KULT: the Awakening – Die Wachtürme
Gedanken zum Crossoverspiel
In der Kosmologie von Mage: the Awakening sind Magi jene, welche in ihren Träumen und Wahnvorstellungen einen der fünf Türme gesehen haben welche an den Grenzen der Supernal Realms stehen, und dort dann ihren Namen geschrieben haben. Wie wir aber bereits in den vorherigen Artikeln dieser Reihe festgestellt haben sieht das in KULT: the Awakening etwas anders aus: hier sind die Türme Fallen, mit denen die Archonten versuchen die Seelen jener einzufangen welche kurz davor stehen ihr göttliches Potenzial wieder zu entdecken und sich von der Lüge zu lösen. In diesem Kontext sind die sogenannten Wachtürme nur ein weiterer Teil der Lüge, und die Supernal Realms dahinter… nun, schauen wir uns diese Türme doch mal im Detail an.
Watchtower of the Lunargent Thorn
Dieser Turm steht laut den Orden die wir letztes mal behandelt haben an der Grenze zu Arcadia, und lenkt deren Zugriff auf die Arcana Time und Fate. Doch wie wir wissen ist das eine Lüge. Der Wachturm ist in Wirklichkeit die Zitadelle von Geburah, und das Reich dahinter welches von den Magi als Arcadia bezeichnet wird ist tatsächlich Gaia, eine unendliche und grausame Wildnis die sich zu Metropolis verhält wie das, was wir als Natur bezeichnen sich zu unseren Städten verhält. Ursprünglich wurde die Zitadelle errichtet um zu verhindern das Gaia in die Lüge einbricht, doch mittlerweile ist der Turm eine Falle für jene die erkennen das die Zeit eine Illusion ist und das Schicksal nur ein Ausdruck der Verachtung des Demiurgen. Für jene Spielleiter welche die Crossovermöglichkeiten der nWoD weiter ausnutzen möchten sind die True Fae von Changeling: the Lost wohl die Diener und Herren von Gaia, und vergleichbar mit den Liktoren oder Nephariten.
Durch diese Bindung an Gaia bekommt auch die Wildheit und Unbeständigkeit der Arcanthus eine ganz neue Bedeutung: das Wesen Gaias fließt in ihre Seelen, und lenkt sie davon ab das all das nur eine weitere Manifestation der Lüge ist. Am Ende wird diese Unbeständigkeit zum Tod des Magus führen, und er wird wieder in der Masse versinken.
Watchtower of the Iron Gauntlet
Wer seinen Namen an diesen Turm befestigt dient dem Reich der Alpträume, und beherrscht sowohl Mind als auch Space Arcana, so wissen es die Magi. Doch in Wahrheit dienen sie Tiphareth, deren Festung dies ist, und das Reich dahinter ist der Limbus, wo die Träume entstehen die uns an die Lüge binden. Wer sich im Limbus verliert bindet sich an die kollektiven Träume der Menschheit, aber auch an den Traum der Malkuth, aus der unser Gefängnis gemacht wurde. Das die Mastigos das Arcana des Raums erhalten ist ironisch wenn man bedenkt das in diesem Reich weder Raum noch Zeit eine Bedeutung haben.
Die Nähe zu Dämonen die man den Mastigos bisweilen nachsagt ist allerdings nicht ohne Grund: oft rufen sie mit ihren Arcana Raziden und Todesengel aus dem Inferno in unsere Illusion, und nicht imemr gelingt es ihnen die Wächter unseres Todes zu kontrollieren.
Watchtower of the Lead Coin
Von diesem Turm sagt man, er stünde im Reich der Toten, und von ihm gingen die Arcana von Matter und Death aus. Tatsache ist, das der Turm Binahs an der Grenze zum Inferno steht, und Binah von dort aus ihre Liktoren lenkt, welche jene einfangen die nicht erkennen sollen das der Tod nur ein weiterer Anfang ist und die Materie – so wie wir sie jetzt verstehen – nur ein weiteres Teilstück des Puzzels ist dessen Ganzes die Lüge darstellt. Dieser Turm wird auch regelmäßig von den Heerscharen der Nephariten belagert, welche Sathariel dienen.
