Let the World burn

Ich weiß nicht, ob ich das schon mal hier auf dem Blog erwähnt habe, aber ich habe da eine ziemlich umfangreiche Fantasywelt, die ich für Dungeons & Dragons entwickelt habe. Zuerst entstanden ist die Welt, Das Imperium von Hismar, kurz nachdem ich 2000 das D&D 3rd Edition Spielerhandbuch in die Finger bekam (Genauer gesagt, ich hatte das Buch an einem Freitag bekommen, und Sonntag spielten wir das erste Abenteuer in dieser Welt), und wurde von verschiedenen Gruppen über die folgenden zehn Jahre immer wieder bespielt. Die Welt wuchs, veränderte sich, und wurde immer wieder an die Bedürfnisse der Spieler – und des Spielleiters – angepasst. Aber bis heute besteht die Welt aus einem sehr großen Haufen handschriftlicher Notizen in verschiedenen Notizbüchern, auf losen Blättern, ein paar Karteikarten, und so weiter. Natürlich nicht so optimal um damit nach einiger Zeit sinnvoll zu arbeiten, zumal die große Karte langsam aber sicher zerfällt. Ich bin also mal wieder an dem Punkt, den gewisse Freunde von mir immer mal wieder gehört haben: es wird zeit, das Ganze mal abzutippen, zu organisieren, und in einer elektronischen Form zu bringen, damit man es wieder sinnvoll nutzen (und vielleicht auch mal weitergeben) kann. Dazu noch eine neu gezeichnete Karte – auf Hexfelder! Und dann werde ich auch die ganze Sache korrigieren, aktualisieren und so weiter. Und dann kam mir eine Idee – lassen wir doch die Welt brennen.

Es mag etwas drastisch klingen, seine eigene Welt einfach mal abzufackeln, aber tatsächlich gibt es Elemente der Spielwelt mit denen ich eigentlich nie zufrieden war (Das namensgebende Imperium ist ein riesiges Gebiet in dem es fast keine Konflikte zum spielen gibt), Regionen die ich nie beschrieben habe (die Gebiete westlich des Götterschildes), und einfach Elemente der Welt, die sich später entwickelt haben, aber nie mit dem alten Material integriert wurden (Der Konflikt zwischen dem Verlorenen Imperium und dem Haus vom Swar, welches zum Krieg zwischen den Gott-Technologen und den Mythenmetzen wurde). Ich will aber auch nicht einfach Teile der bekannten Welt ersatzlos löschen und wegwerfen – mir ist es da lieber, die Welt weiter zu entwickeln, innerweltlich zu ändern um die Probleme zu lösen. Da spielt natürlich auch eine Rolle das ich gerade die Quellenbücher zu den Forgotten Realms für D&D 4 lese, wo ein Zeitsprung den Entwicklern die Chance gegeben hat, die Welt an die neue Regeledition anzupassen. Und Regeländerungen ist auch ein wichtiges Stichwort – Hismar wurde ganz klar mit Dungeons & Dragons 3.0 im Hinterkopf geschrieben, und auch wenn mein bevorzugtes Fantasyrollenspiel, Pathfinder, sich nicht so sehr von 3.0 unterscheidet, es sind durchaus Änderungen da – außerdem will ich die Welt etwas regelfreier gestalten, und vielleicht sogar etwas Science Fantasy einbauen. Die Grundlagen dafür sind ja schon da.

Die Welt wird also um ca. einhundert Jahre weitergedreht, angefangene Storylines weitergesponnen, neue historische Entwicklungen eingepflegt… und große Gebiete werden verwüstet werden, oder neuen Auftrieb bekommen. Das Imperium von Hismar wird an einem Mord und einer Entdeckung zerbrechen, aber gleichzeitig wird dadurch ein großes Gebiet zum spielen interessanter gemacht, und die Gott-Technologen einen neuen Platz in der Gegenwart finden. Pharim, eine Nation von Magiern, werden zu einer neuen Hoffnung werden in einem Gebiet, welches unter religiösem Fanatismus leiden musste – und wird gleichzeitig dazu getrieben werden, das Erbe der Mythenmetze anzustreben. Die orkischen Nomaden werden im Norden zurückgetrieben werden – aber dadurch möglicherweise eine neue Heimat gewinnen können. Und aus den tiefsten Tiefen und den höchsten Gipfeln der Welt werden die Perlions wieder einen Weg in die Gegenwart finden… einen Weg der die Welt noch weiter in ihre Grundfesten erschüttern wird.

Also, wie gesagt, ich brenne meine altgeliebte Spielwelt einfach nieder, und werde aus den Trümmern etwas neues erschaffen. Und das Neue werde ich wahrscheinlich hier mit euch teilen, zumindest genug um euch einen Eindruck bieten zu können. Wer weiß was sich daraus noch ergibt, aber es wird für mich auf jeden Fall eine interessante Reise werden – und ich hoffe, für euch auch.