Rants kann ich behaupten ,dass 90% der Kritikpunkte nicht mehr zutreffen, da Ulisses bewiesen hat, dass es ihnen nicht nur ums Geld. Es wurde eine Regel-Wiki angekündigt in der alle regeln aller Erweiterungsbände online verfügbar sein werden, damit sich Spieler nicht Regionalbände kaufen müssen um die enthaltenen Regeln einsehen zu können. Es wurde außerdem mehrmals betont, dass für die Mehrheit der Abenteuer nur das Grundregelwerk und der Aventurische Almanach nötig sind, jeder Erweiterungsband ist völlig optional und sollte sich nur gekauft werden wenn sich Spieler für deren Inhalte interessieren. Die Einzigen Ausnahmen stellen Abenteuer da, die für die Regionalbände erscheinen und den entsprechenden Regionalband voraussetzen, welche man aber halt einfach nicht spielen muss wenn man die Region eh nicht mag. Fans des Spiels werden sich womöglich trotzdem jeden Band holen einfach der Sammlung wegen, aber der gemeine Spieler braucht nur die Publikationen mit den Inhalten die ihn interessieren. Damit reichen Dm SL mit dem start der Wiki ein Laptop und seine Notizen bzw. sein Abenteuer und er hat alle wichtigen Informationen dabei. Ulisses hat damit IMHO die richtige Richtung eingeschlagen um trotz der vielen geplanten Publikationen den Normalspieler nicht zum kauf von diesen zu zwingen.

  14. … mittlerweile:

    Komplettisten oder auch Lore-Fetischisten brauchen weiterhin den Goldesel. Nur zum Spielen braucht man ihn definitiv nicht. Mit Regelwiki, Scriptorium und dem Zulassen alternativer DSA-Regelwerke ist tatsächlich eines deutlich geworden: Karten und anderer Schick-Schnack ist völlig optional. Man hat sogar die Möglichkeit wieder DSA1 und anderes zu spielen. Da wurde wirklich viel Optionalität eingeführt. Und anders als bei DSA4 funktioniert sie auch einigermaßen. Mag sein, dass DSA4ler damit nicht so recht klar kommen. Verständlich, da war man anderes gewohnt. Und außerdem hat DSA4 ja auch Unmengen von Finanzmitteln verschlungen. Kein Wunder, dass viele noch dran hängen.

    Allerdings kann ich schon verstehen, warum man die aventurische Lawine ablehnen kann. Das Veröffentlichungsmodell von Ulisses erinnert mich an das von zwei US-Partnern: Fantasy Flight Games und Paizo. Viele kleine Produkte und Regelschnipsel schön verstreut darbieten. Nicht gerade freundlich für die Spielenden, die tatsächlich so manche Sachen am Spieltisch nutzen wollen, weil es einfach verdammt aufwändig ist zu referenzieren. Und: Es ist halt auch ne Methode um Umsätze zu generieren. (Aber ganz ehrlich: Waren diese vielen großen Regel-, Setting- und Abenteuer-Ungetüme von DSA4 da wirklich so viel besser? Ich glaube nicht.)

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