Die Moros, jene welche ohne es zu wissen diesem Turm dienen, werden oft von den Wandelnden Toten begelitet, seien es Kinder der Nacht, animierte Leichen, oder gar einen verkleideten Nephariten, welcher dem Magus zu einen winzigen Fehler verleiten mag.
Watchtower of the Golden Key
Die Suchenden, die ihren Namen auf den Mauern dieses Turms hinterlasen, sind jene die nach Macht streben. Sie binden sich an das Reich Aether um Zugang zu den Arcana der Forces und des Prime zu erhalten. Doch sie alle werden betrogen, denn der Turm ist die Festung Kethers, des Herrschers, und er verwandelt die Obrimos alle in seine Werkzeuge, ob sie es wissen oder nicht. Der Turm steht nicht an der Grenze zu einem fremdartigen Reich, sondern mitten in unserer alten Heimat, Metropolis, unweit der Stelle an der einst die Festung des Demiurgen stand, und darunter ist der größte Zugang zur Maschine darunter.
Die Obrimos sehen sich als die Mächtigen, und streben oft Führungsposten an unter den „erwachten“, aber in Wirklichkeit sind es die Liktoren die unerkannt ihre Schritte lenken und ihre Ambitionen schüren. Sie sind oft diejenigen, die am schnellsten reinkarnieren.
Watchtower of the Stone Book
Der letzte der Türme zieht jene an sich, die am Schnittpunkt zwischen der materiellen Welt und der Spirituellen stehen, und diese glauben das der Turm, welcher ihnen Zugang zu den Arcana Life und Spirit verleiht stünde inmitten der Primal Wild. Doch Netzachs Turm steht nicht in oder nahe an Gaia, sondern am Zugang zu einer viel schlimmeren Wildnis – dem Labyrinth und damit auch am ersten Schritt welcher zur endgültigen spirituellen Auflösung, zu Achlys. Niemand, der es vermeiden kann, kommt hierher, es ist zu leicht den Eingang zum Turm zu verpassen und sich immer tiefer im Labyrinth zu verlieren, wo schlimmere Monster als einfache Liktoren auf den Verirrten warten.
Die Thyrsus glauben, ihr Weg sei einer der Einheit von dieser Welt und der Spirituellen, aber nicht liegt in Wahrheit ferner. Das Geistige das sie suchen führt sie am Ende nur ins Labyrinth, zu Achlys, und was auch immer dahinter liegen mag. Die Archonten wissen es nicht, und wenn der Demiurg es wußte hat er es niemanden verraten.
Ich würde die Wachtürme und Orden nicht von den selben Archonten operieren lassen. Die Kombination Wachturm+Orden und sollte frei bleiben und wenn einige Archonten hinter beiden Entitäten stehen, kann man das nicht mehr glaubwürdig verkaufen (warum sollte ein Orden den Diener eines feindlichen Archonten aufnehmen?)
Alternativvorschlag: die Wachtürme sind die verlassenen Zitadellen der vier verlorenen Archonten:
Chokmah:Lunargent Thorn (göttliche Weisheit und Einsicht)
Chesed: Lead Coin (Liebe und Zuneigung – auch über den Tod hinaus)
Hod: Golden Key (Glanz und Macht)
Yesod: Stone Book (alle Elemente des Lebens)
Der fünfte Wachturm (Iron Gauntlet) wird von Kether bewohnt. Er reagiert nicht wirklich auf Besucher, aber seine Präsenz ist immer spürbar.
Du bringst da etwas auf, über das ich auch mittlerweile nochmal nachgedacht habe. Ich habe zwar kein Problem als solches damit das in den Orden vielleicht „Diener“ anderer Archonten agieren – ich bezweifle das die Archonten solches Micromanagement betreiben würden, sie sind nunmal „kosmische“ wesen, aber mittlerweile würde ich wahrscheinlich die Orden von den Todesengeln gründen lassen als reaktion auf die Wachtürme.
Mal sehen, falls ich das Material nochmal überarbeite