Fünf Gründe, Demon: the Fallen zu spielen
Ein Friday Five mit Infernal Teddy
Wir haben ja im Moment nicht nur den Karneval der Rollenspielblogs, welcher sich mit Engeln und Dämonen beschäftigt, ich leite auch noch seid einiger Zeit Demon: the Fallen für Caninus und Demon HK, und da dachte ich, es wäre eine gute Idee mal darüber zu sprechen, warum man D:tF spielen beziehungsweise leiten sollte (Außer, in meinem Fall, man hat einen Spieler, der einem alle Bücher für das Spiel in die Hand drückt und sagt “Cani und ich haben entschieden das du das für uns leiten willst”, aber mir passiert das ja fast regelmäßig…)
I.) Man kann einen Dämonen spielen – und ist trotzdem der Held!
Fangen wir mit dem offensichtlichsten Grund an – Man spielt einen Dämon, mit all der Macht, die dazugehört. Es gibt genug Spieler für die das reichen dürfte, aber erlaubt mir, da noch eines drauf zusetzen: Man spielt einen Dämon, muss aber dennoch nicht der Böse sein, wenn man nicht will. Man ist es ja gewohnt, in den Spielen der Welt der Dunkelheit einen tragischen Antihelden zu spielen, aber D:tF setzt dem Ganzen da nochmal eins drauf. Man kann Demon so spielen, das die Charaktere tatsächlich nur darauf hinarbeiten, ihren Meistern den Weg in die Realität zu bereiten und die Welt zu zerstören, oder man kann statt dessen eher den gefallenen Engel betonen, welcher einen Weg sucht, wieder den Himmel betreten zu können und die Gunst Gottes zu erlangen, also quasi den tragischsten der tragischen Antihelden – denn wer weiß ob Gott überhaupt noch zuhört?
II.) Es sitzt im Herzen der Welt der Dunkelheit
Viele Elemente der Backstory von Demon: the Fallen verknüpfen das Spiel sehr stark mit einigen der wichtigsten Teile der Welt der Dunkelheit, und decken einige vergrabene Geheimnisse des Settings auf. Wer also tiefer in bestimmte Geheimnisse eintauchen will ist hier genau richtig – und diese Geheimnisse, wie zum Beispiel der Ursprung der Unterwelt, oder was zur Trennung zwischen der materiellen Welt und der Umbra geführt hat (Spoiler: Kain wars, Kain wars!) können durchaus auch ein Thema einer Chronik werden, wenn die Spieler es so wünschen. Gut, Demon hat nicht mit allen Elementen der WoD Berührungspunkte (In meinen Augen gibt es zwei verschiedene oWoDs, welche sich gerade noch so an ein paar Punkten berühren, und Changeling, welches alleine spielt, aber das tut hier nix zur Sache), aber rein vom Hintergrund her ist Demon sehr cross-over-freudig, vor allem mit Hunter: the Reckoning, was sonst mit sehr wenig aus der oWoD harmoniert.
III.) Es hat nichts mit der Welt der Dunkelheit zu tun
Gleichzeitig ist Demon: the Fallen sehr deutlich sein eigenes Ding. Es bricht an vielen Stellen mit dem bereits etablierten Canon der Welt der Dunkelheit, ignoriert große Teile der etablierten Kosmologie, und kann mit bestimmten Spielen wie Werewolf: the Apocalypse oder Changeling: the Dreaming auch nicht wirklich etwas anfangen. Demon könnte auch sehr gut ganz für sich alleine stehen, und würde dadurch nichts wirklich bedeutendes verlieren. Wer also eine ganz neue Chronik aufziehen wollen würde, ohne Ballast oder Erwartungen der etablierten oWoD mit sich herum zu schleppen, ist hier besser bedient als bei jedem anderen Spiel der oWoD außer Orpheus.
IV.) Es ist verdammt episch
In Demon: the Fallen spielt man Geschöpfe, welche Sonnen entzündet, Wolken erfunden, und generell die Welt gemacht haben – und auch den Menschen. Man spielt aber selbige Geschöpfe, welche in den Körpern von Menschen festsitzen. Alleine schon diese Beschreibung müsste einem doch eigentlich klar machen, das man hier ein deutlich epischeres Spiel in den Händen hält als es zum Beispiel Vampire: the Masquerade ist (Überhaupt ist das meiner Meinung nach eine Schwäche von D:tF – es spannt diesen epischen Hintergrund auf, und präsentiert dann als “default” ein politische Ränkespiel ala Masquerade). Klar, man kann rum sitzen und rum mosern und wie eine Teenagerin quengeln weil ein anderer Dämon den Stadtteil kontrolliert den man selbst haben wollte, aber es gibt so viel mehr was man tun kann: Artefakte aus der Zeit des Krieges suchen, Earthbound verprügeln gehen, versuchen Luzifer zu finden, herausfinden wo denn Gott und die Engel stecken… Man sollte Demon auf der verdammt großen Leinwand spielen.
V.) Some Storytellers just want to watch the world burn.
Demon: the Fallen ist das Spiel, bei dem der Spielleiter am wenigstens Rücksicht auf irgendwas nehmen muss. Die Sterblichen dürfen nichts mitbekommen? Der Status Quo muss erhalten werden? Lächerlich – die Spielercharaktere sind die Herolde und Verkünder der Apokalypse, des Endes der Welt, und verdammt, da darf man auch die Welt in Flammen aufgehen lassen! Wer die Welt der Dunkelheit wirklich stilvoll untergehen lassen will, wer das Ende der Welt spielen will, ohne seine normale Chronik einzuäschern, dem kann man nur wärmstens empfehlen, sich Demon: the Fallen anzuschauen.
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