Eine neue Welt entsteht, Teil II

Infernal Teddy weiter am Welten schaffen

Ich habe letzte Woche schon erzählt das ich mich gerade wieder dran mache, eine neue Fantasywelt zu erschaffen, inspiriert durch die Lektüre des Spielerhandbuchs von D&D 5 (und der Tatsache das ich es nicht schaffe, meine alte D&D-Welt in eine ordentliche Form zu bringen). Natürlich macht es dann auch Sinn, den Prozess und die Ideen dahinter auch schriftlich festzuhalten – und hey, schaut mal, ich habe einen Blogartikel! Ziel ist es natürlich, später ein Dokument zu haben mit etwas spielbarem Material, aber vielleicht hilft es auch dem einen oder dem anderen, der erst seit kurzem Spielleiter ist, zu sehen wie man in solchen Fällen vorgehen KANN – wobei das was ich hier machen werden MEIN Vorgehen ist, und nicht der einzig wahre Weg.

I.) Erste grobe Gedanken
Es gibt, wenn es um die Erschaffung einer Spielwelt geht, zwei „Schulen“, zwei Ansätze die man verfolgen kann um seine Welt zu schaffen: „Vom Großen ins Kleine“, und „Von Kleinen zum Großen“. Der erste Ansatz geht davon aus das man zuerst eine sehr grobes Bild der „Makroebene“ zeichnet – vielleicht eine Weltkarte, oder wenn man ein Spiel wie Traveller spielt auch mal eine Sektorkarte, oder – wenn man ganz ambitioniert ist – ein theoretisches Modell seiner Kosmologie oder einen Spiralarm seiner Galaxis. Von dieser Makroebene aus füllt man nach und nach die Details aus, erschafft geographische Merkmale, gründet Reiche, platziert Städte, und arbeitet sich immer weiter in die Details vor. Beim zweiten Ansatz legt man zunächst nur die „Anfangsbasis“ der Kampagne aus, und die nähere Umgebung, zusammen mit Abenteuermöglichkeiten, und arbeitet sich von dort aus weiter nach Außen, immer nur so viel kreierend wie man zum Spielen braucht, so das sich das „Makrobild“ im Laufe der Zeit von selbst ergibt. Beide Ansätze haben ihre Stärken und Schwächen, und beide haben ihre Befürworter und Gegner. Die „Top Down“-Methode ergibt meistens eine in sich stimmigere Welt, mit größerer interner Logik und Zusammenhang, während die „Bottom Up“-Methode wenig Arbeit voraussetzt, und sich rein auf das konzentriert, was wirklich zum Spielen nötig ist.
Ich persönlich mag beide Ansätze, und werde bei meiner Arbeit beide Methoden zum Einsatz kommen lassen – so kann ich gleichzeitig meiner Passion zum Weltenbauen freien Lauf lassen, und gleichzeitig mich darauf konzentrieren, für zukünftige Spieler eine entsprechende Heimatbasis vorzubereiten, ohne das sie sich groß um den Rest der Welt kümmern müssen.

II.) Top Down – Überlegungen zur Welt
Gut, fangen wir mit der Makroebene an. Ich habe ja eine grobe (sehr grobe) Vorlage für meine Weltkarte, wobei ich da ein paar Dinge abändern möchte – so wird es eine Öffnung geben, damit Schiffe vom „inneren Ozean“ zum „äußeren Ozean“ reisen können. Gut, das heißt aber, das ich diese Karte erst noch zeichnen muss – wovor es mir, ehrlich gesagt, ein wenig graust, da ich nicht sonderlich gut zeichnen kann, und ich schon hören kann wie ich ausgelacht werde… – und mir auch ein wenig Gedanken um die Platzierung der Gebirge mal Gedanken machen sollte. Man kann an einigen Stellen erahnen das dort Kontinente zusammengestoßen sind, die wir aus der Gegenwart her kennen, und ich habe auch ein paar Modelle dazu im Netz gesehen, so das man da erste Hinweise entnehmen kann. Einen ersten Namen habe ich auch schon, den ich geben möchte: der „innere Ozean“ wird „das kochende Meer“ heißen, mir gefällt die Idee das sich dort eine Reihe von aktiven Vulkanen unter dem Meer befinden.
Den einen oder den anderen Gedanken zu Staaten habe ich für die Makroebene auch schon. Mir schwebt ein junges, aufstrebendes Imperium vor, welches am Nordufer des kochenden Meeres in den Ruinen einer wesentlich fortschrittlicheren Zivilisation entstanden ist, und sich jetzt nach und nach ausbreitet. Ein Staat der nach Innen hin, also für seine Bürger, sich positiv zeigt, nach außen hin aber unter Umständen auch sehr negativ beäugt werden könnte. Es soll allerdings auch nicht jeder Quadratmeter der Welt entdeckt, beschrieben und bekannt sein, und auch nicht jeder Flecken von einem Staat oder einer Macht dieser Welt beansprucht sein.

III.) Bottom Up – Einen Spielplatz schaffen
Jetzt kommen wir zu den ersten Überlegungen, wie denn die „Startregion“ aussehen soll, sprich, wie soll denn die Region aussehen, wo die erste Kampagne zumindest losgehen soll. Auch da habe ich mir bereits ein paar Gemacht, zu denen ich mir aber noch Details überlegen muss. Was mir im Moment vorschwebt ist eine recht neue „Provinz“ des oben erwähnten Reiches, vielleicht nicht größer als eine Siedlung und etwas Land drum herum. Ich bin mir noch nicht sicher ob es sich dabei um eine Eroberung oder eine Neugründung handeln soll, aber auf jeden Fall eine Kolonie am kochenden Meer, welche keine direkte Verbindung zur Heimat auf dem Landweg hat, sondern nur auf dem Seeweg erreicht werden kann. In der Nähe soll es wieder Ruinen aus alten Tagen geben, welche zum einen die Ursache für die Besiedlung darstellen, zum anderen natürlich als „Dungeons“ gute Quellen für Abenteuer. Die Umgebung ist unbesiedelt, und – was wichtiger ist – unerforscht, was wieder weiteren Raum für Abenteuer bietet, und wenn man genug von der Landschaft jenseits der Siedlung hat kann man auch mal die Siedlung und deren Bewohner unsicher machen.

Gut, das waren jetzt die ersten groben Gedanken. Jetzt muss ich nur noch eine richtige Weltkarte skizzieren, mir mehr Gedanken zur Geographie und zu weiteren Machtblöcken machen, die Siedlung benennen und entwickeln, dazu noch die Umgebung… und vielleicht noch einen Namen für das Ganze finden. Nur nicht zuviel vornehmen…

(Bildquelle: Wikipedia.org)

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