Suicide is painless

Ein Friday Five mit Infernal Teddy

Charaktertode sind unschöne Sachen. Niemand verliert gerne einen Charakter den er länger gespielt hat und an dem er Freude hatte, oder? Naja, ab und an gibt dann doch Spieler, welche mit ihren Charakteren Selbstmord begehen, diese also absichtlich über die Klinge springen lassen. Aber was bewegt einen Spieler dazu, das zu tun? Was für Grunde kann es geben, den Charakter möglichst destruktiv aussteigen zu lassen? Hier sind fünf mögliche Gründe:

I.) Storygetriebenen Selbstmord
Manchmal ist das einfach so. Im Laufe des Abends stellt sich heraus das sich einer der Charaktere opfern muss. Ein Samurai der Seppku begeht aus Protest gegenüber einem Lehnsherren. Ein Zauberer der sich dem Kampf gegen einem Dämon aus Feuer und aus Asche stellt um der Gruppe eine Chance zu geben aus den Höhlen zu fliehen. Ein Superheld der sich zwischen einem Kind und dem Oberfiesling und seine Legion des Todes stellt. Und ein Spieler oder eine Spielerin mit dem Spruch auf den Lippen „Das ist das, was mein Charakter tun würde“. Der Stoff aus dem Geschichten werden die auch noch Jahre später erzählt werden. Vielleicht möchte der Spieler nicht unbedingt das sein Charakter abtritt, aber zumindest hat er den Zeitpunkt selbst gewählt, und der Charakter hat einen Heldentod bekommen.

II.) Der Spielleiter ist ein Arschloch
Wenn man den Geschichten im Internet glauben mag kennt jeder von uns das Problem – der Spielleiter, das egozentrische Monster, hat so lange Scheiße mit dem Charakter getrieben das dieser nicht mehr dem entspricht was man selbst spielen wollte, und vielleicht sogar aus eigener Sicht unspielbar geworden ist. Ich persönlich wäre wahrscheinlich längst vorher aus der Runde ausgestiegen, aber vielleicht hat ja der Spieler gute Gründe immer noch mitzuspielen, man weiß es ja nicht. Jedenfalls ist der Charakter unspielbar geworden, der Spielleiter lässt einem aber keinen neuen Charakter einfach so in dei Runde bringen, also tötet man mehr oder weniger selbst den Charakter, in der Hoffnung, man könne danach wenigstens einen neuen Charakter spielen, ohne das der Spielleiter einen kranken Grund findet warum ausgerechnet dieser Charakter doch davon kommt…

III.) Die Mitspieler sind Arschlöcher
Das ist eigentlich fast das Selbe wie mit dem Spielleiter, nur das es die Mitspieler die einem auf den Sack gehen. Machen sich über den Charakternamen lustig, Scherze auf kosten der Spielerin, solche Sachen. Warum man in einer solchen Gruppe überhaupt noch mitspielen wollen sollte ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, aber wenn man da unbedingt dabeibleiben will und deswegen nur den Charakterfreitod wählt, dann tut euch wenigstens den Gefallen, und versucht so viele andere Charaktere noch mitzunehmen wie geht.

IV.) Keine Zeit mehr
Plötzlich muss man aus der Kampagne aussteigen. Das kann jetzt daran liegen das man einen neuen Job hat, das man unbedingt diese eine Klausur bestehen muss, oder daran das man schlicht und ergreigend wegzieht, aber das Ergebnis bleibt das gleiche: man steigt aus der Runde aus, und man möchte den Charakter auch gleich mit entfernen, und zwar permanent. Meist spricht man sich mit dem Spielleiter ab das der Charakter draufgehen soll, aber effektiv läuft es au das Selbe hinaus: der Charakter ist tot, und man hat ihn selbst umgelegt.

V.) New Character Syndrome
Eigentlich der klassische Fall: man hat eine ganz tolle Idee für einen supergeilen Charakter den man unbeingt jetzt sofort spielen möchte, und der Spielleiter jammert von wegen man hätte doch vorletzte woche schon einen neuen Charakter eingeführt, und zwei Wochen davor doch auch schon, und man sollte doch jetzt gefälligst bei einem Charakter bleiben. Sprich: die Nervensäge versteht nicht wie brilliant der Charakter ist, und das man ihn unbedingt jetzt sofot spielen muss. Die einzige Lösung ist also, den jetztigen Charakter möglichst schnell umbringen, dann kann der Spielleiter nämlich nicht mehr was dagegen sagen das man einen neuen Charakter spielt…

2 Kommentare zu Suicide is painless

  1. Ein wenig einseitig, trotz angezählten fünf Punkten.

    Namentlich der erste reduziert sich auf Selbstaufopferung/Heldentod. Was ist denn mit tatsächlichem Selbstmord? Statt „selbstmörderischer Aktion“? Am ehesten klingt das vielleicht noch beim Seppuku-Beispiel an, aber auch da wird die Bedeutung als Akt des Widerstandes in den Vordergrund gestellt.

    Wie wäre es mit einem Charakter der vor den Zug springt, nachdem er seine Antidepressiva abgesetzt hat? Oder ist das mal wieder so ein Fall von Dingen, die nicht im Spiel vorkommen dürfen? Solche Geschichten will/darf/tut keiner erzählen, ergo ist das natürlich auch nicht „storygetrieben“?

    (Aber wahrscheinlich bin das wieder nur ich und meine merkwürdige Erwartungshaltung, dass in einem Artikel über Selbstmord im Rollenspiel auch tatsächlich etwas über Selbstmord zu lesen sein könnte. Oder Selbstmord zumindest am Rande irgendwo erwähnt sein könnte. In einem Satz oder so? Oder in einem Kommentar?)

    • Infernal_Teddy // Oktober 3, 2014 um 11:06 // Antworten

      Das würde ich tatsächlich eher als „Storygetrieben“ ansehen, als vielleicht logischen Teil der Charakterentwicklung, von daher war in meinen Augen keine veranlassung das als eingenen Punkt aufzuführen – aber ja, man hätte das machen können, das richtig.

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