A steht für Abenteuer

Buchstabensalat mit Infernal Teddy

Eines der zentralen Punkte unseres Hobbies sind Abenteuer. Ohne Abenteuer entsteht keine Spannung, ohne Spannung gibt es keine Geschichte, und ohne Geschichte streifen die Charaktere nur unmotiviert durch die Kulisse umher die vom Spielleiter aufgespannt wird.Es gibt allerdings nicht “das Abenteuer”, die besondere Form welche allen anderen Überlegen ist – jeder präferiert eine andere Art des Abenteuers. Doch wie kann man denn allgemein Abenteuer unterscheiden? Die erste Art der Unterscheidung ist eigentlich so banal das die meisten gar nicht daran denken: Gekauft oder selbst geschrieben. Am einem Extrempol haben wir Gruppen welche Das Schwarze Auge spielen – theoretisch braucht ein Spielleiter niemals in seinem Leben ein eigenes Abenteuer entwerfen, denn es gibt mehr Abenteuer für dieses System als er je in seinem Leben wird leiten können. Ähnliches kann man auch bequem für D&D oder Pathfinder sagen, und wenn es Abenteuer mit einem bestimmten Thema noch nicht gibt, so muss man nur lange genug warten, dann wird es schon jemand schreiben. Das andere Extrem sind natürlich Systeme zu denen noch nie ein Abenteuer erschienen ist – Spieler von Adventure! wissen ja, was ich meine. Die meisten Rollenspiele fallen irgendwo zwischen diesen beiden Extremen, es gibt schließlich Abenteuer für Mage: the Ascension (Wenn ich diese auch nicht leiten würde um mein Leben zu retten…) oder Shadowrun, aber eher wenige im Vergleich zu den Platzhirschen.
Hat man sich dann entschieden ob man sich ein Abenteuer kauft oder ob man eines selbst schreibt folgt die nächste Frage: wie sehr ist die Handlung gescriptet? Auch hier gibt es wieder zwei Extreme, zwischen denen sich die meisten Abenteuer dann bewegen. Beim ersten Extrem, der sogenannten Eisenbahnfahrt, gibt es eine lineare Handlung, von der die Spieler auf keinen Fall abweichen können, egal was sie tun – sie sind Akteure in einem Drama, welches der Autor verfasst hat, und in dessen Vokabular kommt das Konzept des freien Willens nun mal nicht vor. Diese Art des Abenteuers kam in den neunziger Jahren sehr häufig vor, vor allem bei DSA, ist aber heute seltener geworden – meist ist ein so lineares Abenteuer ein Zeichen dafür das man es mit einem eher unerfahrenen Spielleiter zu tun hat. Oder einem verkappten Schriftsteller. Am anderen Ende der Skala sind völlig offene Abenteuer, bei dem eine Grundsituation zu einem bestimmten Zeitpunkt präsentiert wird, und was danach passiert liegt alleine in den Händen und an den Entscheidungen der Spieler. Wie schon gesagt, auch hier bewegen sich die meisten Abenteuer zwischen den Polen, so das mehrere Wege zum Ziel führen können, bzw. auch das die Entscheidungen des Spieler den Ausgang des Abenteuers beeinflussen können.
Ist man erst an diesem Punkt angekommen gibt es eigentlich vier große “Genres” an Abenteuer, welche man auf alle “literarischen Genres” übertragen kann – alle anderen Arten an Abenteuer kann man problemlos einem dieser vier Genres zuweisen. Diese vier Genres sind:
Erkundung: Unter dieser Kategorie findet man Dungeoncrawls, Wildniserforschungen, fünf Jahresmissionen dorthin wo noch nie jemand gewesen ist, und alles bei dem etwas von den Spielern neu entdeckt und erkundet werden muss.
Horror: Hier geht es nicht nur um Geister, Kettensägenmörder oder andere Shocker. Jeder Konflikt gegen einen überlegenen Gegner, welcher von Anfang an klar der Gruppe überlegen ist, bei der die Spieler entschieden haben den Gegner “rauszunehmen” würde hier reinfallen – ähnlich würde ich auch ein Kriegsszenario einstufen.
Intrige: Jedes Abenteuer das vorsieht das die Charaktere sich in Machtkämpfe einbringen würde unter dieser Überschrift fallen, seien es Machenschaften am Hofe eine Feudalherren, der Versuch ein Konzern zu übernehmen, oder eine Debatte vor dem Kongress der Vereinigten Planeten.
Urban: Abenteuer, welche in eienr Stadt stattfinden, sind oft spontaner und Charaktergetriebener als die meisten anderen Kategorien – Mehr als die anderen Kategorien würde ich “Urban” eher als Sammelbegriff bezeichnen, ein Becken in dem sehr viele Unterkategorien das eigentliche Gewicht ausmachen.

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