Isenborn IV: Stahl

Roman 123

Der vierte und letzte Band der Tetralogie um die Familie Isenborn beschreibt die Jahre 1029 – 1030 BF. Auf dem Cover sieht man dieses Mal eine angeheiratete Isenborn, nämlich Xaira vom Isenborn ehemals von Bregelsaum mit ihrer speziellen Rüstung mit scharfen Klingen.

Nach den Ereignissen im dritten Roman „Eisen“ haben sich die beiden Eltern der Isenborn-Kinder auf getrennte Wege begeben. Freifrau Olorande ist in die Nähe des Blautann gezogen um den Elfen und damit der Erinnerung ihres von ihrem Mann getöteten Geliebten näher zu sein, Härmhardt ist in Neu-Isenborn geblieben und kämpft weiter gegen die Trauer um den Verlust von Olorande und seine Tat in diesem Zusammenhang. Der junge Falk bereitet sich zusammen mit seiner Frau Xaira auf die Rückeroberung Isenborns, das immer noch vom ehemaligen Hofmagier Cyron besetzt ist, vor und sammelt Söldner aus der gesamten Wildermark, um mit ihnen über den Sichelstieg gen schwarze Lande zu ziehen.
Fiana ist nach wie vor auf der anderen Seite der Sichel und führt die Freiheitskämpfer um Tsas Tal an. Sie erfährt über Kontakte zum tobrischen Widerstand, dass ihr Bruder auf dem Weg ist, um Isenborn wieder zurück zu erobern. Daraufhin macht sie sich sogleich auf, um ihn wieder zu treffen und sich dem kleinen Heer anzuschließen um ihren Teil zur Befreiung Isenborns beizutragen. Doch die Burg wurde nicht umsonst als uneinnehmbare Festung geplant und so bedarf es einigen Geschicks um den finsteren Paktierer überwinden zu können.

Der Roman führt die Geschichte der Isenborns aus den ersten drei Bänden fort und zumindest für ein Familienmitglied auch zuende. Da wenig von dem was vorher war erklärt wird, ist das Buch nicht geeignet für jemanden, der die restlichen Bücher nicht gelesen hat. Für diejenigen, die aber schon wissen was genau passiert ist, fügt sich die Geschichte bis zur Schlacht um die Burg zu einem sehr interessant und gut erzählten Ende. Der Schreibstil ist wie auch schon bei den vorherigen Teilen spannend und enthält nicht mehr die Massen an Kampfszenen, die noch das zweite Buch nur für Fans solcher Szenen interessant gemacht hat. Die Figuren wirken glaubwürdig und auch ihr Handeln ist bis zu der Erstürmung in vielen Punkten nachzuvollziehen.
Das Ende des Romans scheint jedoch ein wenig, als hätte sich der Autor von den Figuren im Roman leiten lassen (was ja erstmal nichts Schlechtes ist) und wäre dann an einen Punkt gekommen, an dem eigentlich der Böse gewinnen müsste. Also wird Flux eine Deus Ex Machina ausgepackt, damit das Gute siegen kann. Somit verschenkt der Autor viel von dem Potential, das dieses Ende hätte bieten können und reißt seine ansonsten stimmige Geschichte völlig aus der inneraventurischen Logik heraus.

Fazit:
Der Roman ist vor allem für diejenigen von Interesse, die wissen möchten wie die ganze Reihe denn jetzt zu ende geht. Neueinsteigern sind da eher die Anfänge der Reihe zu empfehlen, da man dann den Hintergrund der Charaktere schon kennt. Als Fan von stimmigen aventurischen Geschichten sollte man aber beim Lesen vor der Belagerung aufhören und kann getrost auf das Ende verzichten. Leser, die keinen Wert auf Stimmigkeit legen (oder den Hintergund einfach nicht gut genug kennen), erhalten einen guten Roman für Zwischendurch.
3/5

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