Der Kerker, der Drache, und Ich
Meine Beziehung zu D&D, von Infernal Teddy
Es sind jetzt etwas mehr als dreißig Jahre her seid ich zum ersten Mal einen w20 in die Hand genommen habe und mit einem halbelfischen Krieger mich einem Skelett entgegengestellt habe. Das heißt ich gehe diesem unserem Hobby etwas mehr als zwei Drittel meines Lebens nach, und damit begleitet mich auch Dungeons & Dragons entsprechend lange. Schließlich was AD&D mein erstes „richtiges“ Rollenspiel. Ich kann also sagen ich habe jede offizielle D&D-Version gespielt die seid 1990 erschienen ist, plus AD&D 1e (Wenn auch nur ein oder zwei mal). Aber wenn ich meine aktuelle Beziehung zu D&D mit einem Satz beleuchten sollte wäre es der Folgende:
I’m not really feeling it anymore.
Klar, ein bisschen Burnout ist zu erwarten wenn man über längere Zeit immer wieder das gleiche Spiel spielt, und es ist auch nicht das erste Mal das ich an D&D (bzw. auch Pathfinder) einfach satt bin – Das erste mal ist das in den späten Neunzigern passiert, da bin ich zu Rolemaster und Palladium Fantasy gewechselt. D&D 3.5 bzw. Pathfinder wurden mir auch beide irgendwann zuviel, und auch da habe ich Pause eingelegt. Jetzt sind wir bei D&D 5, und so schick ich es finde… ich habe eine Kampagne geleitet, aber ich sehe es nicht auf mich zukommen das ich eine Zweite leiten werde. Oder überhaupt nochmal zu D&D greifen werde, wenn ich ehrlich bin, und das schließt auch ältere Versionen mit ein. Warum?
Ich habe glaube ich vor einigen Jahren an dieser Stelle schonmal gesagt das ich eher die Idee von D&D mag als das Spiel selbst. Da ging es glaube ich noch um 4e, aber die Aussage bleibt bestehen. Jede D&D-Edition bisher hatte Elemente die mir gefallen haben, und Elemente die für mich nicht funktionieren. D&D hat für sich für mich immer am besten angefühlt wenn es versucht hat ein mehr oder weniger „generisches“ Fantasyrollenspiel zu sein, vor allem – wie gesagt, für mich persönlich – in den BECMI- und 3.x-Editionen. Aber mittlerweile ist mir BECMI zu starr in seinem Regelkorsett, und 3.x ist einfach… zuviel. Viel zu viel. Und D&D 5 ist einerseits schon wieder etwwas zu simpel für das, was ich mir von einem D&D erwarte, und vor allem fühlt es sich für mich weniger nach einem mehr oder weniger „generisches“ Fantasyrollenspiel an mit dem ich meine eigenen Welten bespielen kann, und mehr nach einem Befeiern all dessen, was D&D in den Köpfen der meisten spielenden unter D&D verstehen. Und das ist nicht was ich von D&D erwarte, ich will keine „Greatest Hits“.
Versteht mich nicht falsch, ich finde D&D 5 ist ein gutes Spiel – eigentlich sind alle post-TSR Editionen gute Spiele gewesen – und ich kann mir durchaus vorstellen nochmal 5e zu spielen. Aber ich weiß nicht ob ich es nochmal leiten werde. Gefühlt ist auch eine 6e in den nächsten 3-5 Jahren am kommen, und im Gegensatz zu den bisherigen Editionen wird das kein Instakauf mehr. Das werde ich mir lange und gründlich anschauen und mir Gedanken machen bevor ich Geld dafür ausgebe, und das ist ein wenig schade. Aber was bedeutet das jetzt für mich? Ich werde wohl ein neues Spiel brauchen für meine selbstentwickelten Welten, und D&D 5 wird wohl ein wenig auf meinem Regal einstauben, das wars.
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