Charaktertipps – Brujah

Zittern vor Wut:

Wenn du das richtig machst, dann bekommen die anderen Spieler um dich herum einen recht weitreichenden Einblick. Wenn du es allerdings falsch machst, sieht es aus als hättest du einen epileptischen Anfall. Der Trick ist, also um wirklich ärgerlich zu werden, innerlich zu schimpfen. Schimpfe heftigste über eine Person oder Situation, aber sage nichts. Das ist schwierig und bedarf einiger Übung im Vorfeld, wie aber im Grunde alles.

Ein einfacher Trick ist, dass egal wo sich deine Hand befindet, krampf sie zusammen. Härter. Halte dies so lange du kannst. Ein wirklich guter Effekt ist, wenn du vorher eine Blutkapsel in der Hand versteckst und dann Blut zwischen deinen Fingern heraus läuft.

Wie ich richtig brülle:

Jeder kann brüllen. Jeder kann rufen. Jeder kann kreischen, aber die Malkavianer sind eh meist die besten darin, also kümmere dich nicht darum. Allerdings gibt es nichts was die Leute mehr erschreckt, wenn ein Brujah richtig loslegen sollte.

Richtig loslegen, was genau meine ich damit? Das heißt genau zu beachten, wann du schreist und vor allem was du schreist. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass einfach alles zu schreien keinen großen Effekt hat, weil dir irgendwann keiner mehr zuhört. Wechsle ab zwischen einer gefährlich leisen Stimme und dem Schreien. Du hast das Recht dazu. Wenn es jemand verdient hat, dann mach ihn nieder. Halt dich nicht zurück, nur weil du glaubst du könntest ihn verärgern. Was soll er schon machen. Du bist Brujah.

Toben:

Die Brujah sind die Meister des Tobens (oder sollten es zumindest). Zumindest haben sie den Vorteil es aus einem guten Grund zu tun. Ein Anfall ist nicht zu planen (und wenn einmal begonnen im Grunde nicht zu stoppen) Toben bedeutet deine Gedanken genau auf ein einzelnes Subjekt zu fixieren und diese Subjekt von so vielen Punkte wie möglich zu betrachten.

Du kannst toben um zu Erniedrigen: Zähle die schlechten Verhaltensweise der Person auf. Du kannst aber auch Überzeugen: Mach dich über etwas oder jemanden lustig, um genau das zu zeigen, was du möchtest. Du kannst auch Informieren: Beschreibe ein Event oder eine Idee. Und zu guter letzt… du kannst natürlich auch toben, einfach weil du gerade Lust dazu hast.

Tipps zum Charakter im Allgemeinen:

Sein wir mal ehrlich, man kommt viel weiter mit einem netten Wort und einer Kanone, als nur mit einem netten Wort. Wer auch immer sagte „mit Gewalt löst man keine Probleme“ hat entweder was gutes geraucht oder versucht die Massen in einem Status der Ignoranz zu belassen. Löst keine Probleme, ja klar. Deshalb geben Nationen auch Unsummen für den Aufbau einer Militärmacht aus. Deshalb haben Polizisten Pistolen und Schlagstöcke. Deshalb verlassen sich Tiere in der Wildnis auf ihre Talente in der Diplomatie, statt auf scharfe Zähne und Klauen.

Die hässliche Wahrheit in der Welt der Dunkelheit ist, dass am Ende der finale Triumph eines Individuums oder einer Gruppe die Fähigkeit physische Gewalt anzuwenden oder die Drohung derer, zum gewünschten Resultat führt – Überleben, Sicherheit, Gehorsam, Respekt, was auch immer. Mao Tse Tung sagte einmal „Politische Macht kommt aus dem Lauf einer Waffe.“ Und die schöne Wahrheit ist, je mehr Macht du hast, desto weniger musst du sie einsetzen.

Einen Brujah darzustellen meint, dass du den Vorteil in physischen Auseinandersetzungen besitzt. Du hast Stärke und Geschwindigkeit. Die Gangrel haben ebenfalls ein großes Potential in physischen Auseinandersetzungen. Aber du, als Brujah hast die Möglichkeit in Auseinandersetzungen auf die Unterstützung anderer Brujah zu zählen. Denn nur diese riskieren einen Statusverlust im Clan, wenn sie es nicht tun. Im Gegensatz zu anderen Clans.

