Fünf Computerspiele die eigene RPGs brauchen!
Ein Friday Five von Infernal Teddy und Caninus
Wir hatten mal wieder einer dieser Diskussionen hier im Abenteuerbunker. „Welche Settings aus Computerspielen sind cool genug und bieten genug Material um daraus ein Pen & Paper Rollenspiel zu machen?“ Ich denke, jeder Rollenspieler hat mal drüber nachgedacht, wie er ein bestimmtes Computerspiel umsetzen könnte, welches Rollenspiel er dazu nutzen würde, bestimmte Settings umzusetzen. Hier sind mal fünf Spiele die wir hier mögen, und die wir gerne mal als Pen & Paper sehen – und spielen – würden. Falls euch noch weitere Spiele einfallen, die ihr gerne umgesetzt sehen würdet, erzählt uns davon.
I.) EVE Online (Infernal Teddy)
Ich gebe zu, ich habe EVE noch nie gespielt, aber die Ideen die darin verborgen sind, die ich so über Videos auf YouTube gucken oder beim Surfen übers Wiki so absorbiere finde ich großartig. Mir gefällt dieses komplexe Universum mit seinen Nationen und Konzernen, in dem dennoch die Handlungen einzelner Charaktere Auswirkungen auf das große Ganze haben können. Außerdem hat das Siel einen großartigen Soundtrack ;) Das Entscheidende ist aber die schiere Menge an Worldbuilding die in dieses Spiel eingegangen ist, von dem viele Spieler scheinbar kaum was mitbekommen, und das sich gleichzeitig wunderbar dafür eignen dürfte, ein Pen & Paper mit Leben zu füllen. Leider war das eingestellte RPG das Letzte, woran das alte White Wolf noch gearbeitet hat, bevor CCP die Arbeit daran einstellen ließ.
II.) Fallout (Infernal Teddy)
Direkt am Anfang ein Geständnis: Ich mag die Fallout-Reihe nicht wirklich. Die Ideen gefallen mir, das Worldbuilding ist großartig, aber keines der Spiele hat mich je wirklich angemacht. Aber das erklärt auch, denke ich, warum ich auf jeden Fall gerne ein Rollenspiel hätte das in dieser Welt angesiedelt ist. Ich mag Postapokalypse, ich mag Settings die witzig sind und sich dabei trotzdem selbst ernst nehmen können, und ich mir gefällt einfach auch das Feeling das diese Spiele aufgebaut haben. Ich bin mir bewusst das es eine ganze Reihe von Fanumsetzungen gibt – mein alter Freund Seraphim hatte vor Jahren mal was mit Savage Worlds geleitet – aber ein „richtiges“ Fallout RPG wäre schon cool.
III.) Guild Wars (Infernal Teddy)
Ich mag die Idee von MMOs. Spiele, die ich mit und gegen alle möglichen Menschen auf der ganzen Welt spielen kann? Grandios. Was mir weniger daran gefällt ist das Bezahlmodell. Ich bin vielleicht etwas altmodisch, aber wenn ich ein Spiel gekauft habe möchte ich nicht weiter Geld ausgeben müssen, nur um es spielen zu können, weswegen ich mir anno dazumals Guild Wars angesehen habe. Ein Fan wurde ich allerdings wegen dem Setting – oder vielmehr wegen den Settings. Jedes der drei Grundspiele präsentiert nicht nur einen anderen Kontinent, sondern auch gleich ein ganz eigenes Spielgefühl mit seiner eigenen Core Story. Tyria, der Kontinent aus Prophecies, fühlt sich am „europäischsten“ und damit am Vertrautesten an, ist aber in großen Teilen eine postapokalyptische Landschaft. Cantha ist zwar ein asiatisches Reich, ist aber eher China und Korea nachempfunden als Japan, und besteht zu einem guten Teil aus einem urbanen Moloch, und dann haben wir noch Elona, welches Nordafrika nachempfungen ist und sich mehr oder weniger im Bürgerkrieg befindet. Und jedes Gebiet hat tausender kleiner Details, jede Klasse im Spiel hat sein ganz eigenes Spielgefühl, und ich will das als Pen und Paper haben, verdammt.
