Die 13 Gezeichneten – Der krumme Mann der Tiefe
Ein Roman von Judith und Christian Vogt, besprochen von Infernal Teddy
Wir betreten nun zum dritten Mal die Stadt Sygna im letzten Teil der Trilogie um Die 13 Gezeichneten von Judith und Christian Vogt. Nachdem wir im ersten Teil miterlebt haben wie die Stadt und ihre magischen Handwerker um die Freiheit ihrer Stadt zurückzugewinnen, nachdem diese von den Soldaten des Aquintianischen Reiches und deren Kaiser erobert wurde, und im zweiten Teil erlebt haben wie unsere Protagonisten eben diese Freiheit auf dem Schlachtfeld, zuhause und auch im Feindesland verteidigt haben, nur um dann vom ehemaligen Großgildenmeister an etwas sehr viel gefährlicheres verraten zu werden. Nun geht es um sehr viel mehr als nur die Freiheit einer Stadt…
Wie auch schon der zweite Teil erreicht uns Der krumme Mann der Tiefe als Rezensionsexemplar dank Judith und Christian Vogt direkt von Bastei Lübbe. Mit 624 Seiten ist der vorliegende Band nochmals etwas angewachsen im Vergleich zu den Vorgängern, allerdings entspricht die Gestaltung des Bandes dem des zweite Teils, so das uns die Farbkarten im Inneren des Umschlags fehlen. Dieses mal haben wir auch nicht die Karte des Kontinents wie im Vorgänger, sondern wieder die Karte Sygnas, ein Hinweis darauf wo dieses Mal die Handlung sich konzentrieren wird.
Als wir zuletzt unseren Blick auf Sygna und Naronne geworfen hatten sah die Lage eher schlecht aus. Der Großgildenmeister Sygnas hatte durch einen Pakt mit dem geheimnisvollen krummen Mann aus der Unterstadt ganz Sygna in eine Sphäre aus Finsternis gehüllt aus der es kein Entkommen gab, während Naronne durch ein Erdbeben in Gefahr geraten ist das durch einen Versuch ausgelöst wurde, ähnliche Wege ins Schattenreich zu schaffen wie sie unter Sygna existieren – ein Projekt das der von Neigel unterstützen Rebellion zum Verhängnis wurde. Zu guter Letzt sind dann Rufin und Dawyd, zwei der Urzeichenträger, in den Tunneln unter Sygna verschwunden. In Sygna selbst gibt es eine neue Rebellion, dieses Mal nicht gegen eine fremde Besatzung, sondern gegen die eigene Regierung, welche sich hinter den scheinbar wahnsinnig gewordenen Großgildenmeister gestellt haben. Eine Rebellion, welche die Gildenmeister von den Truppen mit Kanonen niederschlagen lässt. Ähnlich geht es auch der Rebellion in Naronne, wo die Truppen des Kaiserreichs den Studentenaufstand niederwerfen und die beiden Rädelsführer – Neigel und Guillome – gefangen nehmen. Rufin und Dawyd dagegen haben die “andere Seite” der Unterstadt erreicht, und eine Welt vorgefunden die von den Nachkommen der Bevölkerung anderer Städte bewohnt wird, die vom krummen Mann in die Schatten und die Tiefe gezogen worden sind. Sie kehren zurück ins gefangene Sygna, wo es sich herausstellt das es doch noch einige wenige Ausgänge aus der Dunkelheit gibt, nachdem die Rebellen mehrere wichtige Gefangene befreit haben – unter anderem Kilianna, die von ihrem eigenen Vater “zu ihrem eigenen Wohl” gefangen genommen wurde. Kann die Stadt noch gerettet werden? Ist Großgildenmeister Erdhand noch aufzuhalten? Kaiser Yulian? Der entsetzliche krumme Mann in der Tiefe? Und welches Geheimnis steht denn nun hinter den 13 Zeichen und den Urzeichenträgern?
Fazit:
Der krumme Mann der Tiefe ist ein spannendes und kurzweiliges Finale der Trilogie um Die 13 Gezeichneten, und führt die Geschichte zu einem befriedigenden Ende – auch wenn es nicht für alle Protagonisten zu einem Happy End führt, egal wie sehr man manche vielleicht ins Herz geschlossen hat. In meinen Augen deutlich besser als der zweite Teil, welcher stellenweise für mein Gefühl zu sehr dahinplätscherte. Erzählerisch bleibt allerdings der erste Teil der Trilogie der stärkste, und man hat ab und an das Gefühl die Vögte hatten bei den 13 Gezeichneten das Gefühl, es müsse unbedingt eine Trilogie werden, obwohl es eine Duologie auch getan hätte. Und was mir sehr gefallen hat war das happy end für Neigel. Ein gelungenes Finale einer spannenden und unterhaltsamen Trilogie – vielleicht werden wir irgendwann erfahren wie es einige Jahre später mit Sygna und dem Rest der Welt weitergegangen ist. I liked!
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