Tödlicher Auftrag

Ein Roman von Joe Haldeman

Es ist nicht ganz leicht als Schriftsteller seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Gut, Jack Delay bekommt natürlich Invalidenrente vom Staat für seinen Dienst im Krieg in der Wüste, in dem er als Scharfschütze gedient hat, aber dennoch, man möchte ja mehr vom Leben.
Und so ist er nach den paar Kurzgeschichten und eher schlechten Romanen hoch erfreut darüber als einer der großen aus Hollywood fragt ob er nicht das Buch zu einem Film schreiben mag. Zu einem Film den es noch nicht gibt, aber der bald gedreht werden soll. Auch ein großzügiger Vorschuss ist drin. Jacks Freundin Kit ist zwar nicht begeistert vom Inhalt des Romans, aber findet natürlich die Umstände überaus reizvoll.
Doch eines Morgens ändert sich dann alles.
Vor der Tür zu seiner kleinen Wohnung findet Jack einen Karton mit einem Scharfschützengewehr und wenig später erklärt ihm eine Frauenstimme am Telefon, dass er damit jemanden umbringen soll, oder sonst wäre seine Freundin dran.
Jack überlegt ob er zur Polizei gehen soll oder nicht, entschließt sich aber letztlich dagegen um Kit nicht zu gefährden. Jedoch will er auch nicht einfach jemanden erschießen und so machen sich Jack und Kit auf den Unbekannten zu entfliehen, die dennoch immer zu wissen scheinen wo sie sind.. und dieses Buch ist natürlich dennoch fertig zu schreiben.

Ein Leser der schon vorher Romane von Joe Haldeman, wie etwa ‚Der ewige Krieg‚ oder ‚Der Herr der Zeit‚ gelesen hat wird schnell den Stil des Autors wieder erkennen. Die Geschichte selbst ist aus der Perspektive von Jack als Ich-Erzählung geschrieben und enthält daher sehr viele Gedanken der Hauptperson. Hauptsächlich über die aktuelle Situation und die Verbindung zum Krieg. Damit knüpft Haldeman an einige der älteren Romane an, in denen er ebenfalls seine Erlebnisse im Krieg in anderen Erzählungen wieder gibt.
Zeitlich liegt die Geschichte etwas in der Zukunft, aber nicht viel, so dass es bis auf Kleinigkeiten auch derzeit handeln könnte, so gibt es eine Autoautomatik mit der man gar nicht mehr steuern muss auf der Straße und ein Display vorne im Auto auf dem man Karten aufrufen kann und sich Punkte ausgeben.
Die Geschichte selbst ist im Grunde zwei geteilt: Zum einen eben die Handlung um Jack und Kit, zum anderen Auszüge aus dem Roman den Jack schreibt, der von einem Jäger handelt, der Menschen überfällt, diese aus weidet und dann auf isst. Dieser Wechsel ermöglicht es dem Leser immer wieder aus der Geschichte auf zu tauchen, was bei empfindlichen Personen für die Jägergeschichte wohl durchaus notwendig ist. Diese Geschichte ist im übrigen durchaus geeignet um einen kreativen Spielleiter zu einem netten Abenteuer zu verhelfen, wie eigentlich auch die ganze Handlung selbst.
Etwas schade ist allerdings, dass das Ende des Romans sehr abrupt und den Leser mit einer Menge offener Fragen zurück lässt auch wenn die Geschichte so tut als sei alles geklärt. Auf diese Fragen wird in dieser Rezension natürlich nicht eingegangen, schließlich soll das ja erst mal jeder selbst lesen, denn lohnen tut sich das schon.
Zu guter Letzt noch etwas über die Übersetzung: Diese ist vom Stil durchaus in Ordnung, aber es fehlt dennoch an einem guten Lektorat. Nicht nur Rechtschreibfehler finden sich in nicht geringer Anzahl, sondern teilweise fehlen ganze Wörter. Das darf eigentlich nicht sein. Und warum jemand aus einem iPad einen iPak gemacht hat wo es doch in der Buchrealtität auch einen iPod gibt..?

Fazit:
Eine kurzweilige Geschichte mit einem durchaus unerwarteten Ende, die einem Rollenspieler die eine oder andere Idee bringen wird. Man sollte nur in der Lage sein über die Rechtschreibfehler hinweg sehen zu können.

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