Das Netz der Romulaner

Eine Star Trek-Romanrezension von Infernal Teddy

Auch wenn es heute schicker zu sein scheint, Star Wars zu mögen, ich war eigentlich immer eher ein Trekkie. Ja, Star Wars ist nett, hat coole Elemente, und auch definitiv den coolsten Bad Guy ever in der Form von Darth Vader (Und die besseren Soundtracks), aber… es ist halt keine Science Fiction, sondern Fantasy mit technologischem Anstrich. Und wie wir alle wissen mag der blöde Teddy halt lieber Science Fiction, zumindest außerhalb des Rollenspiels. Und nachdem er dank eines Lesers dieses Blogs wieder die Trek-RPGs aus dem Hause Last Unicorn Games sein eigen nennt ist er auch noch über seinen Lieblingsroman zur klassischen Star Trek-Serie gestolpert, Das Netz der Romulaner (Im Original: “Web of the Romulans”), von Melinda S. Murdock.

Mir liegt aktuell die deutsche Taschenbuchausgabe des Heyne Verlags aus dem Jahr 1985 vor, wobei es eigentlich die 7. Auflage ist, aus dem Jahr 1994. Das Buch ist 222 Seiten lang, ohne die Liste aller Titel. Die Optik entspricht der damaligen Reihe, wobei hier mal wieder das Coverbild vertauscht wurde – Statt Spock, Kirk und McCoy vor einem romulanischen Bird of Prey haben wir hier Spock und Kirk vor einem quallenartiken Alien mit Zähnen, was natürlich überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat, aber das entspricht dem, was man damals von Heyne erwarten konnte. Immerhin ist das Bild vom bekannten Fantasymaler Boris Vallejo.

Der Roman folgt zwei Handlungssträngen. Der erste Strang ist die Hauptgeschichte des Romans: Der romulanische Commander S’Talon wird vom Prätor des Reiches mit seinem Schiff ausgesandt, um am Rand der romulanischen Neutralen Zone die Föderation zu verunsichern und zu provozieren – ein Ablenkungsmanöver, um die Sternenflotte von den Plänen der Romulaner abzulenken. Denn das romulanische Imperium wird von einer Epidemie heimgesucht, welche die Bevölkerung des Reiches mit einer erschreckenden Geschwindigkeit dahinrafft. Um das Heilmittel herstellen zu können benötigt das Imperium ein Getreide, welches nur auf wenigen Welten wächst – und die nächste Quelle dafür ist eine Föderationswelt. Der Prätor schickt die Flotte los, um das Getreide zu erwerben – oder um die Welt im Handstreich zu nehmen, wenn es sein muss. Das ruft allerdings nicht nur den Föderationsrat auf den Plan, sondern auch einen Admiral des Nachrichtendienstes, welcher von den Romulanern besessen ist – und die Bedrohung ausschalten will, so lange sie geschwächt sind.
Gleichzeitig entwickelt sich der zweite Handlungsstrang an Bord der Enterprise – bei einem Aufenthalt im Raumdock wurde der Computer des Schiffs mit einer weiblichen Persönlichkeit versehen. Diese entwickelt eine Faszination mit Captain Kirk, was zunächst zu Fehlfunktionen führt, aber nach und nach “eliminiert” der Computer sämtliche Besatzungsmitglieder, so dass das Schiff nur noch auf direkte Befehle des Captains reagiert, und die Kommunikationskanäle zum Oberkommando der Sternenflotte unterbricht. Und gerade als das Schiff hilflos im Raum steht enttarnt sich das Schiff des S’Talon auf der falschen Seite der neutralen Zone. Und zwar als das Schiff auf Angriffskurs geht…

Fazit:
Okay, fangen wir mit dem Negativen an: der Handlungsstrang mit dem verliebten Computer ist blöd. Blöd, und ausgelutscht. Sieht man aber darüber hinweg hat man einen Roman, der nicht nur eine spannende Geschichte um eine politische und militärische Krise bietet, sondern auch ein spannender Einblick in die romulanische Psyche und das romulanische Imperium. Das Material das hier geboten wird eignet sich wunderbar um ein oder mehrere Abenteuer um eine Seuche im romulanischen Reich zu erschaffen, und ich kann mir vorstellen das Ganze auch als Hintergrund bzw. Historie für eine TNG-Kampagne zu verwenden. Immer noch mein Lieblingsroman zur klassischen Star Trek-Epoche.

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