Mrs. Peregrines Home for peculiar children
Ein Roman von Ransom Riggs
Jacob ist ein ganz normaler Junge in einer kleine Stadt in Florida. Okay, er ist nicht gerade beliebt bei seinen Mitschülern und hat eigentlich auch nur einen einzigen Freund und einen beschissenen Job in einem kleinen Supermarkt, dessen Kette seiner Familie gehört, aber dennoch ist alles relativ normal. Bis eines Tages sein Großvater Abe anruft und den Schlüssel zum Waffenschrank haben will. Der abgeschlossen wurde, weil Jacobs Eltern befürchten, dass sich sein Opa etwas antun könnte, da er nicht mehr ganz richtig im Kopf ist. Doch jetzt klingt er so aufgelöst, dass Jacob doch beschließt nachsehen zu fahren.
Bei seinem Großvater angekommen findet er ein verwüstetes Haus vor und einen fehlenden Opa, aber eine Spur in den Wald. Dieser Spur folgend erreicht er eine kleine Lichtung auf der der alte Mann im Sterben liegt und ihm nur noch ein paar Sätze sagen kann. Und als wäre das nicht schon schlimm und merkwürdig genug, sieht Jacob etwas im Wald. Ein Etwas, dass ziemlich sicher seinen Großvater auf dem Gewissen hat und ihn sehr an die alten Geschichten erinnert, die er immer erzählt hat. Von damals als der kleine Abe vor genau solchen Monstern aus Polen geflohen ist und einem Heimat auf einer kleinen Insel vor der walisischen Küste gefunden hat. Ein großes Weisenhaus voller seltsamer Jungs und Mädchen mit einer Heimleiterin, die eigentlich ein Vogel ist und Pfeife raucht.
Natürlich hatte Jacob nicht mehr wirklich an diese Geschichten geglaubt, aber nun überkommen ihn Zweifel. Zweifel und schlimme Träume, die dazu führen, dass er in eine Depression versinkt und von seinen Eltern zu einem Therapeuten geschickt wird. Doch was ist wirklich dran an den Geschichten? Waren es wirklich nur Geschichten über fliegende Mädchen, unsichtbare Jungen und dergleichen um dem kleinen Jacob was zu erzählen? Oder steckt doch mehr dahinter? Und warum musste sein Großvater sterben? Eine Antwort auf all diese Fragen erhofft sich Jacob nun an einem Ort zu finden: Cairnholm, jener Insel auf der Waisenhaus steht (oder stand?)
Ein Buch mit alten Fotos. Natürlich ist das etwas für die Cthulhuliebhaber unter uns, denn es handelt sich um echte meist so gefundene Fotos auf Flohmärkten, welche den Autor mitinspirierten diesen band (und die folgenden) zu schreiben. Als Leser merkt man relativ schnell, dass sich da ein großartiger Film draus machen lässt (hier übrigens der BuchTrailer) und wenn man etwas nachforscht, erfährt man auch warum. Beim Autor handelt es sich nämlich um einen Studenten der filmischen Künste, welcher schon Drehbücher geschrieben hat – das dann bei den Beschreibungen alles sehr visuell wird, ist kein Wunder.
Und genau das trägt auch enorm zur Atmosphäre des Romans bei. Man kann sich die Szenen direkt vorstellen, hat immer Bilder im Kopf, wenn etwas passiert. Und passieren tut da eine ganze Menge.
Die Charaktere selbst sind relativ glaubwürdig, auch wenn die Hauptperson etwas zu seltsam herüber kommt, als das es noch zum Rest passen würde, aber darüber kann man mit gewissen Erklärungen gut hinweg sehen.
Gut, die Hälfte der Hintergrundgeschichte – die hier nicht erwähnt wird! – ist von einer sehr, sehr bekannten Geschichte geklaut, aber – und das ist das tolle daran – so mit einer eigenen Erfindung verwoben worden, dass etwas völlig neues daraus entstanden ist. Und zwar etwas völlig neues mit dem wir Rollenspieler auch noch echt etwas anfangen können. Sei es nun eben Cthulhu oder FATE oder sonst ein System, die Welt, die in diesem Buch beschrieben wird wartet eigentlich nur darauf von einem Spielleiter in die Hand genommen zu werden.
Fazit:
Wer gerne mysteriöses liest, wer gerne heldenhaftes liest, wer einfach gerne Jugendfantasy liest wird um dieses Buch nicht herum kommen. Und kann dann auch gleich seine eigenen Geschichte in der Welt bauen, so er möchte.
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