IV.) Might & Magic (Caninus)
Might & Magic ist ja nicht gleich Might & Magic. Im Grunde gibt es da zwei Settings, ein altes und ein neues, welches Ubisoft eingeführt hat, als sie die Spielreihe übernommen haben. Und eigentlich sind beide Settings echt nett, wenn auch das erste ein wenig abgefahren ist. Wer mal Might & Magic (also die Rollenspiele) gespielt hat, wird wissen was ich meine. Da gibt es nämlich neben den klassischen Gegnern, also den Monstern, die auch im Strategiespiel auftauchen, auch Aliens.. und um die geht es sogar meistens. Fantasy mit Aliens. Definitiv nicht schlecht. Und ein Weltuntergangsszenario hat man auch, wenn man möchte. Die Developer haben sich nämlich für einen Neuanfang in der Reihe, zur Zeit des Spieles Heroes of Might & Magic IV entschieden.
Aber weil den Leuten von Ubisoft die Sache mit den Aliens auch etwas zu viel wahr, haben sie eine neue Welt geschaffen. Ashan. Und da gibt es eben nur die klassischen Fantasywesen. Aber davon jede Menge. Was das ganze aber für ein Rollenspiel interessant macht, sind die potentiellen Plots, welche sich gerade aus dem Spielprinzip von Heroes of Might & Magic ergeben. Also nicht nut die klassischen „töte die Jungfrau, rette den Drachen“ Aufträge, sondern vor allem auch das Verwalten von eigenen Königreichen und eigenen Armeen gegen die von gegnerischen Königreichen. Ein Aspekt, der eher selten im Rollenspiel angesprochen wird.
V.) Monkey Island (Caninus)
Piraten! Muss ich da wirklich mehr zu sagen? Na, gut. Auch an sich betrachtet stellt die Welt von Monkey Island durchaus ein interessantes Setting dar, welches sich sicherlich hervorragen als Rollenspielsetting eignen würde. Jetzt nicht zwangsläufig mit einem eigenen System, sondern als Weltgestaltung. Wir haben dort die klassischen Piratenthemen, aber auch übernatürliches kommt nicht zu kurz. Es gibt Inselchen und ganz viel Meer zum darauf herumfahren und andere Schiffe entern und natürlich die Möglichkeit Jungfrauen zu retten.. zumindest theoretisch. Und natürlich Piratenflüche. Die sind ganz wichtig und sorgen dafür, dass der Widersacher der Charaktere immer wieder kommen kann. Was sich etwas schwieriger abbilden lässt, sind die verzwickt abstrusen Rätsel, die es in den Spielen gibt, und auch die komödiantischen Einlagen sind vermutlich nicht für jeden Spielleiter etwas – sowas muss man schließlich können. Aber die Vorlagen wären da.
Also ich hatte den Eindruck, dass Gammaslayer von Fallout sagen wir mal „stark inspiriert ist“.
Hmmm… ich sehe da eher Gamma World als Inspirationsquelle. Aber ja, ich sollte mir mal Gammaslayers näher ansehen.
Hmm… Fallout stimme ich dir absolut zu. (Zumindest wenn ich nur meine „New Vegas“-Erfahrungen hereinziehe. Fallout 3 hatte ich nach ein paar Stunden gelangweilt wieder aus der X-Box genommen. Das hätte also durchaus Potential.
Aber auf „meiner“ Liste stünden dann eher „Saints Row“ (einfach weil ich Parodie-RPGs wie „Power, Plüsch & Plunder“ etwas abgewinnen kann. Wobei ein solches Rollenspiel auf der Basis der Saints-Spiele definitiv einen Satz „Company“-Regeln bräuchte, wie sie für Reighn oder anscheinend auch das Game of Thrones-Rollenspiel verzapft wurden.
Oh… und natürlich ganz klar Pokemon.