Etwas für jeden

Ah, aber vielleicht sind solche brutalen Methoden gar nichts für dich. Vielleicht bevorzugst du eher die Intrigen und subtilen Abläufe… Deine Feinde und Rivalen zu verletzen ist sehr befriedigend, aber es ist praktisch wenn du hinterher nicht ihre Vitae von deinen Fingern waschen musst. Da du eine Möglichkeit besitzt um genau dies ebenfalls durchzusetzen kommst du in beiden Spielarten gut zurecht. Wenn du eher auf soziale Talente setzt kannst du genauso charmant und populär wie ein Toreador werden. Und es hilft enorm, dass du in hässlichen Situationen immer noch auf die anderen Talente zurückgreifen kannst, welches ein Toreador nicht kann.

Es gibt so viele Möglichkeiten diesen Clan darzustellen. Auf der einen Seite des Spektrums haben wir die Freidenker, die Idealisten. Ohne diese haben wir keine Veränderung und neue Ideen in der Welt der Kainskinder. Auf der anderen Seite haben wir die Gewaltliebenden, radikalen Rebellen, die sich nur um die Zerstörung des Systems sorgen und nicht über das was es ersetzen soll. Ich bin ein Anarchist, weiß nicht was will, aber wie ich es bekomme. Diese Art Charakter kann Spaß machen und recht befriedigend sein. Denn mal ehrlich, du hast vermutlich noch nie darüber nachgedacht eine Reihe Bomben auf einem Kongress zu verteilen, aber wenn du jetzt daran denkst bringt es dir sicher ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Kolleg-Professor, Freiheitskämpfer, Hacker, Künstler, Kultanführer. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Wenn du jemals das Leben nach deinen Regeln spielen wolltest, dich vom Mainstream abspalten, wirst du es lieben diesen Clan zu spielen.

Tipps fürs Überleben (und den Spaß dabei)

Erstens, sei dir deiner Schwäche bewusst. Da die meisten Konzepte eher auf körperlichen oder sozialen Talenten basieren, macht das viele anfällig für Manipulationen und Disziplinen die dies tun. Sie dir dessen einfach bewusst und versuche solche Situationen zu meiden, wenn möglich.

Zweitens, wähle interessante Vor- und Nachteile. Diese machen den Charakter dreidimensionaler und vor allem für andere Einsichtiger, was dem Spiel an sich und der Interaktion anderer mit deinem Charakter viel weiter hilft.

Drittens, versuche durch andere Dinge zu lernen. Wenn du dir andere anschaust und ihren Kampfstil (und damit ist jeglicher Stil vom Einzelkämpfer über Gruppenkampf oder auch das übliche ‚ich lass andere kämpfen‘ gemeint) beobachtest, kannst du so mancher üblen Situation vorbeugen. Auch hilft es nicht einfach dumm drauf los zuschlagen. Wenn du vorher ein bisschen nachdenkst, bringt dich das oft weiter. Denn schließlich bist du normalerweise nicht Brujah, weil du der Schläger von nebenan bist, sondern ein helles Köpfchen mit Ideen.

Viertens, wenn du im Clan aufsteigen möchtest, dann küss nicht jedem den Arsch. Aber nicht den Chef spielen, solange du es noch nicht bist, denn dann bekommst du unter Umständen große Probleme. Zeige Initiative, aber brich nicht die Masquerade in der Öffentlichkeit. Das bringt dann wirklich Ärger für den Clan und noch mehr für dich. Wobei das dann in den meisten Fällen eh gegessen ist.

Fünftens, und das gilt für alle Rollen – benutz dein Hirn und deine Imagination. Es gibt ein Sprichwort “ Es gibt keine geringen Rollen, nur geringe Schauspieler“. Mache aus deinem Charakter mehr als nur ein erweiterbares oder auch verzichtbares Extra. Hab keine Angst dich in Situationen zu stürzen und Dinge geschehen zu lassen. Dein Charakter hat Ziele und Motivationen, die aus seinem Leben und seinen Erfahrungen stammen. Vielleicht gehen sie ja über einfaches rummgammeln von Treffen zu Treffen und Erfahrungspunkte sammeln hinaus? Denke darüber nach wie du deinen Teil zur Story beitragen kannst.