Smart Magic

Waisenjunge gerät in andere Welt

Das erste Jugendbuch von Christoph Hardebusch, erschienen bei Heyne mit satten 510 Seiten, allerdings mit einem eher ungelenken Cover des Helden der Geschichte mit einem Raben, der aber mehr wie eine Krähe aussieht. Wie viele Fantasy Bücher hat auch dieses eine Karte der fantastische Welt in seinem Inneren.

Tom ist ein Waisenjunge, der zusammen mit den anderen Kindern seiner Pflegefamilie für diese stehlen muss. Er lebt in Berlin und zieht meist mit seinem größeren „Bruder“ Alex um die Häuser, zumindest solange es nicht richtig schlimm wird – das macht Alex dann lieber alleine mit seinen Kumpels. Sein Stiefvater herrscht mit grausamer Hand über die Kinder und bei gelegentlichen Besuchen des Jugendamtes müssen diese so tun, als wäre nichts. Eines Tages entdeckt Tom einige Merkwürdigkeiten in Bezug auf einen Raben und ab da tauchen diese Vögel immer wieder bei ihm auf. Wenig später findet er des Nachts eine komische Münze und hört in Gedanken, dass er eine zweite Münze benötigt um „hinüber zu wechseln“.
Nach einigen Ratschlägen aus Facebook, versucht Tom die zweite Münze zu finden und wird nachdem er sich geistig darauf eingelassen hat, zu einem Museum geführt in dem er tatsächlich eine zweite findet.
So macht er sich dann auf mit seinem Bruder Alex zu dem Ort wo er hinüber wechseln soll – der Ort an dem man ihn als kleines Baby gefunden hat. Dort taucht er ein in einen Strudel und findet sich in einer mittelalterlichen Welt wieder. Genauer gesagt in einer Stadt, die gerade in einem riesigen Chaos steckt. Nur mit Mühe gelingt es ihm mit samt einer Art Indianerin und einem Troll aus der Stadt zu entkommen. Seine Retterin stellt sich als Matani vor, von den Stämmen des Gräsermeers. Sie selbst wurde von den Magatai gefangen genommen, die wohl danach trachten das gesamte Land zu beherrschen – ihre Geschichte wird parallel zu Toms erzählt.
Zurück bei Matanis Stamm erfährt Tom, dass er der erste Weltenwechsler seid vielen, vielen Jahren ist und eigentlich in dieser Welt geboren wurde, die sich von seiner abgespalten hat, als die Menschen immer mehr Technik zu verwenden begannen. Dies erklärt auch, warum Tom plötzlich Magie verwenden kann und einen Raben als Seelengefährten hat.
Natürlich will Tom zuerst nur ein, zurück nach Hause, aber einen Grund muss es ja eigentlich schon noch geben, warum er hier ist, und außerdem ist da auch noch Alex…

Die Geschichte an sich ist zwar nicht unspannend, aber irgendetwas fehlt dem Roman. Die Sprache und selbst die Charaktere wirken einfach zu abgehakt auf der einen Seite, aber auch zu rund und ohne Kanten an denen man sie fassen könnte. Die gesamte Geschichte wirkt, als hätte der Autor krampfhaft versucht jugendlich zu schreiben – was hm jedoch nur mäßig gelungen ist. Vieles wirkt einfach sehr gekünstelt und konstruiert.
Die Welt an sich hat durchaus ihren Charm mit einer Art Indianervolk in einer weiten Steppe und fiesen Städte bauenden Menschen, die das Land gedenken zu übernehmen und dafür auch vor Seelenraub nicht zurückschrecken – aber auch dies wirkt irgendwo schlicht unfertig.
Das Buch ist zudem recht eindeutig auf Jungs zugeschnitten, enthält es doch als Hauptfiguren zwar neben Tom auch Matani, aber diese wirkt in ihrer Art eher geschlechtslos, denn als Mädchen. Wenigstens kommt so der Leser um eine vermutlich grässlich ausgeartete Liebesgeschichte herum. Das muss man dem Buch wirklich zugute halten.
(Als kleine Anmerkung für jene, die sich gerne amüsieren: Auf der Internetseite zum Buch ist ein richtig schlecht gemachter Clip der den Übergang in die andere Welt zeigt. Aber die Schauspieler sind einfach so ungelenk… schon traurig, dass das da überhaupt auf der Seite ist, so schlecht ist das Buch nämlich nun auch wieder nicht – ABER: Auf eben jener Internetseite kann man die ersten Kapitel probelesen. Dafür gibts ein dickes Plus! Und die Facebookeinträge, die im Buch erwähnt werden gibt es ebenso tatsächlich, da hat sich der Autor auch Mühe gegeben)
Warum das Büchlein jetzt allerdings Smart Magic heißt, ist irgendwie nicht wirklich klar. Musste wohl nen fetziger Titel her. Außerdem klingt das Ende stark nach zweitem Teil, wird man wohl sehen.

Fazit: Wer keine Probleme mit der etwas holprigen Sprache hat, dürfte mit dem Buch sicher kurzweilige Unterhaltung haben. Und bei diesem Werk, kann man es dann online sogar ausprobieren, ob es einem gefällt.

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