Die Stadt am Rande der Welt, Teil III
Erste Skizzen eines D&D-Settings von Infernal Teddy
Willkommen zurück zu meinen Notizen zum Weltenbau für D&D. Ich hatte letztes Mal schon angekündigt das ich dieses Mal mit euch über die Spielervölker reden wollte, aber davor müssen wir uns auch nochmal kurz über die Komplikationen zum Thema Völker unterhalten. Ich habe mich nämlich noch nicht ganz entschieden, welche D&D-Version ich als Grundlage nehmen werde. Einerseits reizt es mich, diese Welt mit meinem bevorzugten Retroclone zu bespielen, Dark Dungeons, anderseits ist da noch D&D 5, was mich ähnlich stark reizt. Das Problem ist allerdings, das Dark Dungeons als Clone von BECMI-D&D bzw. RC-D&D Spielervölker als eigene Klassen behandelt, so das ich für einige der Völker eigene Klassen entwerfen müßte. Und ich möchte schon zumindest die Völker aus D&D 5 nutzen, auch wenn ich Dark Dungeons einsetze. Oder so. Ach, und ich möchte an dieser Stelle das Pathfinder Übersetzungsteam von Ulisses dafür loben, den Begriff „Race“ nicht mehr mit „Rasse“ sondern mit „Volk“ zu übersetzen. Aber schauen wir uns die Völker mal an.
Aarakocra
Diese Vogelartigen entstammen mechanisch dem kostenlosen Spielerhandbuch zur offiziellen Elemental Evil-Kampagne. Innerhalb dieser Welt leben die Aarakocra entlang der Gebirge um die Länder der Dampflords, nördlich von Dur-Amaeth, und entlang der Klippen, welche man den Rand der Welt nennt. Sie leben in größeren Familienverbänden, welche gerne als Schwärme bezeichnet werden, und oft in „Klippendörfer“ siedeln. Sie liegen meist mit den Bewohnern der östlichen Steppen im Streit, und überfallen und schützen abwechselnd und je nach Anführer die Karawanen Richtung Osten.
Warum kommen Aarakocra nach Dur-Amaeth? Nur sehr wenige Aarakocra kommen nach Dur-Amaeth, und noch weniger entscheiden sich zu bleiben. Jene, die kommen und gehen sind meist Händler, oder bieten sich selbst als Führer oder Boten an. Jene, die bleiben sind oft verstoßene, welche entkommen konnten, bevor man ihnen die Flügel nahm. Andere sind von sich aus gegangen, getrieben von Neugierde und vielleicht auch dem Wunsch, einen Weg zu finden, das Leben ihrers Volkes zu verbessern. Die Aarakocra wohnen wenn, dann meist in Dur, oder in den Klippen selbst.
Drachenblütige
Zugegeben, mir ist keine bessere Übersetzung für „Dragonborn“ eingefallen auf die Schnelle. Ich habe schon im letzten Artikel erwähnt das ich den Drachenblütigen ein Reich im Osten der Spielregion zugesprochen habe. Sie stammen daher aus einem Teil der Welt, welcher für die Startregion die wir beschreiben werden „Jenseits des Randes“ liegt. Die Drachenblütigen Clans unterscheiden sich natürlich nach der Schuppenfarbe, und haben ein komplexes Statusgefüge, abhängig von Farbe, Haus, Profession, Position innerhalb der Bürokratie (JEDER Drachenblütige des Jadereichs gehört zur Bürokratie) und einigen anderen Faktoren.
Warum kommen Drachenblütige nach Dur-Amaeth? Einige von ihnen haben sich schon vor langer Zeit hier angesiedelt, andere sind erst seid kurzem in der Stadt, aber die meisten von ihnen sind auf jeden Fall im Exil, entweder wegen etwas, das sie selbst getan haben, oder wegen etwas das ihre Vorfahren oder ihr Clan angerichtet hat. Die überwältigende Mehrheit von ihnen wohnt in Amaeth, dem Teil der Stadt welcher unterhalb der Klippen liegt – in Dur mag man vielleicht arbeiten als Drachenblütiger, aber man wird niemals im barbarischen Westen leben.
Elfen
Die Elfen gehören zu den Völkern, welche von den Genasi des Westens unterworfen wurden. Ihr ehemaliges Reich ist heute eine selbstständige Satrapie in der Herrschaft des Feuers, welche von ihrer eigenen Aristrokratie beherrscht wird. Dieser Adel besteht ausschließlich aus den sogenannten Drow, eine Elfensippe welche durch einen Pakt mit einem Schattendämon zu dem wurden, was sie heute sind. Die Elfen sind ein einflussreiches und privilegiertes Volk innerhalb der herrschaft des Feuers, und das macht sich in ihrer Kultur bemerkbar. Diese Stellung macht sich oft auch gegenüber den Vertretern anderer Völker bemerkbar.
