Kampagnen aus dem Exil
Ein Friday Five mit Infernal Teddy
Unser „netzloses Exil“ hat mir – wenn ich nicht gerade Kisten ausgepackt und Möbel aufgebaut habe – natürlich auch einiges an Zeit gelassen, mir Gedanken darum zu machen, was ich denn an unserem neuen Wohnort leiten könnte. Vorausgesetzt natürlich, ich finde eine Gruppe von Leuten, die mich leiten lassen wollen. Und da ich bin, wer ich bin, sind da auch wieder fünf solche Kampagnenideen zusammengekommen. Es sind nicht unbedingt fünf Kampagnen die ich sofort losleiten würde – bei Shadowrun zum Beispiel müsste ich erst wieder meine Abneigung für das zu komplexe System überwinden – Aber es sind Konzepte mit denen ich auf jeden Fall arbeiten könnte.
Mage: the Awakening – A Coming-Of-Mage Story
Was mir hier vorschwebt ist etwas relativ einfaches, eine Chronik, in welcher die Charaktere zuerst als Sterbliche agieren. Sie entdecken das die Welt sehr viel größer, düsterer und gefährlicher ist als sie bisher gedacht haben, und irgendwann kommt dann der Moment des Erwachens – und die Charaktere müssen dann erfahren das die Welt noch viel merkwürdiger ist als sie es bis dahin geglaubt haben. Etwas ähnliches hatte ich kurz nach dem Erscheinen von M:tAw schon mal geleitet, die von mir so genannten „Grimfields-Chroniken“, aber es ist meiner Meinung nach immer noch ein sehr guter Weg Spieler an Awakening heranzuführen, die entweder bis dahin nur Ascension gespielt haben, oder vielleicht sogar noch gar keine Erfahrung mit einem der „Mage“-RPGs gemacht haben. Es hält den Rahmen am Anfang noch klein und erfahrbar, und weitet sich zusammen mit den Fähigkeiten der Charaktere nach und nach aus. Wie schnell das Erwachen tatsächlich käme müsste man von den Spielern und ihren Charakteren abhängig machen, aber ich würde es nicht zu lange hinauszögern wollen. Ich muss zugeben, was mich hier auch inspiriert (wobei das keine Auswirkungen auf die eigentliche Chronik haben würde) ist dieses Actual Play von DaveB auf RPG.net, The Broken Diamond, wobei mir bei seiner Chronik die „sterbliche Welt“ zu knapp kommt. Handlungsort wäre bei meiner derzeitigen Planung London, inspiriert durch Peter Ackroyds hervorragendem Buch London: the Biography, und dem Book of English Magic, von Philip Carr-Gomm und Sir Richard Heygate
Pathfinder – Kingmaker
Eigentlich habe ich die Kingmaker-Kampagne schonmal geleitet, um genau zu sein bis irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Band. Aber ich würde gerne nochmal versuchen, das Ganze zu leiten, aber dieses Mal mit mehr und bessere Vorbereitung, mit mehr Augenmerk auf die Details, und vor allem auch mit mehrere charakterspezifische Plots, welche parallel zur eigentlichen „Handlung“ (Auch wenn diese bei diesem Abenteuerpfad ja von den Charakteren bzw. den Spielern vorgegeben wird) laufen würden, und dem Ganzen letzten Endes den benötigten roten Faden geben könnten. Ach ja, und ich würde strenger drauf achten, welche Regeloptionen ich zulassen würde.
