Ausbauregeln VI – Klassen

Eine Pathfinder-Rezension von Infernal Teddy

Über die Jahre hat Paizo ihr modifiziertes d20-System, das Pathfinder RPG immer weiter ausgebaut und erweitert, zum Teil weit über das hinaus, was die ursprünglichen Schöpfer des Systems vorgestellt hatten. Und heute reden wir über einen weiteren Band aus der Reihe dieser Erweiterungen, Ausbauregeln VI – Klassen, im Original das Advanced Classes Guide. Das Buch vetspricht den geneigten Gruppen nicht nur neue Optionen für die bisher etablierten Klassen anzubieten, sondern auch noch eine Reihe von ganz neuen Klassen um das Spiel zu bereichern. Aber kann es denn wirklich noch neue und aufregende Klassen geben in einem System das sich bereits vor dem Erscheinen dieses Buches nicht über einen Mangel an Charakterklassen beschweren konnte?

Zum Erscheinen des Bandes müssen an dieser Stelle wohl nicht mehr viele Worte verloren werden. Die Gestaltung entspricht den bisher bereits erschienen Regelbändern, und folgt demnach auch den hohen Qualitätsstandards, die bisher Paizo und Ulisses Spiele vorgelegt haben. Ausbauregeln VI liegt uns als PDF vor, ist 48, 3 MB „schwer“, und 258 Seiten lang.

Neben dem Vorwort und dem Index erstreckt sich der Text des Buches auf sechs Kapitel, von denen jedes einem bestimmten thematischen Schwerpunkt behandelt. Das erste Kapitel trägt den schlichten Titel „Klassen“, und stellt zehn neue Grundklassen vor, welche als „Mischklassen“ bezeichnet werden. Mischklassen greifen Elemente und Konzepte aus bereits veröffentlichten Klassen auf, und verschmelzen sie zu neuen Grundklassen, wobei bei jeder Mischklasse auch geschreiben wurde, welche ursprünglichen Klassen als Inspiration dienten. Bei diesen Klassen handelt es sich um den Arkanisten (Einem Magier / Hexenmeister der Zauber erlernt wie ein Magier, sie aber verfeuert wie ein Hexenmeister), den Attentäter (Schurke / Waldläufer, ein kampfstärkerer Assassine), Blutwüter (Barbar / Hexenmeister, der seine Raserei in arkane Energie verwandelt), Draufgänger (Kämpfer / Schütze, erinnert konzeptionell an Dumas Charakter d’Artagnan), Ermittler (Alchemist / Schurke, quasi CSI: Pathfinder), Jäger (Druide / Waldläufer, spezialisiert auf Teamwork mit seinem Tiergefährten), Kriegspriester (Kämpfer / Kleriker, das was der Name schon sagt), Raufbold (Kämpfer / Mönch, ein kampfstärkerer unbewaffneter Krieger), Schamane (Hexe / Mystiker, nutzen ihre Bindung zu den Geistern um ihre verbündeten zu unterstützen) und den Skalden (Barbar / Barde, ein nordischer Kampfsänger). Abgeschlossen wird das Kapitel mit den Optionen für die neuen Klassen wenn sie als bevorzugte Klasse gewählt werden.

Im zweiten Kapitel werden dann neue Archetypen vorgestellt. Archetypen wurden, wir erinnern uns, in den Expertenregeln eingeführt, und ermöglichen es dem Spieler, eine Charakterklasse näher an die eigenen Vorstellungen anzupassen, in dem man bestimmte Klasseneigenschaften gegen andere austauscht, welche dem gewünschten Konzept näherliegen. Jede bisher veröffentlichte Klasse – inklusive den Klassen im vorliegenden Buch – bekommt in diesem Kapitel ein oder zwei neue Archetypen angeboten. Gefolgt werden die Archetypen durch ein Kapitel mit weiteren neuen Talenten, wie man sie von einer neuen Pathfinder-Veröffentlichung erwartet. Ebenso fehlt auch nicht ein Kapitel mit neuen Zaubersprüchen, zu dem auch die Spruchlisten der neuen Klassen gehört. Neue Ausrüstung und neue magische Gegenstände dürfen ebenfalls nicht fehlen. Das letzte Kapitel bietet dann auf zehn Seiten Hinweise und Hilfestellungen um neue Klassen und Prestigeklassen zu entwerfen, bzw. bestehende Klassen zu modifizieren. Abgerundet wird das Buch durch den gewohnt guten Index.

Fazit:
Die Frage die sich mir bei diesem Buch aufdrängt ist „wer braucht es?“. Meiner Meinung nach gibt es innerhalb des Pathfinder-Systems bereits mehr als genug Klassen, so das mich die Frage stellt warum es die neuen „Hybridklassen“ – welche das Herzstück des Buches ausmachen – denn wirklich noch braucht, außer um ein neues Buch zu verkaufen. Addiert man dazu nochmal einen kleinen Berg an neuen Talenten und Zaubersprüchen… Wer unbedingt immer auf den neusten Stand sein muss kann sich Ausbauregeln VI – Klassen gerne zulegen, aber mir stellt sich zunehmend die Frage, wer denn all die Optionen nutzen soll oder kann, die Paizo und Ulisses mittlerweile auf den Markt geworfen haben.

Mit freundlicher Unterstützung in Form eines Rezensionsexemplars von der Ulisses-Spiele GmbH und dem F-Shop.

1 Kommentar zu Ausbauregeln VI – Klassen

  1. Naja, Paizo können wegen der OGL nicht einfach eine neue Edition von Pathfinder machen. Neben der Tatsache, das Pathfinder ja vor allem DnD3.5 konservieren soll. Neue Regeln benötige ich auch nicht. Freue mich eher auf die neuen Abenteuerpfade.

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