Dune: Der Herr des Wüstenplaneten
Eine Romanbesprechung von Infernal Teddy
Eines meiner Jahresprojekte für dieses Blog ist eine so vollständig wie mögliche Reihe von Rezensionen der Dune-Romane, sowohl der ursprünglichen Roman von Frank Herbert als auch der Fortsetzungen, Prequels und Prequels der Prequels von seinem Sohn Brian Herbert und dem berühmt-berüchtigtem Star Wars-Autor Kevin J. Anderson. Ich werde dabei innerhalb des Settings chronologisch vorgehen, sprich nicht in der Veröffentlichungsreihenfolge. Erinnern wir uns also: “A beginning is a very delicate time…”
Legends of Dune:
Butlers Djihad
The Machine Crusade
The Battle of Corrin
Schools of Dune:
Sisterhood of Dune
Prelude to Dune:
Das Haus Atreides
Das Haus Harkonnen
Das Haus Corrino
Dune:
Der Wüstenplanet
Heroes of Dune:
Paul of Dune
So, und da sind wir wieder – der zweite Band der ursprünglichen Dune-Reihe von Frank Herbert. Der Übermensch hat gesiegt, das Imperium ist erobert, und es stellt sich eine einzige Frage: was passiert danach? Diese Frage geht Frank Herbert in dieser Fortsetzung seines Welterfolgs Der Wüstenplanet nach, zusammen mit der für dieses Buch entscheidende Frage: Sieht die Vorsehung die Zukunft, oder wird die Zukunft durch die Vorsehung geschaffen?
Der Herr des Wüstenplaneten beginnt zwölf Jahre nach dem Ende des Wüstenplaneten. Die Fremen haben in einem unvergleichlichen Djihad den bekannten Weltraum erobert und aus dem alten Imperium das Reich des Muad’dib geschaffen, mit Feuer und mit Schwert, und in Blut ertränkt. Doch noch immer regen sich die Kräfte, die das frühere Imperium mitgelenkt haben, und versuchen nun sich einen neuen Platz in diesem Reich zu erstreiten. Eine Verschwörung bildet sich mit dem Ziel, den alten Status Quo wieder herzustellen und Paul Mud’dib zu stürzen. An dieser Verschwörung beteiligt sind die Bene Gesserit, welche Paul und seine Schwester vernichtet sehen wollen, gleichzeitig aber ihre Gene und ihre Gaben unter ihrer Kontrolle bekommen wollen; die Raumgilde, welche ihre Profite und ihre Gewürzzuteilungen – und damit ihren Einfluss – hinwegschmelzen sehen, die Bene Thleilax, welche die Waffe stellen wollen mit der Paulk vernichtet werden soll; und Irulan, die Prinzessin aus dem ehemaligen Herrscherhaus der Corrino welche zugleich mehr als auch weniger als eine Ehefrau darstellt. Der Plan der Verschwörer: ein Ghola – ein Klon – von Duncan Idaho, einem ehemaligen Vertrauten Pauls soll dem Herrscher zum Geschenk gemacht werden, und ihn wenn dessen Geliebte, Chani, in Gefahr gerät töten, um so Platz zu machen für eine Marionette der Verschwörer.
Gleichzeitig ist Paul Muad’dib, der Herrscher des bekannten Universums, gefangen in eine Falle die er selbst geschaffen hat: die Kräfte, die ihm erlauben die Zukunft zu sehen, setzen ihn auch gefangen, denn die Zukunft die er wahrnimmt kann von ihm nur zu einem geringen Ausmaß verändert werden. Er sieht eine schreckliche Zukunft voraus, in der sein Name zu einem Fluch geworden ist, ob des Leids den er über das Universum gebracht hat – und die viel schrecklichere Zukunft die droht wenn er versucht die Zukunft zu verhindern die er sieht. Bei einem Attentatsversucht verliert er sein Augenlicht, und muss sich ganz alleine von seinen Visionen führen lassen, und sich der Frage stellen ob er es hätte verhindern können. Als dann Chani aufgrund ihrer Schwangerschaft und eines Gifts in Lebensgefahr schwebt scheint der Moment für die Verschwörer gekommen zu sein.
Fazit:
Geständnis: Der Wüstenplanet war nicht der erste Roman der Reihe den ich jemals gelesen hatte, sondern dieser. Deswegen hat Der Herr des Wüstenplaneten auch einen besonderen Platz in meinem finsteren Herzen. Die Fragen die dieser Roman aufwirft finde ich auch heute noch spannend. Kann eine Regierung gerecht sein, kann sie unschuldig sein? Wird die Zukunft durch die Wahrnehmung der Zukunft definiert, oder definiert die Zukunft die Wahrnehmung der Zukunft? Neben allen philosophischen Fragen ist dieses Buch aber auch eine gelungene Fortsetzung, welche auch sehr intelligent die Frage angeht was denn passiert nachdem der Übermensch gewonnen hat. Außerdem wird hier die Bühne geschaffen auf der Kinder des Wüstenplaneten aufgeführt wird – nur schade das wir uns vorher nochmal durch einen weiteren Roman von Brain und Kevin durcharbeiten müssen…
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