Der dualistische Orden

Relaunch von Eilar Teil 8

Zum ersten Teil  |  Zum vorhergehenden Teil

Zum Diskussionthread

Vor allem, noch bevor die altvorderen Feen zu träumen begannen, war Licht und Dunkelheit. Doch als sie aufeinander trafen, vermengten sie sich und aus dem Chaos des Zwielichts entstand das Sein. Und die Träume der Altvorderen ordneten das Sein in Wasser und Stein, in Luft und Feuer und in Fee und Mensch. Niemals jedoch konnten sie Licht von Dunkelheit trennen, denn sie selbst waren und sind bis heute unrein. So ist in jedem von uns Licht und Dunkelheit enthalten und so ist jeder von uns unrein. Nur wer das Licht in sich selbst nährt, bis es stark genug ist die Dunkelheit zu vertreiben, kann ausbrechen aus den Träumen der Altvorderen und rein werden.

Der dualistische Orden entstand in seiner heutigen Form vor 150 Jahren und hat seitdem Eilar im Sturm erobert. Als die Prediger eines presinischen Glaubens mit einem Kloster der schlafenden Götter über Jahrzehnte verschmolzen, formten sie dabei den dualistischen Orden. Die altvorderen Feen, die schlafenden Götter werden im dualistischen Orden fast schon zu gesichtslosen Werkzeugen verbannt und selbst nicht mehr angebetet. Einige ihrer Riten (vor allem die Ferahs) haben im Orden überlebt und werden nun Licht und Dunkelheit gegenüber ausgebübt. Die Götter selbst sind jedoch bedeutungslos geworden.

Stattdessen beruft sich der Orden auf den Schöpfungsmythos des Glaubens. Licht und Dunkelheit, der Stoff aus dem die schlafenden Götter entstanden sind, werden im Orden zu einer Repräsentation von Gut und Böse, von Tugend und Sünde, von Richtig und Falsch. Eilar ist nichts anderes als die Vermengung von diesen reinen Konzepten und die einzige Aufgabe der Menschheit ist die Trennung  beider voneinander und damit die Aufhebung der Schöpfung. Erst wenn ein Mensch ein vollkommen tugendhaftes Leben geführt hat, wird er aus dem endlosen leidvollen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt entlassen und zu einem Teil des reinen Lichts.

Die Aufgabe des Ordens ist es Güte und Tugend in den Menschen zu stärken, um ihnen den Weg aus dem Kreislauf zu ebnen. Die großen Kathedralen sollen die Menschen zu guten Taten inspirieren, die Kollekte des Orden sind nicht dazu da Götter zu besänftigen, sondern Selbstzweck für die Gläubigen, um Opferungsbereitschaft zu zeigen. Die Wunder, die manch ein Priester des Lichts vollbringen kann, sind nichts mehr als Beweis dafür, wie wahr ihre Botschaft ist.

Der Orden hat sich auf ganz Eilar verbreitet, besonders aber in Presine, Pallatyne und weiten Teilen von Emlen an Macht gewonnen. In gleichem Maße verlor damit der Glauben der schlafenden Götter an Einfluss. Der Glauben bezeichnet den Orden als Blasphemie und schon mehr als ein Krieg wurde im Namen der beiden gegeneinander gefochten. Mehr noch scheinen am Horizont zu liegen.

Es gibt jedoch schon genug Konflikte im Orden selbst. Gerüchteweise existiert eine Splittergruppe: die Priester der Dunkelheit. Es heißt diese Perversion des Ordens behaupte, dass Eilar schon viel zu lange versucht nach Licht und Tugend zu streben. Das meiste Licht sei schon lange gegangen und der bessere, wenn nicht der einzige Weg wieder ein Gleichgewicht herzustellen sei es Menschen zur Dunkelheit, zum Bösen zu treiben. Denn wenn ein tugendhaftes Leben zur Auflösung des Kreislaufes in das Licht führe, dann würde pure Sünde ebenso aus der Wiedergeburt heraus in die Dunkelheit führen. Angeblich sehen die Priester sich als indirekte Diener des Lichts, die bereit sind sich für das große Ziel die Hände schmutzig zu machen.

Ob die Priester der Dunkelheit und vor allem ihre pervertierten Wunder wirklich existieren, ist nicht sicher, doch viele sonst tugendhafte Menschen schwören von diesen Priestern der Dunkelheit verführt worden zu sein. Zu oft erscheinen Zauberer und Befleckte, der Dunkelheit zu dienen, als dass es Zufall sein könnte! Ein Teil der Priester des Lichtes vereinigte sich zur reinigenden Flamme der Inquisition unter direktem Befehl der höchsten Instanz des Ordens, der Kongregation des Lichts. Wann immer es Gerüchte über Priester der Dunkelheit gibt, erscheint die Inquistion und läutert die Schuldigen und Verdächtigen auf den klärenden Feuern des Scheiterhaufens.

Die Bevölkerung hasst die Inquisition in gleichem Maße wie sie den restlichen Orden liebt, doch die Angst vor den Priestern der Dunkelheit und der Sünde, die sie mit sich bringen, erstickt jegliches Aufbegehren im Keim.

2 Trackbacks & Pingbacks

  1. Der Glaube der schlafenden Götter | Neue Abenteuer
  2. Die Karte von Eilar | Neue Abenteuer

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen