Dune: Sisterhood of Dune

Eine Romanbesprechung von Infernal Teddy

Eines meiner Jahresprojekte für dieses Blog ist eine so vollständig wie mögliche Reihe von Rezensionen der Dune-Romane, sowohl der ursprünglichen Roman von Frank Herbert als auch der Fortsetzungen, Prequels und Prequels der Prequels von seinem Sohn Brian Herbert und dem berühmt-berüchtigtem Star Wars-Autor Kevin J. Anderson. Ich werde dabei innerhalb des Settings chronologisch vorgehen, sprich nicht in der Veröffentlichungsreihenfolge. Erinnern wir uns also: “A beginning is a very delicate time…”

Legends of Dune:
Butlers Djihad
The Machine Crusade
The Battle of Corrin

Oh ye Gods, manchmal glaube ich, ich bin vielleciht doch ein Masochist. Nachdem ich mich durch die Legends of Dune-Trilogie gequält hatte, der unsäglichen Pre-Prequel-Trilogie von Brian Herbert, dem Sohn des Autors der ursprünglichen Dune-Reihe, und Kevin J. Anderson, seines Zeichens fürchterlicher Autor von fürchterlichen Star Wars-Hommagen., hatte ich mich auf die Prelude to Dune-Trilogie gefreut, als die beiden noch versuchten so etwas wie eine Erweiterung des Dune-Universums zu schrieben, statt Anderson eine Möglichkeit zu geben, noch mehr schlechte Star Wars-Hommagen zu entwickeln. Aber ich hatte da vergessen das diese Beiden den vorliegenden Band veröffentlichten hatten, Sisterhood of Dune, dem ersten Band einer neuen Trilogie, Schools of Dune. Ich habe also den Band bestellt, mit dem Vorsatz „Wenn der so ist wie die Legends, dann ist das meine letzte Dune-Anschaffung. Keinen Bock mehr!“ Wir der Teddy sich in Zukunft weitere Dune-Romane sparen können? Finden wir es heraus.

Die mir vorliegende Ausgabe ist die UK-Ausgabe, in diesem merkwürdigem Format welches als Trade Paperback bezeichnet wird. Das Cover zeigt ein merkwürdiges Raumschiff das einer Eiswelt landen will. Einer Eiswelt. Ich sag‘ ja schon nichts mehr…

Das Buch spielt 80 Jahre nach der Schlacht von Corrin und der Gründung des Imperiums, aber noch vor der Gründung der mächtigen Gilde. Der herrschende Imperator ist schwach und ineffektiv, und verlässt sich auf seinen Halbbruder um das Imperium zu regieren. Einer der mächtigsten Figuren des Imperiums ist Manford Torondo, dem Oberhaupt der Butlerianer, der Technologiegegner die während der Ominus-Seuche entstanden, und welche immer noch das religiöse und politische Leben des Imperiums dominieren. Das Haus Harkonnen dümpelt auf einer Hinterwelt vor sich hin, aber die jüngsten Sprösslinge, Griffin und Valya, suchen unterschiedliche Pfade um dem Haus zur Rache an Vorian Atreides zu verhelfen. Was Vorian angeht, dieser lebt mittlerweile zurückgezogen auf einer anderen Hinterwelt, auf der er Frau und Kinder und Enkelkinder hat, und immer noch nicht gealtert ist. Aus VenKeen, der Firma die Aurelius Venport aufgebaut hat, ist Venport gewoirden, welches als einzige von den Navigatoren profitieren, während die Suk-Schule, die Bene Gesserit und die Mentaten unter der Führung von Gilbertus Albans, dem Schüler des Roboters Erasmus, weiterhin versuchen ihren Platz im neuen Imperium zu schaffen.

Das ist also die Ausgangssituation die uns erwartet als der Roman eröffnet. Wie schon in der Legends-Trilogie versuchen die Autoren (Oder besser: Autor, denn ich habe hier das Gefühl das Brian nur noch seinen Namen hergibt, und der Roman eigentlich nur von Kevin geschrieben wurde) mehrere Handlungsstränge parallel zueinander zu erzählen, etwas das zwar gelingt, aber einige Schwächen mit sich bringt. Vorians Handlung zum Beispiel folgt dem Helden des Djihad wie er zurück ins Rampenlicht gerät als sein Dorf von Sklavenhändlern überfallen wird und er loszieht um sie zu befreien. Als er danach nach Salusa Secundus reist verspricht der Imperator sein Zuhause zu beschützen, aber nur wenn er sich wieder „unsichtbar“ macht. Vorian reist also nach Arrakis um unterzutauchen, wo sich sein weg mit insgesamt VIER Charakteren kreuzt, die uns als sympathische Nebencharaktere aufgebaut werden, nur um sie bis zum Ende des Romans zu opfern. Und das passiert auch in den anderen Handlungssträngen des Romans.

Fazit:
Gut, was man auf jeden Fall positiv hervorheben kann ist die Tatsache das sich dieses Buch besser liest als der Vorgänger. Und Vorian kommt nicht ganz so sehr wie ein Arschloch beim Leser an. Aber sonst? Anderson liefert hier mal wieder eine seiner merkwürdigen Dune / Star Wars Fan Fiction Romane ab, und er stinkt. Wenn dieses Buch ein Fisch wäre, würde er riechen als würde das verdammte Ding seid zwei Wochen hinter dem Kühlschrank liegen und vor sich hin gammeln. Fühlte ich mich besser unterhalten als beim letzten Roman? Auf jeden Fall. Hatte ich zu irgend einem Zeitpunkt das Gefühl ich würde mich innerhalb des Dune-Universums bewegen? Nicht mal ansatzweise. Es wird meiner Meinung nach Zeit das die beiden Autoren anfangen ihr eigenes Ding zu machen und nicht weiter Dune verwässern. Falls die Beiden das nicht einsehen, so wird es zumindest Zeit das ich keine weiteren Dune-Romane kaufe. Mentats of Dune soll lesen wer will, wir sehen uns bald bei der Prelude-Trilogie wieder.

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