Shadowrun – Arcoblock Gangwars
Okay, hier ist die Prämisse: die ganze Kampagne spielt in einer der geschlossenen Arcologien die es in der sechsten Welt gibt, und wird diese, wenn überhaupt, nur, sehr, sehr selten verlassen. Am liebsten wäre es mir sogar, wenn es nie nach draußen geht. Also so richtig gar nicht. Und zwar sind die Charaktere Mitglieder in einer der Gangs, welche um die Kontrolle der kriminellen Unterwelt dieses Arcoblocks kämpfen. Ja, ich gebe zu, die Idee ist ein wenig vom Film Dredd inspiriert. Aber was bedeutet das jetzt für die Spieler bzw. deren Charaktere? Die Charaktere wären zunächst alle junge, unerfahrene Gangmitglieder. Cyberware, schwere Waffen (schwere Pistolen), heftige Magie oder tolle Software? Alles Fehlanzeige. Insgesamt wäre das wohl eine sogar eine Kampagne, welche unter einer – im Vergleich zum „normalen“ Shadowrun – mit einer starken Ressourcenknappheit leben würde, immer davon abhängig, was ein Schieber wohl wie in den Arcoblock hineinschmuggeln kann – und wie. Ziele in einer solchen Kampagne wären natürlich das Aufsteigen in der Hierarchie der Gang (oder das Gründen einer eigenen), die Kontrolle über alle Kriminalität im Block, oder – je nach Verlauf der Kampagne – vielleicht sogar die Flucht aus dem Block und in die „normale“ Welt hinein. Aber was ist das denn für eine normale Welt, die man noch nie gesehen hat, und in der man ohne eine SIN auch eigentlich nicht existieren darf?
Star Trek: The Next Generation – Romulanische Geschenke
Ja, der Titel ist eine Anlehnung an eine bestimmte Erwerbsregel der Ferengi. Ich würde gerne eine Kampagne leiten, welche in den Nachwehen des Dominion-Krieges spielt, ungefähr ein jahr nach dem offiziellem Friedensvertrag, allerdings fernab der eigentlichen Schauplätze, sondern viel näher an der Grenze der Föderation zum eigentlichen Sieger des Krieges: den Romulanern. Es gibt mehrere mehr oder weniger offizielle Sternenkarten des Star Trek-Universums, und auf einer davon ist mir aufgefallen dass das Gebiet der Föderation an einer Stelle getrennt wird, oder anders gesagt: ein Teil der Föderation liegt hinter den Romulanischen und Klingonischen Imperien. Für diese Kampagne würde ich Star Trek Online gänzlich ignorieren, Kanon sind TNG, DS9 und die Kinofilme (Ohne die Abrams-Trek Filme, die sind nämlich in meinen Augen kein Star Trek mehr). Vielleicht lasse ich Elemente von Voyager noch mit einfließen, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher. Die Kampagne wäre mehr oder weniger eine Sandbox, angelegt in einem Sektor der zwar nominell zur Föderation gehört, aber an Romulanern und Klingonen angrenzt – und von diesen wohl auch beäugt wird. Operationsbasis der Föderation in diesem Gebiet wäre eine neue Deep Space-Station (Vielleicht eine Schwesterstation zu Deep Space 9 die man den Cardassianern gegen Hilfsgütern „abgekauft“ hat), so das man sowohl mehr oder weniger klassische „TNG-Geschichten“ als auch „DS9-Geschichten“ erleben könnte.
Dark Ages: Vampire – Die letzten Nächte von Konstantinopel
Ich bin ein großer Fan des Quellenbuchs Konstantinopel bei Nacht für Vampire: the Dark Ages bzw. Dark Ages: Vampire, und ich finde die Kreuzzüge und deren Nachwehen spannend. Was liegt also näher als eine Chronik, welche im „neuen Rom“ beginnt, wenige Jahre vor dem vierten Kreuzzug, welcher gar nicht erst im Heiligen Land ankommt, sondern vorher plündernd und brandschatzend über Konstantinopel herfällt? Die Charaktere wären einheimische Kainiten – wobei ich nicht direkt die Möglichkeit ausschließen möchte, andere Kreaturen der Nacht wie Werwölfe oder Magi spielen zu können – welche in den Jahren vor dem Kreuzzug ihre Machtbasis aufbauen könnten, um dann während und nach dem Fall Ostroms ihre Macht auszuspielen und das Schicksal der Stadt und ihrer Bewohner mitentscheiden zu können – oder sogar die Macht selbst an sich reißen zu können. Eine solche Chronik wäre naturgemäß episodenhaft, so das zwischen zwei Geschichten Monate oder sogar Jahre liegen könnten. Es würde sich auch anbieten, sich Gedanken darum zu machen ob man nicht Elemente oder gar ganze Geschichten aus den Giovanni-, Transylvanien- oder Ventrue-Chroniken einbauen könnte, um eine Jahrhunderte übergreifende Chronik zu schreiben.
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