Tianxia – Jade, Seide und Blut, Teil II
Eine Fate-Besprechung von Infernal Teddy
Willkommen zurück beim zweiten Teil unserer Besprechung von Tianxia – Jade, Seide und Blut, erschienen beim Uhrwerk Verlag. Wir hatten als letztes über die sechs Beispielcharaktere gesprochen, welche im Buch enthalten sind, heute machen wir weiter mit dem siebten Kapitel, „Spielleitung in Tianxia“. Dieses ist erstaunlich umfangreich, und behandelt eine ganze Reihe von Themen im Zusammenhang mit dem Regelsystem und dem zu simulierenden Spielgefühl. Es eröffnet mit einer allgemeinen Betrachtung dessen, welche Elemente und Themen das Wuxia-Genre ausmachen, welches als Grundlage für Tianxia dient. Außerdem wird beleuchtet wie man die Fate-Fraktale im Zusammenhand mit Tianxia einsetzen kann um Geheimnisse, Verschwörungen und Herausforderungen für die Kampagne zu erzeugen, der Einsatz von Kampanenaspekte um eine Storyline zu erzeugen, und viele andere dem Genre geschuldete Spielleitertipps.
Das achte Kapitel ist relativ kurz, und bietet eine kleine Auswahl an Antagonisten, sowohl einzelne Gegenspieler, als auch Mobs die man verprügeln kann und eine Auswahl an Kreaturen die durch die Lande ziehen (Ich bin ein großer Fan davon das man hier Bären platz eingeräumt hat…), zusammen mit einem Einwurf dazu, wie man auch mit Tieren als Spielercharaktere spielen kann. Das daran anschließende Kapitel, Abenteuerideen für Shenzhou, präsentiert vier grobe Abentuerplots, und die „Abenteuerspeisekarte“, eine Doppelseite mit einer Auswahl an Abenteuerelementen, aus denen man auf die Schnelle ein Abenteuer zusammenstellen kann wenn einem gerade keine Ideen kommen. Abgerundet wird das eigentliche Buch mit dem zehnten Kapitel, welches die Inspirationsquellen des Autors vorstellt und dem Leser schmackhaft machen will, verbunden mit dem Nachwort.
Die beiden folgenden Kapitel erschienen wie gesagt ursprünglich als PDF-Ergänzungen zum eigentlichen Buch. Kapitel Elf trägt den Titel Pfade des Schicksals, und bietet dem Spieler die Möglichkeit, seinem Charakter zufällig einen Hintergrund zu generieren. Dabei würfelt man zunächst aus, welches Schicksal den Charakter erwartet, gefolgt von einem Problem, seine Herkunft, etwas wichtigem aus seiner vergangenheit, wo er sein Kung Fu erlernt hat, und eine Hilfestellung für Stunts. Alles in Allem ist es eine nette Ergänzung zum Spiel, und stellt definitiv eine sinnvolle Erweiterung da. Kapitel Zwölf setzt dann alles auf Turbo Fate um, inklusive Turbo-Versionen der Beispielcharaktere. Abgerundet wird das Buch durch einen Kampagnenbogen, einen Charakterbogen, und einem sehr brauchbaren Index.
Fazit:
Das Schicksal hat sich verschworen. Uhrwerk hat mit Tianxia – Jade, Seide und Blut ein Setting für Fate Core übersetzt, welches mir auf mehreren Ebenen sehr zusagt. Das Setting ist gut gestaltet, und macht direkt lust darauf, loszuspielen, die Kung Fu-Regeln sind cool umgesetzt, und auch die Turbo Fate-Umsetzung ist sehr gelungen. Das Kapitel mit den Zufallstabellen um Charakterhistorien zu erzeugen macht großen Spaß, und erinnerte mich ganz stark an die entsprechenden Tabellen aus Cyberpunk 2020. Die Frage ist halt, ob einem das Genre zusagt, in dem sich Tianxia bewegt. Ich bin ein Fan des Eastern Movies, des Hong Kong Action Theatres, des Wuxia. Wenn es dir, geneigter Leser, ähnlich geht, und du auch noch ein Fate-Fan bist, dann kann ich dir dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Sollte einer dieser beiden Punkte auf dich nicht zutreffen kann ich leider keine Empfehlung aussprechen – für Gruppen, denen es nur um die Kung Fu-Regeln geht, ist das Buch zu teuer, und das Setting durchsetzt alles, was in diesem Buch steht, und wenn du Fate nicht magst passt das hier eh nicht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich finde es sehr schade das ich nicht dazu kommen werde in Shadoms Tianxia-Kampagne mitzuspielen.
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