Phileassonsaga 2: Der Himmelsturm

Ein Roman von Robert Corvus und Bernhard Hennen

Nachdem die erste Aufgabe in Nordwärts von beiden Gruppen erfolgreich beendet werden konnte, folgt nun die Reise in den äußersten Norden. Denn die zweite Aufgabe besagt, dass beide Mannschaften zum Himmelsturm reisen müssen um dessen Geheimnisse zu ergründen. Zum Glück ist die Gruppe um Phileasson während ihrer Suche nach einem zweizähnigen Kopfschwänzler auf die Elfe Galandel getroffen, welche eigentlich den Himmelsturm suchen wollte, aber dann irgendwie bei den Schneeschraten geblieben ist. Dennoch trägt sie ein Artefakt bei sich mit dem die Gruppe nun einen Zeiger hat, der ihnen den Weg zum Himmelsturm weißt. Und auch Beorns Mannschaft kann diesem Fingerzeig erfolgreich folgen und erreicht die Landeplattform des Turms zur selben Zeit, da obwohl früher aufgebrochen noch ein kleiner Zwischenstopp in einem alten Elfengrab gemacht wurde. Der Turm selbst ist mehr eine Stadt, denn ein einzelnes Bauwerk mit unzähligen Räumen und Treppen, so dass sich die beiden Kapitäne zunächst dazu entschließen in getrennte Richtungen aufzubrechen. Doch wo man zunächst vermuten musste, dass nur noch ein paar Raben in den Räumen wohnen, stellt sich nach und nach heraus, dass der Turm gar nicht so verlassen ist…

Hier haben wir den zweiten Teil (und die zweite Aufgabe) der Phileassonsaga, die ja letztlich aus insgesamt 12 Aufgaben besteht. Auch dieser Band beginnt wieder mit einem Prolog, welcher in der Vergangenheit angesiedelt ist und der Kennern der Welt des schwarzen Auges einen Protagonisten präsentiert, den sie vermutlich bislang nur in Zusammenhang mit dem Himmelsturm kennen gelernt haben, so dass diese Geschichte den Horizont der Figur erweitert. Die eigentliche Geschichte selbst um die beiden Mannschaften geht nahtlos dort weiter wo beim ersten Band aufgehört wurde – mitten im ewigen Eis auf der Suche nach dem Turm. Die Erkundung des Turms selbst dürfte für Spieler und Spielleiter der entsprechenden Kampagne nichts neues enthalten (außer sie waren nicht in den jeweiligen Bereichen) und ist daher nicht ganz so spannend (sollte jedoch nach wie vor von Spielern, welche das noch spielen möchten auf keinen Fall gelesen werden!). Spannender ist hier eher hinter die Geheimnisse der Protagonisten zu kommen und die Interaktion zwischen den Charakteren zu erleben. So bekommen etwa Kenner der Welt einen Hinweis darauf wer Galayne wirklich sein könnte (hier könnte man auf die Idee kommen, dass diese Art Charakter ein Steckenpferd von Herrn Hennen ist), und der Leser erfährt etwas mehr über die Hintergründe des Elfenvolkes. Leser, welche die Welt nicht kennen oder zumindest diese Geschichte nicht (und auch nicht vorhaben sie einmal selbst zu erleben) finden hier die Erkundung eines mysteriösen alten Bauwerkes mit einem seltsamen Volk und dessen Geheimnissen, die schrecklicher sind als es sich die Mannschaften vorgestellt haben.
Etwas enttäuschend ist leider die Magieanwendung. Wo der Magier im ersten Band noch arge Probleme mit einem einzigen Feuerzauber hatte, wird er in diesem Band während der Kämpfe zu einer Art Kampfmagier. Zwar nie im Vordergrund, aber dennoch immer erwähnt. Man gewinnt also etwas den Eindruck, dass es bei einer gespielten Geschichte zu einer gewissen Umverteilung von Prioritäten in den zaubern nach dem ersten Abenteuer gegeben haben könnte und sehr deutlich die Kampfzauber des Charakters gesteigert wurden.

Fazit:
Wem der erste Teil gefallen hat, wird mit diesem Buch sicherlich nichts falsch machen. Und auch Spielleiter können hier wieder hervorragend Material nutzen um ihre eigene Kampagne etwas aufzuwerten oder sich zumindest anzuschauen wie das ganze ablaufen kann – das es dann in der eigenen Gruppe eh immer anders kommt als man denkt, weiß man ja. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, wird zwar die Geschichte hier verstehen, aber die Zusammenhänge nicht alle greifen können, und sollte daher besser mit dem ersten Teil beginnen.

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