Wandel – Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 12
Der zwölfte Dresden Files Roman
The Dresden Files. Inzwischen auf eine 14 Bände umfassende Reihe angewachsen (im englischen Original – im deutschen ist dieser 12.te Band der derzeit aktuellste) und mit einem eigenen Rollenspiel auf dem Fate System basierend versehen, lässt es den Leser die Erlebnisse des Magiers Harry Dresden in Chicago über eine lange Zeit miterleben. Jedes Buch hat zwar seine eigene Geschichte, aber dennoch gibt es viele Übergänge zwischen den Romane, weswegen es nicht ausbleibt in einem so fortgeschrittenem Band den einen oder anderen Spoiler von vorher zu erwähnen. Der Leser mag dies verzeihen oder gefälligst schnellstens den Rest lesen. Aber worum geht es denn nun in diesem Band? Das Cover gibt auf jeden Fall schon einmal Hinweise auf das Finale, über das aber nicht viel mehr verraten werden wird.
Die Geschichte beginnt recht harmlos. Sofern man es als harmlos bezeichnen kann, dass eine alte Flamme bei einem anruft und erklärt, dass man die gemeinsame Tochter entführt hätte. Dies ist natürlich erst einmal ein Schock. Jene Flamme, Susan Rodriguez, ist dank gewisser Ereignisse an denen Harry nicht ganz unschuldig ist, auf einer Zwischenstufe zwischen Mensch und Mitglied des Roten Hofes – jener Vampire, die Harry schon mehrfach das Leben schwer gemacht haben und denen er ebenso ziemlich auf den Geist gegangen ist – inklusive der Vernichtung eines wichtigen Mitglieds in einem vorherigen Roman. Und genau jene sind es auch, die dafür gesorgt haben, dass Harrys vermeintliche Tochter entführt wurde, die eigentlich gut versteckt in einer Familie aufwachsen sollte.
Und Harry wäre nicht Harry, wenn er sich nicht direkt in die Schlacht stürzen würde um dafür zu sorgen, dass er seine Tochter zurück bekommt. Aber es mit dem ganzen roten Hof aufnehmen? Das ist schon eine ziemliche Hausnummer. Und der weiße Rat, jener Zusammenschluss von mächtigen Magiern, die über die Einhaltung von ihren Gesetzen wachen und seid langer Zeit – und in ihren Augen dank Harry – im Krieg mit dem roten Hof liegen, haben gerade jetzt eine Friedensverhandlung angeboten bekommen. Natürlich hält Harry dies für eine Falle, aber die Magier können (und wollen in vielen Fällen) ihm daher nicht helfen. Also muss wer anderes her… und da gibt es dann eigentlich nur drei Möglichkeiten: Harrys Münze von den Denariern, das immer noch offen stehende Angebot der Winterkönigin doch ihr Winterritter zu werden oder das Ritual eine wirren Nekromanten mit dem man sich die Macht vieler Seelen einverleiben kann… alles keine schönen Aussichten.. doch eine davon muss gewählt werden, will Harry überhaupt eine Chance haben.
.. Natürlich ist es nicht ganz leicht ein Buch zu rezensieren das so weit fortgeschritten ist in einer Reihe. Zumal Butcher es schafft im großen und ganzen seinen Standard über alle bisherigen Bücher zu halten oder sogar zu steigern. Trotzdem ist dieses Buch eines bei dem man sich als Leser eine ziemlich lange Zeit fragt, warum einige simple Dinge nicht von Harry unternommen werden um etwa zu testen ob das Kind auch seines ist (ja, diese Tatsache wird nicht einmal in Frage gestellt von ihm!), nur um dann viel später zu lesen, dass er diese Dinge doch getan hat, allerdings ohne das es Erwähnung fand. Das ist für den Leser natürlich nicht so schön. Das kann man besser machen. Aber dann wäre der Band noch dicker als er eh schon ist mit Handlung.
Und diese hat es dann auch wirklich in sich. Harry entscheidet sich für eine der drei Optionen um überhaupt einen Chance zu haben und profitiert dann den Rest des Bandes von dieser Entscheidung. Und zwar so richtig extrem, dass man sich fragt wo das wohl hinführen mag.. und dann auch nicht enttäuscht wird. Das Finale, in dem er von fast all seinen bisherigen Freunden begleitet wird, ist entsprechend fulminant und endet mit einem ziemlich großem Knall für die Buchrealität, wie auch im Epilog dann mit einem für den Leser, der einen dann etwas entnervt ob einer noch fehlenden deutschen Fortsetzung zurück lässt.
Fazit:
Wer die anderen Bücher gelesen hat (und daher die Art und Weise der Erzählung mag) wird diesen Band ebenso lieben, trotz seiner teilweise hinausgefallenen Leserinfos. Wer mit den Dresden Files anfangen möchte, sollte das auf keinen Fall mit diesem Band machen. Entsprechende Anspielungen und Ereignisse wäre ansonsten verschwendet.
Wie findest Du eigentlich die Übersetzung, Teddy?
Gibt es von den Titel abgesehen Eindeutschungen? Wie ist das ganze sprachlich geworden?
Öhm… das ist jetzt eigendtlich Canis rezi, aber…
ich fand die Übersetzung – wie auch bei den vorbänden – gut. Sprachfluss hat sich gut übertragen, wortwahl gut… Mir gefällt es.