Buch 2: Raumflotte

Nachdem wir vor kurzem an dieser Stelle das erste „Klassen-“ oder „Themenbuch“ zur deutschen Auflage von Traveller von 13Mann besprochen haben (Und zwar Buch 1 – Söldner) geht es heute an Buch 2 – Raumflotte. Auch hier ist der Name Programm, hier haben wir es mit Material rund um den Weltraum zu tun.

Zur Aufmachung von Traveller-Büchern muss man eigentlich gar nichts mehr sagen. Alles, was schon zu Söldner gesagt wurde lässt sich hier eins zu eins anwenden. Mit 160 Seiten ist Raumflotte (Welches übrigens den Untertitel „Wächter der Raumrouten“ trägt) etwas dicker als der Vorgänger, verteilt aber auch wieder seinen Inhalt auf Einleitung, Index und acht weitere Kapitel. Die Einleitung erklärt dem geneigten Leser den Unterschied zwischen den verschiedenen Flotten (Imperiale, Subsektoren und Planetare), erklärt die verschiedenen Geschwaderarten, und beschreibt grob was das Buch erreichen will.

Das erste Kapitel beschäftigt sich – wie der Name Die Erschaffung eines Raumflottencharakters schon andeutet – mit Optionen für die Charaktererschaffung. Zunächst haben wir hier drei neue Optionen: Raumflottenakademie, Erweiterte Ränge, und Medallien und Auszeichnungen. Bei der Raumflottenakademie handelt es sich um einen neuen ersten Schritt zur Charaktergenerierung: Wer möchte das sein Charakter bei der Flotte war kann vor der ersten Karriere würfeln ob er auf der Akademie war und damit automatisch zu einer Flottenkarriere kommt. Bei den Rängen handelt es sich um eine erweiterte Tabelle für Flottenränge, und die Medailen geben Boni für Charaktere die bereits Einsätze überstanden haben. Kernstück des Kapitels sind aber – wie auch schon bei Söldner – die neuen Karrieren, welche sich mit der Raumflotte beschäftigen. Die zehn Karrieren sind: Besatzungsmitglied (Die Besatzungsstatisten die das Schiff am laufen halten), Unterstützung (Die Leute die eher verwaltend um die Flotte tätig sind), Ingenieur (Bestimmt spricht auch einer mit schottischem Akzent…), Bordschütze (Sind halt billiger als Zielcomputer), Flugpersonal (Navigation, Steuerung und so), Pilot (Die Jungs und Mädels, die Shuttles, Jäger und ähnliches fliegen), Befehlsstab (Die ersten höherrangigen Offiziere), Raumflottengeheimdient (Spionage, Analyse… so Sachen), Raumflotten-Ingenieur (Forscher und Schiffsdesigner) und Oberkommando (Wer es hierher schafft hat Verbindung, ist einfach GUT, oder Kirk). Abgerundet wird das Kapitel mit neuen Fertigkeiten, neuen Abfindungen, und einer Besprechung der einzelnen Völker bei der Flotte.

Im Kapitel Raumfahrzeug-Optionen werden die Regeln zur Raumschiffskonstruktion aus dem Grundregelwerk um wichtige Optionen erweitert, beziehungsweise an ein paar Stellen korrigiert und an die Systeme in diesem Buch angepasst. Nach diesen Ergänzungen folgen zwei neue Baukästen, Kleinfahrzeug-Design (in dem es um Fluggeräte und Drohnen unter 100 Tonnen geht) und Großschiff-Design (was Schiffe von 2000 bis 1.000.000 Tonnen behandelt). Diese drei Kapitel nehmen einen Gutteil des Buches ein, und ergänzen das Grundregelwerk sinnvoll, ohne dass man das Gefühl bekommt, diese Regeln hätten ins Grundbuch gehört. Auch die Raumkampfregeln werden erweitert: Hauptsächlich um Optionen die sich auf die neuen Systeme und Schiffstypen aus den vorherigen Kapiteln drehen, um spezielle Befehle die der Kommandant eines Schiffes seiner Besatzung geben kann um Vorteile im Gefecht zu erhalten und um einige Regeln um mit Hilfe von Markern oder Miniaturen die Bewegung von Schiffen mit Vektoren dazustellen. Nein, das ist nicht annähernd so kompliziert wie es klingt.

In den nächsten zwei Kapiteln erhält man dann eine Sammlung an typischen Kleinfahrzeugen und Großen Schiffen. Hier finden Spieler und Spielleiter genügend „typische“ Fahrzeuge ohne das gleich zum Konstruktionssystem gegriffen werden muss. Vom Space Shuttle bis hin zum ausgehöhlten Asteroiden ist hier alles dabei, auch gleich mit Bodenplänen. Der eine mag die Bodenpläne für Platz- und Zeitverschwendung halten. Mir persönlich gefallen sie, da sie einen guten Eindruck davon vermitteln, wo sich was im Schiff befindet, und wie groß diese Dinger wirklich sind.

Abgerundet wird das Buch durch ein sehr kurzes Kapitel über Kamapgnen in der Raumflotte. Die hier vorgestellten Ideen sind nett, aber hauptsächlich besteht dieses Kapitel aus einer Reihe von Tabellen um Zufallsmissionen für die Flotte zu generieren. Mir hätten hier mehr Ideen und Optionen gefallen.

Fazit:
Ähnlich wie schon Söldner ist auch Raumflotte ein großer Werkzeugkasten mit vielen Optionen für Gruppen, die vorhaben viel Raumfahrt zu betreiben. Aber während ich bei Söldner noch dazu geraten habe sich genau zu überlegen welche Optionen man übernehmen möchte kann ich bei Raumflotte ganz klar empfehlen zuzuschlagen. Die Regelergänzungen sind alle sinnvoll, die Zusatzsysteme erweitern das Spiel um neue Optionen ohne das Spielgleichgewicht zu zerstören und bis auf ein oder zwei stören nicht mal die neuen Karrieren. Wer bei Traveller vorhat die Raumfahrt intensiver zu nutzen, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

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