Warum Dämonen?
Ein Friday Five mit Infernal Teddy
Ich habe letztes Jahr an dieser Stelle – der eine oder der andere mag sich erinnern – fünf Rollenspiele vorgestellt, bei denen man als Spieler einen Engel verkörpert. Also dachte ich, was liegt denn näher als für den Karneval diesen Monat die Liste zu wiederholen, aber mit Dämonen statt Engeln? Tja, stellt sich heraus das mir entweder die Hitze mehr zu schaffen macht als ich dachte, oder es gibt wirklich sehr wenige Spiele bei denen man das machen kann, und die meisten davon sind schon in der vorherigen Liste. Was also tun? Und dann kam mir eine rettende Idee – welche Rollen erfüllen Dämonen denn in der Regel in einer Fantasy-Kampagne, auch in der Modernen? Nun, in der Regel sind das folgende fünf Aufgaben:
Sendboten des Bösen
Ähnlich wie Engel in der Bibel ausgesendet werden, um die Botschaften des Herrn zu verkünden (Ich zitiere mal das Gute Wort: „Fürchte dich nicht!“), so können Dämonen von den entsprechenden finsteren Göttern aus geschickt werden um ihre Wünsche und Botschaften unter den Massen zu verbreiten. Alternativ können solche Botschafter auch aus geschickt werden um den Jüngern und Dienern der dunklen Göttern Pakte zu unterbreiten oder Helden zu rekrutieren – aber das verknüpft mit einem späteren Punkt.
Anzeichen der Apokalypse
Oftmals sind Dämonen nicht einfach nur irgendwelche Feinde die von den Spielercharakteren bekämpft werden können (oder sollen), sondern auch noch ein Zeichen für das immer näher rückende Ende der Welt. Demon: the Fallen stellt diese Idee sogar noch ein wenig auf den Kopf, das es eben die Spielercharaktere selbst sind, welche das Ende der Welt durch ihre bloße Anwesenheit ankündigen. Sollte ein Gott sterben, und seine Leiche auch noch von Dämonen bewacht auf unserer Welt entdeckt werden…
Echt harte Antagonisten
Manchmal möchte man sich als Spielleiter auch einfach nicht mehr zurückhalten, sondern direkt mit der schweren Keule auf die undankbaren Mordbrenner Spielercharaktere einschlagen – und und vielen Systemen sind Dämonen entweder knapp unter einem ausgewachsenen Drachen, oder spielen in der selben Liga. D&D bzw. Pathfinder sind gute Beispiele für ein Spiel dieser Art. Da sind die niederen Dämonen vielleicht noch was für Charaktere auf mittleren Stufen, aber wenn es dann an Pit Fiends, Balors oder schlimmeres geht sollte man schon so hochstufig wie möglich sein.
Verderber des Lichts
Dämonen funktionieren auch sehr gut – wie oben schon erwähnt – als Verderber von Helden und den „Guten“. Das ist eine Rolle, die vor allem Inccubi und Succubi auf dem Leib geschrieben ist (Nicht zu verwechseln mit Inkubus Sukkubus, einer meiner Lieblingsbands), aber auch in Exalted ist das etwas, das Spielercharakteren passieren kann. Ob eine Succubus den jungen Prinzen körperlich und moralisch verführt, um ihn dann als ihre Marionette auf den Thron zu setzen, oder ob Mephisto einem Zauberer mächtige Magie verspricht, wenn er nur seine Seele verspricht…
Missverstandene Streiter
Demon: the Fallen ist ein gutes Beispiel für diesen Punkt: die Dämonen sind nicht Böse, sondern… missverstanden. Das geht schon in John Miltons Paradise Lost los, und setzt sich heute fort, nicht nur in D:tF, sondern auch – als Beispiel – in Memnoch the Devil von Anne Rice. Selbst Exalted spielt hiermit, wo die Dämonen nicht so sehr Böse sind, sondern die ursprünglichen Schöpfer und Herrscher der Welt. Der Dämon als missverstandener Streiter bietet den Spielern die Möglichkeit, immer noch einen Engel zu spielen, aber halt als „Antihelden“.
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