Village

Ein Dorf wird bespielt

Zum Kennerspiel des Jahres 2012 gewählt und damit der erste Erste Platz den Pegasus mit seinen Spielen bislang erreicht hat, nachdem es schon die letzten Jahre immer Nominierungen gab. Das Spiel ist nicht von Pegasus selbst, sondern von der kleinen Firma eggertspiele, welche taktisch hochwertige Gesellschaftsspiele herausbringen.

In diesem Spiel übernimmt jeder der bis zu vier Spieler eine Familie aus dem Dorf und versucht diese möglichst gut durchs Leben zu bringen.

In der Packung enthalten sind:

1 Spielplan
48 Spielfiguren (je 11 in den Spielerfarben rot, gelb, blau, elfenbein; 4 in schwarz)
32 Spielmarker (8 in jeder Spielerfarbe)
72 Einflusssteine (je 18 in den Farben braun, rosa, orange & grün)
6 schwarze Peststeine
40 Güterplättchen (je 8 Schriftrollen, Pferde, Pflüge, Ochsen & Planwagen)
24 Kundenplättchen
15 Münzen
20 Getreidesäcke
2 Leinenbeutel (ein grüner und ein schwarzer)
3 Aufbaukärtchen (für 2, 3 und 4 Spieler)
1 Übersichtskärtchen für die Messe
4 Hofpläne
1 Startspielermarker
1 Marker nächster Startspieler
1 Aufklebebogen für Spielfiguren inkl. Ersatzklebchen
2 Spielanleitungen (deutsch & englisch)

 

Spielablauf
Nachdem sich jeder Spieler für eine Farbe entschieden und die entsprechenden Spielsteine, Figuren und seinen Hof heraus sortiert hat sowie die Einflusssteine ja nach Spieleranzahl blind aus dem mitgelieferten Beutelchen gezogen und verteilt wurden, beginnt der älteste Spieler mit seinem Zug. Dazu nimmt er einen der Steine auf dem Spielbrett an sich, bzw. legt diese zurück in den Beutel falls es sich um einen schwarzen handelt, welcher Pest symbolisiert und dafür sorgt, dass seine Figuren schneller altern und sterben. Dann kann er sich entscheiden ob er die zum Feld gehörige Aktion machen möchte. Im einzelnen sind dies:
– Ernte
Solange eine Figur auf dem eigenen Hof steht, kann diese eine Ernte machen. Dafür erhält sie Korn in Abhängigkeit von eigenen Gegenstände (Ein Pflug und Pferd bringt mehr Korn ein zum Beispiel)
– Ausbildung machen bzw. etwas fertigen oder Korn verkaufen
Eine Figur vom Hof darf in eine Ausbildung geschickt werden. Diese Figur ist dann in der Lage nach Bezahlen von Extrakosten Gegenstände zu fertigen.
– Auf Reisen gehen
Eine Figur vom Hof kann auf Reisen gehen und die Welt erkunden. Dazu muss allerdings jedes Mal wenn von einem Ort zum nächsten gegangen werden soll entsprechende Kosten gezahlt werden. Dafür gibt es natürlich Ruhm zu gewinnen, wenn man fremde Orte erreicht hat.
– Markttag:
Hier können eigene Gegenstände oder Korn an Käufer verkauft werden, welche dann ebenfalls Ruhm ein bringen.
– Ins Rathaus gehen
Eine Figur kann vom eigenen Hof in den Stadtrat gehen und natürlich für entsprechende Kosten bestimmte Privilegien erhalten, wie etwa Startspieler zu sein, oder zusätzliche Steinchen zu bekommen. Auch bringt es Ruhm ein, wenn man einen hohen Posten im Rathaus hat.
– In die Kirche gehen
Die Kirche ist etwas besonderes, da man hier nicht direkt etwas bekommt, sondern nach Rundenende, nachdem also der letzte Stein und die mögliche letzte Aktion durchgeführt wurde. Dann werden aus einem ebenso mitgelieferten schwarzen Beutel Figuren für die Kirche gezogen. Im Beutel sind immer vier schwarze Figuren und es werden immer vier Figuren gezogen. Für das Ausgeben einer Münze, welche man zum Beispiel durch den Verkauf von Korn erhalten kann, kann man eine feste Figur – vorzugsweise die eigene – ziehen. Wer mehr Figuren in der Kirche hat, bekommt sofort Ruhmpunkte, ansonsten gibt es auch hier zum Ende des Spiels Punkte für Figuren.
– Familienplanung
Entweder bekommt die Familie Zuwachs – die Figur mit der niedrigsten Zahl außerhalb des Spiels wird auf den Hof gestellt, oder man kann eine auf dem Spielplan befindliche Figur zurück auf den Hof holen.

