Brennen soll Bosparan

Ein Roman von Judith C. Vogt

Wir schreiben das Jahr 331 v. BF. Der derzeitige Horas ist Dalek der zweite und das Reich ist zwar noch geeint, aber es brennt an allen Ecken und Enden. Die von den Torwjalder schon vor einigen Jahrzehnten eroberten Zyklopeninseln sind zum Startpunkt vieler neuer Eroberungsfahrten geworden und der neue Herjatuga Hrutgar will in die Sagas eingehen und den ganzen Fluss hinauf bis Bosparan fahren um es zu plündern. Doch um das zu verhindern wird die junge Yilia beauftragt als Legatin mit der Shinxira, der ungeliebten Legion, gen Küste zu reisen um die Boote aufzuhalten. Nicht nur eine schwierige Aufgabe, weil die Torwjalder sehr erfahren auf dem Wasser sind, sondern vor allem, weil sie von den Soldaten nicht völlig ernst genommen wird – schon gar nicht, weil sie mit zwei Priestern der Rondra angereist ist, die Legion aber natürlich Shinxir verehrt.
Am anderen Ende des Kontinents versucht eine junge Schülerin der Mokoscha wichtige Dokumente in Sicherheit zu bringen und gerät dabei im Limbus an einige der letzten Ssrkhrsechim, welche ihr den Weg zum Wasser, was die Welt durchschneidet, weisen.
Ebenso auf den Weg macht sich ein junger Geweihter des Avesha mit seinem Falken, auf der Flucht aus Kunchom in dem seine Familie ermordet wurde und auf der Suche nach einer Möglichkeit gegen die schrecklichen Echsen vorzugehen und wenn möglich Bastrabuns Bann zu erneuern.
Auf ihrer Reise treffen die beiden zunächst zusammen und dann auf die Legion welche in Punin für Ruhe sorgen soll, aber inzwischen keine Lust mehr dazu hat und die Stadt erst geplündert und dann an die Tulamiden verschachert hat. Der Legat der Legion sieht im jungen Avesgeweihten eine hervorragende Möglichkeit sich auf höheren Posten zu setzen.

Zwar scheinen all diese Geschichten nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, treffen aber auf verschlungenen Wegen dann doch aufeinander. So erfährt Yilia von der Bedrohung durch die Torwjalder und reist gen Küste nur um festzustellen, dass es nicht so einfach ist ein paar Schiffe auf dem Fluss vom aufwärtsfahren abzuhalten um dann letztlich auf die anderen Akteure direkt oder indirekt in Bosparan zu treffen. Ein Bosparan, in dem jeder seine Aufgabe zu lösen hat. Diese vielen einzelnen Geschichten, welche doch miteinander verwoben sind, sind zugleich Freud und Leid des Romans. Es ist natürlich immer gut zu lesen, wenn Geschichten irgendwo miteinander verflochten sind, aber hier sind es dann doch zu viele und zu unstrukturiert. Als Leser weiß man irgendwann nicht mehr wer denn jetzt nach welchem Plan herum geschoben wird – was sich zwar für die Charaktere real anfühlt, als Leser aber nicht gerade befriedigend. Und leider bleibt bei den ganzen Handlungen und vielen Hauptcharakteren deren Entwicklung auch auf der Strecke. Einzig Yilia und vielleicht Yagheer, der Aveshageweihte haben den Hauch von einer Charakterentwicklung. Hier wären wohl weniger Hauptpersonen deutlich besser gewesen um mehr Raum zu haben.
Letztlich kann man den Roman wohl damit zusamen fassen, dass hier die Vogtschen Lieblingsthemen miteinander kombiniert wurden: Die dunklen Zeiten, Torwjalder und etwas drittes, das jetzt aber zu viel Spoiler wäre. Immerhin führt es zu einer Verknüpfung der anderen Romane aus den dunklen Zeiten und eines Abenteuers (aber welches wäre nun auch wieder Spoiler).

Fazit
Wer sich für die alten Zeiten interessiert, kann sich diesen Roman durchaus zulegen – allzu viel Material gibt es zu diesem Zeitabschnitt ja nicht. Interessiert man sich jedoch nicht für diese alten Zeiten so gibt es bessere Romane von DSA und auch von Frau Vogt (sowohl innerhalb als auch außerhalb von DSA).

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  1. Rezensionsspiegel November 2017 | Nandurion

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