Im Schatten der Götter

Ein Roman von Christian von Aster

Der eher unambitionierte Kommissar der Mordkommision Mathesdorf in einem der netteren Teile Berlins hat es zur Zeit schwer. Eigentlich hoffte er auf viele Jahre Ruhe und wollte die meiste anfallende Arbeit seinem Untergebenen überlassen, der damit sowieso viel besser zurecht kommt. Nun muss er sich aber doch mit einem Fall beschäftigen, der etwas mehr Aufsehen erregt. Denn in einer der noblen Villen ist es zu merkwürdigen Todesfällen gekommen. Offensichtlich wollte ein Einbrecher einige wertvolle Gegenstände stehlen und ist dabei von der lokalen Wachmannschaft erwischt worden. Warum dann aber alle erstickt sind, weiß keiner. Leider. Und das ganze scheint sich zu verbreiteten. Denn danach fallen andere Leute in Berlin einfach erstickt um. Zunächst dachte sich Mathesdorf das er jetzt davon befreit ist, denn es handelt sich ja offensichtlich um eine komische Seuche, aber als dann zwei Ostafrikaner bei ihm aufkreuzen und von ihrem Gott in den Schatten, der sich gerade für seine Entführung vor längerer Zeit durch die Spanier rächt, erzählen, weiß er auch nicht so wirklich was er noch glauben oder machen soll.

Der Roman ist relativ kurz, nur knapp 200 Seiten und die Geschehnisse sind doch nicht wenige, ebenso wie die handelnden Personen. Deswegen wird vieles nur in kurzen Sätzen gesagt oder auch nur angerissen, was wohl typisch für den Stil des Autors ist. Der Plot selbst ist für Kenner des Genres schon sehr früh vorherzusehen und als Leser wartet man dann eigentlich nur noch darauf, was die handelnden Personen damit machen – Stichwort: Vashta Nerada. Leider fehlt es dem Band völlig an einer Identifikationsperson für den Leser. Da haben wir einen unnützen Kommissar, einen Archäologen, der nichts mehr taugt, seid seines Fundes, seinen Freund, der ein gescheiterter Dauerstudent ist, usw. Zusätzlich springt die Handlung immer wieder zwischen den Leuten, so dass es auch nicht die Hauptperson gibt.
Bei den Handlungsabschnitten in denen die Afrikaner eine Rolle spielen, schwankt man beim Lesen dazwischen, dass der Autor entweder gar schreckliche Vorurteile über Menschen aus diesem Teil des Landes hat, oder glühender Verehrer der Rächt die Verbrechen des weißen Mannes ist. Beides eigentlich keine sonderlich gute Sache, ist es doch ein eher schwieriges Thema.

Fazit:
Für Leser, die gerne Krimis lesen ist der Plot leider zu vorhersehbar, für Mysteryfreunde fast schon zu absurd und zu wenig fokussiert auf das eigentliche Phänomen. Schade eigentlich. Man hätte sicherlich aus der Grundidee eine gute Geschichte machen können. Eine potentielle Anwendung gibt es aber dennoch. Als Ideengeber für ein entsprechendes Rollenspielabenteuer.

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