Zusatz: Tauschen. Hier können für 3 Steinchen der gleichen Farbe eine Aktion gemacht werden, auch wenn da kein Stein mehr liegt.
Danach ist dann der nächste Spieler dran, bis alle Steine aufgenommen wurden. Dann geht es wieder von vorne los mit Verteilen, Steine nehmen, Aktionen machen, usw. Das Spiel ist zuende wenn der letzte freie Platz in der Dorfchronik oder dem anonymen Grab belegt wurde.

Dies geschieht durch Sterben der Figuren, deren Lebenszeit abgelaufen ist, welche ebenfalls durch einen Marker angezeigt wird. Allerdings darf sich der Spieler bei „jetzt stirbt wer“ entscheiden, welcher seiner Figuren drauf geht, auch wenn dies immer eine mit der niedrigsten Nummer sein muss, die also am längsten im Spiel war. In der Chronik gibt es feste Bereiche für jeden teil des Dorfes in das die Figur gelegt wird, wenn sie dort stirbt.
Zum Schluss werden dann die restlichen Ruhm-punkte gezählt, je nachdem wo die Figuren stehen und gewonnen hat, wer am meisten Punkte hat.

Die Fertigung des Bretts ist sehr gut gelungen. Nicht nur sind die Steine und Figuren gut zu händeln, nein auch die Optik ist sehr ansprechend. Auf jedem Feld steht auch immer was genau man machen muss für welche Kosten, so das Blicke in die Anleitung in der Regel nach einmaligem Durchlesen nicht mehr nötig sind. Und trotzdem wirkt alles wie ein richtiges kleines Dorf, da diese Beschreibungen in die Häuschen integriert wurden. Von den mitgelieferte Säckchen und Plastiktütchen natürlich ganz zu schweigen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber doch in der Regel vom Spielebenutzer selbst kommen müssen.

Das Spiel selbst ist nicht ganz einfach zu bewerten. Auf der einen Seite hat es ein wirklich ausgefeiltes und interessantes Prinzip an Punkte zu gelangen, über viele verschiedene Möglichkeiten und mit dem auch viele Strategien möglich scheinen. Andererseits kann es passieren, dass es gerade bei einem Zweispielerspiel, zum Ende hin etwas langweilig wird, weil sich jeder auf seine Strategie versteift hat und man nur noch wartet, bis die letzte Figur gestorben ist (so im Testspiel geschehen).
Ebenso ist es vielleicht nicht für alle einsichtig, dass man den Großteil seiner Punkte erst nach dem Spiel erlangt, auch wenn das ein Mechanismus ist, den inzwischen einige Spiele aufweisen. So ist nicht ersichtlich wie gut jemand ist, was sowohl Vor- als auch Nachteil sein kann. Dennoch ist das Spiel durchaus eines, was gewisse taktische Überlegungen benötigt um am Ende derjenige mit den meisten Ruhmpunkt zu sein.

Fazit: Wer die Chance hat zur Spiel zu fahren sollte es auf jeden Fall dort (oder wo anders) Testspielen ob ihm das Prinzip zusagt. Es dürfte zwar nicht für jeden etwas sein, aber gerade für Runden mit etwas komplexeren Ansprüchen durchaus geeignet.

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