Den Göttern versprochen
Roman M1
Der erste erschienene Myranorroman zeigt auf dem Cover eine Frau in etwas decken-ähnliches unter Bäumen auf einem steinigen Pfad stehend, welcher im Hintergrund über einen Wasserfall zu einer steilen Wand führt.
Die Heilerin Lycadia wird eines nachts zu einem verwundeten Leonir gerufen, dem sie dank ihrer bisher sehr versteckt gehaltenen magischen Begabung helfen kann und ihn vor dem Tode bewahrt. Einige Tage später wird sie wiederum von einem ihr Unbekannten angesprochen und muss dieses mal auf ein Fest der Amaunir, auf dem eine Optimatentochter plötzlich ohnmächtig wurde. Lycadia kann auch hier helfen, gerät jedoch durch die Musik der Katzenmenschen in einer Vision von einem tentakelbewährten Etwas mit Flügeln auf dem Rücken, welches sie zu sich zu rufen scheint. Irritiert und verängstigt begibt sie sich auf die Suche nach einer Antwort darauf, was ihr diese Vision und die Alpträume von schrecklicher Einsamkeit, welche sie manchmal nächtelang quälen, zu bedeuten haben und stößt dabei mit ihren Freunden dem Ex-Myrmidone Valorian (jener Unbekannte, welcher sie zum Amaunirfest brachte), der Amauna RaoRi, welche ihre beste Freundin und zugleich BaLoa ist, also eine Geisterberschwörerin, dem Shingwa Shuwalon und ihre Ziehmutter Dha’veru auf das Rätsel ihrer Vergangenheit und noch viel tiefer in die Geheimnisse in und vor allem unter Balan Cantara.
Der Roman vollbringt das Kunststück absolut unwahrscheinliche Zufälle so in eine Geschichte zu verwickeln, dass sie dem Leser zwar auffallen (und selbst den Akteuren), dies aber absolut logisch und passend erscheint, und man sich eher wundert, warum andere Autoren so etwas nicht schaffen. Hinzu kommt eine durchaus durchdachte Geschichte im Hintergrund und interessante und liebenswerte Charaktere, die von Kapitel zu Kapitel an Tiefe gewinnen. Die Stadt selbst wird dem Leser lebendig und voller Wunder aufbereitet und auch die am Rande auftretenden Figuren bieten genug Beschreibung um sie zum Beispiel in der eigenen Runde weiter zu verwenden.
Durch das Personen und Stichwörterverzeichnis im Index haben auch unkundige Leser gerade bei den etwas komplexeren myranischen Namen keine Probleme und können der Geschichte ohne weiteres folgen.
Fazit: Eine interessante Geschichte nicht nur für Myranor-Fans, die gerade durch seine einfache und doch tief greifende Handlung besticht.
4,5/5
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