Die Krallen des Aikar – Orks Spielset

Nachdem es nun schon ein Horasier Spielset gibt, sind dieses Mal die Orks an der Reihe. Zwar war bei einer Umfrage eigentlich der Wunsch nach Borbaradianern groß, aber diese waren der Redaktion zu nahe an den Namenlosen und so hatte man sich zunächst für den zweiten Platz geeinigt. Wie auch schon das erste Spielset, enthält auch das für die Orks neue Regeln der Fraktion und eine Kampagne aus drei Szenarien. Dieses mal allerdings ein Soloabenteuer. Doch was ist drin im Set?

Tatsächlich fängt das Buch zunächst mit einer kleinen Geschichte aus Sicht der Orks an, bevor es dann eine knappe Übersicht über das Orkland und Orks und dann eine über die Krallen des Aikar gibt. Dies ist wohl vor allem für jene Spieler gedacht, die zwar das Tabletop spielen wollen, aber sich im Rollenspiel nicht unbedingt groß auskennen.
Danach geht es dann allerdings gleich ans Eingemachte, nämlich die neuen Sonderregeln für die „Krallen des Aikar“. Orks haben erst einmal so oder so bestimmte Sonderfertigkeiten wegen ihrer Rasse, aber es gibt eine Beschränkung welche Helden&Schurklen mitgeführt werden dürfen – nämlich nur zur Fraktion passende, wie andere Orks oder Goblins.
Es gibt auch neue Sonderfertigkeiten, die Orks mit sich bringen, wie etwa Aberglaube, Orkischer Sippenführer oder Rückkehr aus dem Totenreich, welche zum Teil einfach bekannte Sonderfertigkeiten auf Orks gemünzt sind, wie eben der Sippenführer, der eine Variante des Anführers oder Schamane, welcher einfach eine Art Zauberer ist auch wenn er ein Götterdiener ist.
Zwei neue Kampfmanöver gibt es auch, wovon eines – nämlich Verbeißen (Orkische Kriegshunde lassen grüßen) – zu einem neuen Zustand führt.
Auf den darauf folgenden Seiten sind die Akteure der Krallen des Aikars dann mit ihren Spielwerten genauer aufgeführt, und neben den für das Spiel wichtigen Werten auch ein bisschen zum jeweiligen Hintergrund gesagt, wie das bislang eigentlich auch üblich war bei neuen Charakteren. Bei den generischen Orkkriegern und -jägern darf der Besitzer einen Stamm wählen, der teils andere Sonderfertigkeiten oder Eigenschaften mit sich bringt, allerdings auch die Kosten erhöhen kann. Neben den sechs Orks gibt es noch Werte für besagte Hund, Streitoger und Orkland-Minotauren.
Neue Geländestücke gibt es hier übrigens ebenfalls, welche dann in der Kampagne auch gleich Verwendung finden. Und zwar Feenpfade und der Wall. Ersteres sind eine Art Instantanprotale, die eine Figur zufällig an einem anderen Ende ausspucken, zweitere ist eine.. naja, ein Wall halt um andere Figuren davon ab zu halten auf die andere Seite zu gelangen.

Kampagne: Durchs wilde Svellttal
Diese Kampagne setzt die Geschichte fort, die schon in den Kampagnenregeln zu Schicksalspfaden begonnen und in der Horasierbox dann weitergeführt wurde, nämlich die Verfolgung von einigen Anhängern des Namenlosen. Deren weitere Geschichte wird dann auch erst einmal in einer Kurzgeschichte erklärt und ein bisschen auf die Hintergründe des ganzen eingegangen, bevor dann die Regeln für eine Solokampagne erklärt werden, bei der eine Gruppe von Charakteren gegen den Monstermeister antritt und nicht gegen eine andere. Es ist damit für solche Spieler gedacht, die vielleicht mit ihren Rollenspielhelden zwischendrin ein bisschen Tabletop spielen wollen. Also so, dass jeder eine Figur führen kann, wofür sich auch Regeln wegen den Schicksalspunkten finden lassen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Kampagne nur gespielt werden sollte, wenn die Charaktere bereits die beiden Vorraussetzungsabenteuer/Kampagnen gespielt haben!

Die Kampagne selbst ist in drei Szenarien geteilt. Im ersten müssen die Helden ein Dorf vor den Krallen des Aikar retten und möglichst wenige Dorfbewohner an die Orks verlieren, im zweiten heißt es dann den Orks gehörig einheizen ohne selber zu viele Verluste zu machen und im Finale geht es dann noch mal ins Dorf, in dem die Bewohner aber inzwischen besagten Wall errichtet haben.

Außerdem im Set sind Pappaufsteller für die Krallen des Aikar, die neuen Geländemarker und ein paar Geländekarten.

Fazit
Die Krallen des Aikar sind sicherlich für so manche Schicksalspfadespieler eine willkommene Ergänzung zu den bisherigen Möglichkeiten, haben doch gerade die Orks eine sehr kriegerische Einstellung gegenüber den Menschen, Elfen und Zwergen. Dieses Set hier bietet für kleine Scharmützel – für das Schicksalspfade ja gedacht ist – alles was man braucht um fiese Orks zu sein. Ob man nun Szenen aus der Kampagne „Jahr des Greifen“ nachspielen möchte oder seine Helden auf anderen Pfaden durch das Orkland schickt oder vielleicht einfach auch mal die natürlich fürchterlich missverstandenen Orks sein möchte, hier findet er die Werte und mit den Ergänzungen durch die Streitoger, Kampfhunde und Minotauren auch noch nettes Beiwerk.
Die Solokampagne und deren Regelmechanismus bietet überdies die Möglichkeit, dass sich eine Rollenspielrunde entscheidet ihre Helden auch auf dem Spielplan zu führen, wie es ja ganz ursprünglich auch angedacht war (also das man schön wechselt zwischen Rollenspielszenen und TT). Ein bisschen arg schade ist, dass die Kampagne nur für jene Charaktere ist, die schon zwei andere gespielt haben und ein bisschen frech ist es ja schon, dass dann nicht mal hinten drauf zu schreiben. Zwar steht da, dass man die Kampagnenregeln benötigt, aber eben nichts vom Horasreichspielset. Auf ersteres kommt man vermutlich auch ohne den Hinweis selbst, aber zweiteres ist doch eher abwegig, bei der Entfernung zwischen Horasreich und Orkland.
Aber glücklicherweise gibt es ja Rezensionen wie diese hier, die darüber informieren und bis auf diese Tatsache ist es auch wirklich – für den Interessierten Spieler natürlich – eine gelungene Box.
Über die Qualität der Pläne und Aufsteller kann hier leider nichts geschrieben werden, da wir nur die pdf Version bekommen haben. Die wäre zum selber ausdrucken aber durchaus auch geeignet.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.