Warum kommen Elfen nach Dur-Amaeth? Elfische Besucher sind oftmals entweder junge Abenteuerer, welche schnell zu Ruhm und Reichtum kommen wollen, bevor sie sich Zuhause niederlassen, oder aber Diplomaten, Gesandte und Händler, welche in „offiziellem“ Auftrag unterwegs sind. Außerdem gibt es einige wenige, welche das legendäre Elfenreich suchen, das einst angeblich die ganze Welt behrrschte, bevor die Genasi kamen und es auslöschten. Die einheimischen Elfen verteilen sich auf beide Teile der Stadt, mit einer leichten Tendenz nach Dur.
Genasi
Auch die Genasi stammen regelseitig aus dem Spielerhandbuch zu Elemental Evil. Die Genasi teilen sich in vier Arten, nach Elementen unterteilt, auf, und wie bereits erwähnt regieren sie ein großes Reich im Westen, die Herrschaft des Feuers. Alle hundert Jahre übernimmt ein anderes Genasi-Volk die Regentschaft, zuletzt war es die Herrschaft der Erde, als nächstes wird es die Herrschaft der Luft sein. Die Herrschaft des Feuers neigt sich zu diesem Zeitpunkt dem Ende zu. Nicht jeder der Genasi ist adlig, aber selbst der Ärmste von ihnen steht weit über den meisten anderen Bewohnern der Herrschaft.
Warum kommen Genasi nach Dur-Amaeth? Abgesehen von den üblichen Gesandten und Händler die ihren Weg nach Dur-Amaeth finden gibt es einige Gründe für Genasi hierher zu kommen. Manche der Genasi kommen auch hierher um den einengenden gesellschaftlichen Zwängen der herrschaft zu entkommen, da ihre Kultur nach dem Grundsatz verfährt „Einen Platz für jeden. und jeder an seinem Platz“. Andere haben gegen die Ordnung verstoßen, und wurden verbannt statt hingerichtet oder ermordet zu werden. Die wenigsten Elementgeborenen, welche in Dur-Amaeth leben, sind freiwillig hergekommen, aber diejenigen die es sind, sollte man im Auge behalten.
Gnome
Die Gnome stammen in dieser Welt aus einer nördlichen Provinz der Herrschaft, ein weiteres Reich welche von den Genasi erobert und unterworfen wurde, doch wo es den Elfen gelang, ihre Gesellschaft mehr oder weniger intakt zu erhalten wurden die Gnome brutal unterjocht, ihre Kultur fast ausgelöscht und sie selbst fast versklavt. Viele Gnome sind seid dem aus ihrer angestammten Heimat geflohen, und haben sich über das ganze Reich – die ganze Welt, scheinbar – ausgebreitet, doch es scheint mittlerweile so etwas wie eine Unabhängigkeitsbewegung zu geben…
Warum kommen Gnome nach Dur-Amaeth? Die meisten Gnome, welche heute in der zweigeteilten Stadt leben, enstammen der Diaspora, der Flucht der Gnome aus ihrer angestammten Heimat. Gnome bilden heute die größte Gruppe von Nichtmenschen, welche diese Stadt ihre Heimat nennen, und sind auf beiden Hälften der Stadt verteilt. Ab und an lassen sich auch neue Einwanderer hier nieder, welche dann zumeist auf der Flucht sind. Abenteuerer, welche von der Herrschaft hierher kommen könnten aber auf der Suche nach etwas sein, womit sie ihren Landsleuten einen Vorteil im bevorstehenden Konflikt bieten wollen.
Goliath
Wie die Aarakocra und dei Genasi entstammen auch die Goliath dem Spielerhandbuch zu Elemental Evil. Diese barbarischen Nomaden, welche irgendwo zwischen Menschen und Riesen liegen, was ihre Statur angeht,entstammen den endlosen, kargen Steppen nördlich von Dur-Amaeth, welche zwischen der Herrschaft und dem Jadereich liegen. Jede Sippe bildet dabei eine eigene Einheit, welche unabhängig ist von den anderen umherziehenden Sippen, und nur selten lassen sich mehrere Steppen unter einen Banner einigen. Die meisten Sippen bestehen aus umherziehende Viehhirten, aber es gibt einige wenige Sippen, die sich langfristig niedergelassen haben.
Warum kommen Goliaths nach Dur-Amaeth? Goliaths sind sehr selten in der Stadt am Rande der Welt, die wenigen Goliaths welche mit den „Kurzen“ Handel treiben tun dies meist mit händlern, welche sich auf die offene Steppe hinraustrauen. Ab und an kann es allerdings passieren das eine Sippe dringende bedürfnisse hat, und darauf hin ihre Waren nach Amaeth bringen. Sonst sind die häufigsten Goliath-Besucher junge Krieger, welche auf der Suche nach Abenteuer und Aufregung zur Stadt an den Klippen kommen, und sich dann häufig als Karawanenwächter verdingen.
Da dieser Artikel doch etwas länger geworden ist als ursprünglich angenommen machen wir an dieser Stelle Pause, und machen im nächsten Teil dieser Reihe – der hoffentlich etwas kürzer wird – weiter mit den anderen spielbaren Bewohnern der Stadt am Rande der Welt.
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