Spielleiten: Fragen aus dem Publikum – Friday Five Edition
Infernal Teddy spricht über das Spielleiten
Ich hatte vor kurzem mal wieder eine Umfrage üüber Twitter gestartet, und die Würfel hatten wieder gesagt das einer der Optionen ein Artikel zum Thema Spielleitung sein sollte. Ich habe einfach mal um Themen gebeten, habe fünf Fragen gestellt bekommen und dachte mir „Das ist doch genau das Richtige für einen Freitagsartikel!“. Hier habt ihr also die fünf Fragen die mir gestellt worden sind, mit den Twitter-Links zu den Fragenden, und ein paar Antworten die vielleicht oder vielleicht auch nicht hilfreich sind. Ich tippe ja eher auf „nicht“, aber schauen wir mal was bei der ganzen Sache rauskommt.
Artificial Youth Operating Unit: Inspirationsquellen abseits der Settingbände oder Musik als Inspirationsquelle?
Es kommt immer darauf an was ich leite, so pauschal kann man die Frage nicht beantworten. Für Star Trek habe ich in der Vergangenheit immer wieder Inspiration aus den Romanen zu den verschiedenen Fernsehserien. Historische Spiele unterstütz man am besten durch Geschichtsbücher zur Epoche – und zwar am Besten die populärwissenschaftlichen, die richtigen Sachbücher haben eh viel zu viel an Details die im Spiel niemals vorkommen werden. Und manchmal sind es Bücher, Filme oder Serien die nichts mit dem Thema zu tun haben. Meine Mitspielenden wissen es noch nicht, aber The Wire wird auf unsere Frankfurt Bei Nacht-Runde Einfluss nehmen…
Johannes Rehborn: Vernünftige Kampagnenplanung ohne fertige Abenteuer wär mal echt ein Thema, wo ich Hilfe bräuchte XD
Ich auch.
Im Ernst, ich habe keine Ahnung. Ich plane nicht auf ein Kampagnenende hin, ich erschaffe nur eine Ausgangssituation und schaue dann was sich aus den Aktionen der Spielenden und ihren Wünschen ergibt. Eine Kampagne ist die Geschichte die sich aus der Gruppe ergibt, nicht die Geschichte einer Einzelperson. Vielleicht weniger Gedanken darum machen wo es hingehen soll sondern einfach drauf los leiten um zu sehen was passiert? Tut mir leid, aber ich bin glaube ich der Falsche um diese Frage zu beantworten.
Mo & PnPde: Themen, die mich immer wieder interessieren:
1. Innovative Dungeons
2. Nichtstandard-Monster
1.) Puh. Ich meine, ich hätte irgendwo hier auf dem Blog mal erwähnt das ich wenig Erfahrung mit Dungeons habe als Spielleitung. Konzepte die ich immer noch ziemlich cool finde auch wenn sie vielleicht etwas älter sind wären so Sachen wie die Leichen der Götter in der Astralebene von D&D bzw. Planescape oder die lebenden Dungeons für 13th Age (Eyes of the Stone Thief). Ich habe allerdings das Gefühl das es im Bereich der OSR in den letzten Jahren da einige interessante Entwicklungen gegeben hat (Beispielsweise The Stygian Library). Ich glaube, ich müsste mich mal hinsetzen und anfangen selbet einen größeren Dungeon entwerfen um ein Gefühl dafür zu bekommen wie man das Thema „innovativ“ angehen könnte.
2.) Ich muss zugeben das mir nicht ganz klar ist was damit gemeint ist, aber wer ungewöhnliche Monster braucht die trotz ihrer Fremdartigkeit in eine klassische Fantasywelt passen könnte deutlich schlechtere Ideen haben als sich mal mit Out of the Pit, dem Fighting Fantasy-Monsterbuch, auseinander zu setzen.
Sal: Wie wäre es mit Regelerklärungen für Einsteigerinnen in Oneshots? Wann erkläre ich wie was, damit man möglichst viel Spielzeit hat, aber alles Wichtige frühzeitig vermittelt?
Oneshots waren für mich bisher hauptsächlich Conrunden, das hat sich erst dieses Jahr wirklich geändert. Prinzipiell unterscheidet sich das für mich aber von der Art zu erklären nicht all zu sehr von regulären Runden – ich erkläre zu Beginn ganz kurz die Kernregeln des Spiels, und drücke jedem dazu ein passendes Handout in die Hand damit die Spielenden schnell nachschauen können. Vertiefend gehe ich auf Themen ein wenn sie im Spiel tatsächlich auch relevant werden, wenn schließlich die Regeln für Verfolgungsjagten nicht vorkommen brauche ich auch keine Zeit daran verschwenden. Allerdings neige ich für Oneshots zu Spielen deren Regeln nicht all zu komplex sind. Am besten sind da die PbtA-Spiele wie Monsterhearts bei denen alles was man als Mitspielende wissen muss auf dem Bogen steht.
Anval: Mich interessiert zB die Frage: „Wie leite ich ein Sitzungsende gelungen ein?“ Ich habe da diverse Ideen und Vermutungen. Hätte aber gerne mal eine Rückmeldung von den alten Eisen der #pnpde-Gilde.
Meine Methode ist ehrlich gesagt ziemlich primitiv. Entweder schaue ich auf die Uhr und erschrecke mich das es so spät geworden ist, oder ich merke das meine Mitspielenden langsam Müde und/oder unkonzentriert werden, und leite dann langsam zu einem plötzlichen Cliffhanger über. Die Mitspielenden sind dankbar für das Ende der Session ohne das sie selbst das Spiel „stören“ müssen, und wollen gleichzeitig wissen wie es weitergeht, werden also wahrscheinlicher so schnell wie möglich weiterspielen, egal wie viel murks ich jetzt schon wieder als Spielleitung dieses mal verbockt habe…
Vielen Dank für Deine Antwort. Abgesehen davon, dass ich selten Regelhandouts vorbereite, mache ich das im Kern genauso – egal ob Kampagne oder Oneshot. Da gehe ich immer ein wenig von mir aus und mir hilft es, einmal das Wichtigste grob zu hören und dann in der jeweiligen Situation zu vertiefen.
Liebe Grüße
Sal