Tierische Gefährten

Oder von den oftmals vergessenen

Vermutlich haben viele von euch das mindestens schon einmal mitbekommen, oder sogar selbst bei einem Charakter gehabt. Der oftmals bei bestimmten Charakterklassen sehr beliebte tierische Begleiter. Doch solche tierischen Begleiter, seien es nun die wirklichen Gefährten des Charakters oder lediglich sein Reittier, haben oft ein gewisses Problem. Sie werden nämlich gerne einmal vergessen. Und das gar nicht mal wirklich absichtlich, sondern einfach weil andere Dinge gerade wichtiger sind. Ich möchte hier einfach mal ein paar Beispiele nennen, die mir unter gekommen sind und auch ein paar Lösungsansätze für dieses Problem.

Vertrautentier (aventurische Hexe), Familiar (DnD und andere) bzw. Tier mit besonderen Fähigkeiten (bei entsprechenden Settings)

Dieses sind die Tiere, welche noch am wenigstens vergessen werden, da sie in der Regel einen praktischen Nutzen für den Spieler haben und so natürlich wenigstens in solchen Situationen dem Tier gedacht wird, in denen man es gerade brauchen kann. Aber auch hier habe ich es schon diverse Mal erlebt, dass die Hexe ihre Katze irgendwie vergessen hatte, und dann nachdem eine Szene in der sie etwas hätte machen müssen vorbei war, der Gedanke aufkam was das Tier denn da gemacht hat. Das ist natürlich weniger schön, hat es doch immer das Geschmäckle von “ich nehme mir die Sachen die praktisch sind, und ansonsten ist es halt nicht da”. Und eben nicht, “huch.. das hatte ich ja auch noch”. Und auch wenn dies das Begleitertier ist, was wohl am wenigstens ganz vergessen wird, ist es auch das was am schwierigsten dauerhaft im Spiel gehalten werden kann, falls der Spieler nicht selbst daran denkt. Natürlich könnte man entsprechende Anmerkungen wie etwa ein Bild auf den Charakterbogen auftragen, damit spätestens dann daran gedacht wird, aber so richtig toll ist diese Lösung nicht. Besser ist es des öfteren mit dem entsprechenden Spieler Szenen zu spielen in denen nur er und sein Tier eine Rolle spielen um die interne Bindung zu festigen und dafür Sorge zu tragen, dass der Spieler durch seinen Charakter es als natürlich empfindet, dass das Tier da ist und mit beschrieben wird.Und wo wir gerade bei Beschreibungen sind, wer sollte gerade dieses Tier beschreiben? Der Spielleiter oder der Spieler. Irgendwie ist es gerade in diesem Fall ja schon etwas dem Charakter gehörendem, schließlich hat er in der Regel Punkte oder vergleichbares dafür ausgegeben. Andererseits ist es für den Spieler oftmals langweilig, wenn er alles selber machen muss und doch spannender mit etwas zu interagieren von dem man nicht 100%ig weiß, wie es reagiert. Eine Zwickmühle, die man auf jeden Fall VOR der Runde klären sollte.

Reittier (universal)

Wohl in einer ziemlich großen Menge von System dürfte es die eine oder andere Art von Reittier geben. Gerade bei DSA habe ich es tatsächlich in einem Abenteuer schon gelesen, dass dort der Spielleiter aufgefordert wurde sich über bestimmte Mittel der Reittiere seiner Spielercharaktere zu entledigen… Denn Reittiere haben einen – und eigentlich nur diesen einen – Vorteil: Sie bringen die Charaktere schneller von A nach B. Das will manch Abenteuerautor aber nicht, weil dann C nicht passieren könnte. Über Sinn oder Unsinn solcher Ansagen will ich jetzt gar kein Wort verlieren. So ein Reittier jedenfalls wird von den meisten Spielern nicht als mehr als etwa ein Auto angesehen. Eben etwas mit dem man Wege schneller zurücklegen kann. Das dieses Reittier dann auch Unterhalt kostet, wird gerne übersehen, weil unbequem. Ich kann jetzt nur von DSA sprechen, bei anderen System weiß ich das nicht, das dort Regeln existieren wie viel so ein Pferdchen frisst und an Unterhalt kostet. Wenn das ein Spieler mal durchschaut, wird er vermutlich, sollte der Spielleiter drauf bestehen dies anzuwenden, keine Lust mehr auf ein Reittier haben. Ich hab aber noch nie einen Spielleiter getroffen, der auf diesen Regeln bestanden hätte.Reittiere werden übrigens natürlich nur dann vergessen, wenn man gerade nicht von A nach B muss. Dann sind die egal. Aber sind sie dann eigentlich wirklich. Sie tragen weder zur Szene bei, noch haben sie in dieser Zeit eine andere wichtige Bedeutung. Weswegen das Vergessenproblem hier eigentlich nicht vorhanden ist (sondern eben das umgekehrte, wie werd ich die Biester wieder los)

Jagdgefährte oder Haustier (universell)

Diese sind im Grunde ähnlich wie ein Vertrautentier, nur ohne großen praktischen Nutzen. Natürlich kann ein Jagdhund dafür sorgen, dass man etwas mehr zu Essen hat, wenn man dann mal draußen unterwegs ist oder eine Katze den gerade hereingekommenen Besuch becircen, aber viel mehr bleibt dann auch nicht. Allerdings sind gerade solche Tiere im Gegensatz zu Reittieren in der Regel immer am Mann, also in den Szenen präsent. Und daher das leichteste Opfer des Vergessenwerdens. Was im Grunde sehr schade für den Charakter ist, mir aber bestimmt auch schon mehr als einmal passierte. Im Grunde kann man sie als eine Art bewegenden Schmuck bezeichnen, etwas das den Charakter zum Charakter macht, weil etwa immer eine Krähe auf der Schulter sitzt, wenn er irgendwo hin geht. Das zeichnet ihn aus. Aber ein Tier ist nun mal kein lebloser Gegenstand und sollte auch in einem Rollenspiel nicht zu einem solchen verkommen, sondern aktiv in Situationen eingebunden werden.
Hier stellt sich auch deutlich weniger das Problem, wer denn die Handlungen des Tieres beschreibt. Da es sich ja schon irgendwo um etwas mit eigenen Entscheidungsmöglichkeiten handelt, aber der Spieler normalerweise nicht groß Punkte dafür ausgegeben hat (eventuell Geld um sich das Tier zu kaufen), sollte meiner Meinung nach so ein Tier immer vom Spielleiter verkörpert werden. Nur hat der dann vielleicht neben seiner eigentlichen Leittätigkeit viel zu tun, wenn jeder Charakter auch noch ein Haustier mit schleppt. In solchen Fällen sollte man das entweder vorher klären, oder die Tiere vorher mit in die Abenteuerüberlegungen einzubauen. Auch hilft es sich kleine Tiermodelle auf den Tisch zu stellen um beizeiten zumindest beim Drüber schauen dran zu denken.

Was sind denn so eure Erfahrungen mit tierischen Begleitern gewesen?

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