Tod auf dem Mhanadi
Roman 136
Im 136ten DSA Roman tauchen schon von einem älteren Roman bekannte Personen auf. Das Ermittlerduo aus Kunchomer Pfeffer schreitet wieder zur Tat. Zu diesem Roman gab es neben der eigentlichen Ankündigung, dass er geschrieben wird eine Art Gewinnspiel bei dem sich Leser in Form ihrer Rollenspielcharaktere in den Roman einbringen konnten. Die Leser sollten eine Beschreibung einsenden und die passendsten sind nun in diesem Roman als Nebendarsteller verwendet worden. Aber worum geht es denn nun?
Eines morgens findet Deniz, ein äußerst engagiertes und völlig unbestechliches, aber leider auch drogensüchtiges Mitglied der Kunchomer Stadtwache eine Leiche neben seinem Hausboot im Mhanadi treiben. Aber nicht nur irgendeine Leiche, sondern ein scheinbar von Innen verbrannter treibt ihm da entgegen. Natürlich muss dieser Tod aufgeklärt werden und so macht er sich zusammen mit seinem Partner Kasim auf den Weg eine Möglichkeit zum Transport der Leiche zu organisieren. Allerdings ist das gar nicht so einfach, da nicht nur Kasim etwas gegen diese zusätzliche, vermutlich unbelohnte Arbeit hat, sondern auch der Chef der Stadtwache, der von sowas unlukrativem mal wieder nichts wissen möchte. Denn eigentlich hat die Stadtwache gerade genug mit dem Fest zu Ehren des Thronnachfolges von Prinz Stipen zu tun, das die Stadt und vor allem den Palastwesir in Atem hält. Dieser muss nämlich nicht nur für den Reibungslosen Ablauf sorgen, sondern auch das sich eine nicht ganz koschere aranische Botschafterin und der Urgroßvater des Kleinen, Hasrabal von Gorien persönlich, auf wie zu Hause fühlen. Und in so einem Palast kann einiges schief gehen. Doch wer hat die Leiche erzeugt, die offensichtlich nur ein Test war und wie hat er dies geschafft? Und warum gibt es bei den Palastbauarbeiten zwei verschwundene Arbeiter? Plant etwa jemand einen Anschlag?
Der Roman ist wie schon der erste der beiden Autoren ein solides Werk voller Witz und Charme. Die beiden Hauptpersonen Deniz und Kasim sind gleichzeitig amüsant und realistisch beschrieben, ebenso wie die höher gestellten Personen des Palastes, etwa der Palastwesir Khorim und die Herrscherfamilie.
Durch zahlreiche Beschreibungen die ganz speziell für das Land der ersten Sonne sind, gelingt es den Autoren auch die Welt um die Charaktere herum zum Leben zu erwecken. Die blumige Ausdrucksweise der Novadi, der Umgang – besonders von Seiten Kasims – mit nicht Rastullah gefälligen Dingen, wie etwa dem örtlichen Rahjatempel, aber auch die Art der Erzählung in recht kurzen Abschnitten, zwischen denen immer wieder der Handlungsort gewechselt wird, und die tatsächlich vernünftig beschriebenen Actionszenen sorgen dafür, dass der Leser in den Bann gezogen wird. Einzig störend ist ab und an, dass die Zeitabläufe nicht ganz klar sind, da zwar an einigen Kapitel dran steht, dass ein neuer Tag angebrochen wurde, davor aber vielleicht nicht klar war, wie bestimmte Charaktere die Nacht verbracht haben und dies im Anschluss auch nicht mehr erwähnt wird. Man muss für das Verständnis des Romans nicht den ersten Teil kennen, aber es hilft enorm, wenn man die Charaktere daraus schon kennt, da einige Personen aus dem ersten Band durchaus noch eine wichtige Rolle spielen, obwohl doch einige Zeit ins Land gegangen ist zwischen den beiden Büchern und auch auf die aventurischen Ereignisse währenddessen eingegangen wird – etwa die Nacht der Drachenträume, Nachzuspielen in der Drachenchronik.
Der Roman endet übrigens halbwegs offen und man darf gespannt seien ob ein Kunchomer Pfeffer 3 folgen wird.
Fazit:
Wem der erste Roman der Autoren gefallen hat, der wird hier nichts falsches machen und auch alle die diesen nicht kennen, sollten sich gerade falls sie in dem Gebiet gerade spielen, einen Blick oder auch zwei gönnen. Selbst für Aventurienunkundige ist es immer noch eine witzige Krimigeschichte.
Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.
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