Why so grimdark?
Infernal Teddy gibt seine Meinung von sich
Palladium Fantasy, Rifts, LUGTrek, man könnte, wenn man sich so unseren Bunker von Außen betrachtet, das Gefühl haben, der Teddy fühle sich gerade mit einer Nostalgiewelle glücklich, oder? Fehlt eigentlich nur noch etwas Cyberpunkiges, und alles wäre gut? Naja, nicht so richtig. Denn der Teddy war gestern in einer örtlichen Buchhandlung, und hat da ein wenig Depressionen bekommen als er sich das Regal mit den Science Fiction-Romanen angesehen hat. Ihr könnt euch nicht vorstellen warum? Lasst mich mal versuchen euch das zu erklären.
Ich bin eigentlich schon immer ein großer Fan von Science Fiction gewesen, angefangen mit Star Trek (Lange bevor es eine „Next Generation“ gab), Battle of the Planets und Dr. Who. Science Fiction war für mich immer ein Genre in dem es um Großes ging. Moment, lasst mich das etwas anders formulieren. Science Fiction war für mich immer ein Genre in dem es um GROßES ging. Große Idee, große Konzepte und große Geschichten. Aber wenn man heute in eine Buchhandlung geht und sich vor dem immer kleiner werdenden Regal mit SF-Romanen stellt wird einem klar das diese Zeiten vorbei sind. Alles was man sieht sind militärische SF oder Nachdrucke von Geschichten die älter sind als ich es bin. Und ich bin es leid.
Mir ist klar, das nicht jeder klassische Space Opera mag wie Heinlein, Asimov oder Niven sie geschrieben haben, aber mittlerweile scheint Space Opera nur noch machbar zu sein, wenn riesige Raumflotten ganze Sternensysteme auslöschen. Oder wenn es eine Parodie werden soll, was noch unerträglicher ist – vor allem wenn der Autor eine Parodie schreibt um eine Parodie zu schreiben, nicht weil er das Genre liebt und diese Liebe zum Ausdruck bringen will (Wie es zum Beispiel im Film Galaxy Quest der Fall war – man merkt dem Film einfach an, das die Schöpfer Star Trek liebten). Aber dieser Zwang, das alles nur noch dreckig und finster und hoffnungslos sein muss macht mich wütend. Warhammer 40K sollte eigentlich zumindest zu großen Teilen eine Persiflage sein, nicht der Gold Standard. Bestimmt wird mich auch jemand drauf hinweisen wollen, das ich es ja nur mit Nostalgie zu tun habe,aber dem kann ich leider nicht zustimmen – ich habe vor kurzem wieder einige der Klassiker gelesen, und sie inspirieren mich immer noch auf eine Weise wie es die wenigsten neuen Autoren hinbekommen.
Und es ist ja nicht nur bei der Science Fiction so – auch drüben bei der Fantasyabteilung will ja jeder der nächste dreckige George R. R. Martin sein. Ich bin kein großer Fantasyleser, ich gebe es ja zu, und ich kenne durchaus die Sword & Sorcery-Wurzeln des Genres, aber es muss doch auch nicht immer und überall so sein das man Monty Python zitieren kann, wenn es darum geht, den Helden zu erkennen – als derjenige, an dem etwas weniger Scheiße klebt.
Einer meiner Lieblingsautoren, Iain M. Banks, ist ja dafür bekannt das er selten nett zu seinen Protagonisten war, aber wenigstens geht es in seinen Romanen um große Ideen, um große Fragen oder um große Ideale – und nicht darum, wer der bessere Horatio Hornblower im Weltraum ist, wer noch mehr Leichen und Titten in einem Paragraphen unterbringen kann. Ich will einfach wieder in eine Buchhandlung gehen können, und nicht direkt wieder den Wunsch verspüren, mal zu sehen ob sich wenigstens bei der Romantasy was neues tut. Statt dessen sind die wenigen verbliebenen SF-Regale gefüllt mit 40K, Honour Harington-Clone, und Bücher die älter sind als ich, und es nervt einfach. Vielleicht sollte ich mir doch das Regel mit den historischen Romanen anschauen.
Wenn es dort nur wirklich historische Romane gäbe, statt irgendwelche verlogene, kitschige Fäntelalter-Scheiße… Ich hasse mittlerweile Buchhandlungen.
Daher frage ich mich gerade warum Du eine Buchhandlung aufgesucht hast?