Machtspiele – Handbuch für Spione
Was sie schon immer wissen wollten
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie Mr. Johnsen eigentlich davon erfahren konnte, dass Renraku gerade an einem neuen Kommlink arbeitet, wo es produziert werden soll und was es so besonders macht oder warum Aztech weiß warum es einen bestimmten Häuserblock in Bogota mit Raketen in die Luft jagt (Nein – außer dem Grund weil es Aztech ist)?
Weil Sie Spezialisten haben die für die nötigen Informationen sorgen – liebevoll Agenten oder Spione genannt. Spione nehmen in der 6. Welt, wie auch heute, eine ganz besondere Stellung für Staaten, Organisationen und Konzerne ein. Sie beschaffen, verwalten und steuern den Informationsfluss und versorgen Ihre Dienstherren mit den wichtigsten Neuigkeiten oder verhindern das schmutzige Wäsche nach draußen getragen wird.
Diesen Leuten (und denen die sie spielen wollen) ist Machtspiele gewidmet.
Machtspiele präsentiert sich in gewohntem Shadowrun-Blau, mit einer Empfangsszene eines gutgekleideten Herren in einem gesicherten U-Bahn-Schacht auf dem Cover.
Eine Veränderung in der Darstellung bemerkt man allerdings, wenn man das Buch aufschlägt und bemerkt, dass man die sonst typische Schriftart verändert hat. Nicht zum besseren.
Wie auch bei den anderen Quellenbändern versucht Machtspiele den Inhalt den es uns vermitteln will, anhand eines Städtebeispiels nahezubringen. Diesmal verschlägt es uns nach Denver, der Stadt des gleich benannten Vertrags, der den Frieden zwischen NAN, UCAS und CAS beschließt und vom Drachen Ghostwalker beherrscht wird.
Eine Stadt die an das Berlin des kalten Kriegs erinnert. Vier Sektoren (UCAS, CAS, Sioux, PCC) teilen die Stadt und an jeder Grenzlinie treffen sich Staaten, die sich am liebsten die Köpfe einschlagen würden. Kein Wunder also, dass es eine Metropole der Spionage und des Informationhandels ist. Und als wäre das noch nicht genug wollen unsere allseits beliebten Megakons auch noch ein Stück vom Kuchen – allen voran Aztech, die mit Ghostwalkers Machtübernahme aus der Stadt verbannt worden sind.
Die Vorstellung der Stadt erfolgt über die Olympischen Spiele ’72, gefolgt vom typischen Aufbau – Stadtteile, die Sektoren, der Hub (Das Stadtzentrum mit Ghostwalkers Sitz) und die Aurora Warrens, die zwar zum UCAS-Sektor gehören aber also Denvers Elendsviertel besondere Bedeutung haben. Danach kommen die Konzerne und kriminellen Organisationen, die sich im Vorgarten des Drachen behaupten wollen.
Insgesamt eine sehr stimmige Stadt mit vielen Möglichkeiten und im Gegensatz zu den Plexen aus Schattenstädten, eigener Seele.
Mit Ende der Stadtbeschreibungen folgt dann noch ein Kapitel mit weiteren Spionagehochburgen und einigen Abenteueransätzen.
Das halbe Buch ist nun geschafft und sogleich geht es weiter mit dem wirklich interessanten Teil „Die Kunst der Spionage“ – FastJack hat sich mit Thorn, eine Ex-Agenten eingeladen, der hier sein Wissen zum Besten gibt und über die Arbeit als Agent fachsimpelt.
Hier finden sich auch die ersten Regelergänzungen mit NSC-Werten, die sich sehen lassen können, so dass Runner auch einen mehr als kompetenten Feind in diesen Spezialisten sehen dürften.
Fortgesetzt wird das Ganze mit der Gegenspionage und was man tun kann um sich dem Zugriff der Agenten zu entziehen, sowie ein paar Seiten zu magischer Spionage, die noch einmal gesondert zu betrachten ist.
Hierauf folgt der Sonderteil von Pegasus bzgl. der ADL. Es wird ein Blick auf die derzeitige politische Landschaft in den ADL und der NEEC geworfen und natürlich ausführlich über den ADL Vorzeige-Nachrichtendienst ARGUS, der seinen Mutterkonzern die MET2000 längst im internationalen Geschäft überflügelt hat.
Zu guter Letzt natürlich noch das was richtig Spaß macht – Ausrüstung. Wunderbares Zeug dabei, das man auch wirklich mal anwenden kann. Jede Menge Kram zum Täuschen, Tarnen, Tricksen.
Insgesamt ein sehr stimmiger Band, viel Fluff, Tipps und Tricks für Runner, sowie Ideen und Konzepte für den Meister. 219 Seiten für die sich die 29,95€ lohnen und die Erkenntnis das einen Runner und einen Agenten eigentlich nur eine Sache unterscheidet – der Gehaltscheck am Ende des Monats.
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