Tarean – Sohn des Fluchbringers
Jemand hat mal geschrieben, das Wichtigste an der Kreativität sei es, seine Quellen zu verbergen. Vermutlich hat dieser wesie Mann dabei an die Fantasyliteratur gedacht: Wer heute durch die entsprechenden Abteilungen der meisten Buchhandlungen schlendert wird von einer Unmenge an Titel erschlagen, und seid dem Erfolg der „Herr der Ringe“ Filme hat man es als Buchkäufer immer schwerer, etwas zu finden das sich nicht wie ein Tolkien-Klon liest. Wenn also ein Buch zur Rezension ins Haus flattert, das mit dem „Goldenen Kompass“ verglichen wird, ist das eine willkommene Abwechselung. Aber wie so oft ist nicht alles Gold was glänzt…
Die Vorgeschichte ist recht schnell erzählt, und bildet auch die Handlung des Prologs: Ein böser Hexenmeister namens Calvas überzieht die Nationen von Endar mit Krieg. In einem großen gebirgspass soll die Entscheidungsschlacht stattfinden, mit den Menschen und Alben auf der Seite des Lichts, und den Wolflingen und Wölfen auf der Anderen.Anreon von Agialon, ein Ritter der Menschen, soll mit einer Zauberformel den mächtigsten Verbündeten des Hexenmeisters bannen, den dämonischen Grimmwolf. Doch die Formel ist eine Fälschung, die den Grimmwolf nur stärker macht. Die Heere des Lichts werden vernichtend geschlagen, und Anreon wird vom Grimmwolf erschlagen.
Die eigentliche Handlung beginnt sechszehn Jahre später. Die Menschenreiche wurden alle unterworfen, und nur wenige Menschen leben noch in Freiheit, an den Grenzen des Albenreiches Albernia. Zu diesen Menschen gehört auch Tarean, der Sohn von Anreon, den alle nur noch den „Fluchbringer“ nennen. Tarean ist auf einer Grenzburg aufgewachsen, unter der Aufsicht des ehemaligen Knappen seines Vaters. Nach einer Prügelei soll er zur Strafe einen Botengang zu einem Wachturm unternehmen, doch die Wachen sind alle tot. Auch Tarean ist beinahe dem Tode geweiht, doch er wird von einem Vogelmenschen gerettet, der sich als Prinz seines Volkes herausstellt, der unterwegs zum König der Alben ist. Der Junge beeilt sich, um die Dorfbewohner zu warnen, doch es ist zu spät: Eine Bande Wolflinge greift schon an. Beim darauf folgenden Gefecht hat er eine Vision seines Vaters, und beschließt, loszuziehen und Calvas zu töten. Er erhält von seinem Ziehvater das magische Schwert seines Vaters, und zieht los nach Agialon, wo er Hilfe von einem Freund seines Vaters erwartet. Der leser erfährt noch, das die Vision vom Albenkönig geschaffen wurde, damit Tarean eine Prophezeihung erfüllt.
Unterwegs rettet Tarean ein Irrlicht, welche nicht mehr von seiner Seite weicht, doch in Agialon angekommen muß er erfahren das Beornhard, der Mann den er sucht, bereits schon von den Dienern des Feindes beseitigt wurde, und wieder kann Tarean nur knapp entkommen. Dieses mal wird von einem Werbären und einer Albin gerettet, die sich ihm anschließen, und ihm helfen, weiter nach Nordosten zu reisen. Auf dem Weg gelingt es ihnen immer weider größte Gefahren zu entkommen, sie treffen auf einen verrückten Erfinder und dessen Luftschiff, mit dessen Hilfe sie einer weiteren Wolflingsbande entkommen, nur um in die Hände der Vogelmenschen zu geraten. Der Prinz erinnert sich an Tarean, und hilft ihm seinen Vater davon zu überzeugen, den Kampf gegen den Hexenmeister aufzunehmen. Beim Anflug werden die Freunde allerdings von Calvas’ neustem Verbündeten vom Himmel geholt und getrennt – einem Drachen. Und während sich die Albin und das Irrlicht sich dem Heer des Lichtes anschließen, die sich vor der festung des Hexenmeisters versammelt haben, schleicht sich Tarean zusammen mit dem Werbär in das Allerheiligste das Feindes, wo es zum Showdown kommt…
Kommt euch davon was bekannt vor? Ja? Vielleicht alles? Mir auch. Um ehrlich zu sein, derAutor klaut wie die sprichwörtlichen Raben. Sei es Herr der Ringe, oder Narnia, hier wird alles verarbeitet was in den letzten Jahren an Fantasyfilm im Kino erfolgreich war, außer Harry Potter (Und da das Buch als Auftakt einer Saga beschrieben wird kann das durchaus noch kommen…). Wir haben hier Elb… ääääh… Albenkönige, die als weise und gütige Verteidiger der Welt auftreten; wir haben die bösen Wölfe aus Narnia, die hier wieder ran müssen; einen Jungen, der Eragorn-gleich eine Gruppe mutiger Helden um sich scharrt, und wer lange genug Fantasy liest wird bestimmt auch noch Parallelen zu „Taran und der Zauberkessel“ finden. Ich denke, auch „Albernia“ und das „Firnland“ werden auch den meisten bekannt vorkommen. Doch nicht nur Fantasyklassiker werden hier verwurschtelt, nein, beim Endkampf wurde sogar direkt von Star Wars abgeschrieben, inklusive des Vaters, der sich für den Sohn opfert. Auch Sprachlich kann das Buch bei mir nicht Punkten: jeder, selbst Leute die seid Jahren mit einander befreundet sind, spricht dieses Fantelalterdeutsch, das durch Mittelaltermärkte und das so populär wurde, und mir nach spätestens fünf Minuten so gegen den Strich geht, das ich den Sprecher am liebsten erwürgen würde.
Unterm Strich kann ich dieses Buch niemanden empfehlen, der mehr gelesen hat außer ein paar DSA-Romanen, oder der seid 2000 im Kino war. Schlußendlich hat der „Aufstrebende Jungautor“ (So Pressemitteilung) nur die Abenteuer seiner Rollenspielgruppe zu einem Roman verarbeitet, und da habe ich schon besseres in Mangaform gelesen, und ich HASSE Manga. Sollte Bernd Perplies tatsächlich noch ein Buch schreiben, so kann ich nur hoffen das er dafür weniger abschreibt. Lesen werde ich es nicht.
Kommentar hinterlassen