Ein Eindruck von der SPIEL 2025

Im Gegensatz zu den meisten Besuchern der SPIEL, der größten Brettspielmesse der Welt, bin ich eigentlich kein Brettspieler. In meiner Kindheit wurden bei uns Zuhause kaum Brettspiele gespielt abseits von ab und an Risiko oder Monopoly, dementsprechend habe ich nie wirklich Zugang zum Brettspielhobby gefunden. Man könnte sich also fragen warum ich dennoch seit wir in Essen wohnen jedes Jahr zur Messe pilgere. Die Antwort sollte eigentlich auf der Hand liegen: wegen neuen Rollenspielen und Tabletops natürlich! Normalerweise treffe ich mich Samstags vor den Messehallen mit dem geheimnisvollen Orakel, aber dieses Jahr ist er leider schon vorher dort gewesen – er murmelte irgendwas wegen einem Konzert als Entschuldigung – aber dafür hatten sich zwei alte Freunde aus Kaiserslautern zu Besuch angekündigt. Leider hat die Reiterin kurz vor knapp krankheitsbedingt absagen müssen, also bin ich nur mit dem Falkner zusammen auf die SPIEL gefahren.

Wie man sich nach dieser Einleitung vorstellen kann werdet ihr an dieser Stelle nichts zu neuen Brettspielen hören, wir haben uns tatsächlich hauptsächlich in den Hallen 1, 2 und 3 aufgehalten, mit einem kurzen Ausflug zu Halle 4. Die Anfahrt mit der Straßenbahn war angenehm unproblematisch, was vermutlich daran lag das wir nicht versucht haben vor 10:00 am Eingang zu sein, und am 5 Minuten Takt der U11. Für den Falkner war es die erste SPIEL, und es war spannend zu sehen wie das ganze auf ihn wirkte, inklusive das Rauschen der Anwesenden das wie ein Meer wirkt wenn man zum ersten Mal die Hallen betritt. Ich hatte im Vorfeld mit Hilfe der App zur Messe schonmal eine Liste der Aussteller zusammengestellt die ich aufsuchen wollte. Wir haben Listen verglichen und dabei festgestellt das wir viele Überschneidungen hatten, wobei ich mehr Rollenspielstände auf der Liste hatte als der Falkner. Also ging es ans Abarbeiten.

Ich will euch nicht mit einem Bericht langweilen in dem ich aufzähle wo wir wann waren, zumal ich das so eh nicht mehr zusammenbekommen würde – dazu gab es auch einfach zu viel Reizüberflutung. Wir haben uns auf jeden Fall jede Menge Sachen aus dem Tabletopbereich angeschaut, und da waren für uns auf jeden Fall Archon Studios, die Mechforce Germany und natürlich Trench Crusade die Highlights. Wir sind beide rückfällige Battletech-Spieler, und da war es schön zu sehen was die Mechforce auf die Messe mitgebracht hat, inklusive eines wirklich gigantischen Mechs aus dem 3d-Drucker – und auch die Möglichkeit eine Partie gegen einem der ursprünglichen Designer von Battletech zu spielen, was wir knapp verpasst haben. (Teddy hat Box zu Alpha Strike gekauft, und dazu eine weitere Lanze aus Plastik, und muss jetzt erstmal Mechs bemalen…). Bei Archon haben wir vor allem die Geländesets und Monster bewundert – und das erste Set Plastikminis zu Trench Crusade. Und da sind wir auch schon bei unserem Tabletop Highlight: der Stand von Trench Crusade, wo wir uns ein Vorab-Exemplar des kommenden Print-Regelwerks anschauen konnten und auch noch das Vergnügen hatten uns mit Tuomas Pirinen, dem Regeldesigner, zu unterhalten (Ja, der Tuomas der anno dazumals für Games Workshop das Spiel Mortheim geschrieben hat) – ein tolles Gespräch mit einem Mann der sich gerne die Zeit für Fans genommen hat und dem man die Leidenschaft anmerkte. Apropos Games Workshop – wir hätten uns echt gerne die Zeit genommen um uns die Einreichungen für den Golden Demon anzuschauen, aber da die Warteschlange dafür schon extrem lang war haben wir uns das nicht angetan. Wer sich die Gewinner anschauen will findet sie auf der Communityseite von Games Workshop. Das waren natürlich nicht die einzigen Figuren und Tabletops die wir uns angeschaut haben – unser Gewinner für „Genialster Spieltisch“ ging definitv an Conquest – aber das waren die Sachen die uns besonders aufgefallen sind.

Bei den Rollenspielen sind mir vor allem die vielen netten Gespräche im Gedächtnis geblieben. Wir waren bei den Storypunks zu Besuch, immer wieder ein Vergnügen. Bei Free League habe ich leider erfahren das die neue Auflage von Alien erst zu Weihnachten kommt – statt dessen habe ich dann Cy_Börg mitgenommen. Daniel von System Matters war eigentlich auf dem SPrung zu einem Interview, hat sich aber trotzdem noch kurz Zeit für einen Plausch genommen. Plausch beschreibt auch unser Besuch bei Modiphius wo ich neues Lesefutter für Star Trek Adventures erworben habe und mich dann noch über alte britische SF-Serien wie Blake’s 7 unterhalten habe. Dann haben wir noch zufällig Niniane getroffen, mit der ich an der deutschen Übersetzung von Monsterhearts gearbeitet hatte und die ich viel zu selten sehe. Und es kann keinen Besuch auf der SPIEL geben ohne bei Q-Workshop vorbeizuschauen und den Versuchungen des Don Kamillo zu widerstehen. Wir waren auch noch bei Cubicle 7, und der Falkner hat sich beim Mantikore Verlag das Spielbuch Metal Heroes als Boxed Set erworben und auch gleich signieren lassen, aber dieses Jahr war beim Rollenspielbereich für mich dieses Jahr irgendwie weniger interessantes dabei fürchte ich.

Natürlich hat nicht alles geklappt was ich mir vorgenommen hatte. Manche Stände habe ich übersehen oder vergessen, was mich besonders bei Element Games geärgert hat, weil ich gehofft hatte Louise Sugden von Rogue Hobbies zu treffen und vielleicht einer ihrer Goblin-Miniaturen zu kaufen. Und vor allem ärgerlich war es das ich gehofft hatte einige alte Freunde zu treffen, inklusive jemanden mit dem ich vor Ort versucht habe über Discord zu koordinieren – bis Discord plötzlich den Dienst eingestellt hat (Sorry Tobi!). Alles in allem war es aber wieder ein cooles Erlebnis, und es kam uns erst als wir in der Bahn zurück saßen wirklich so vor als wären wir wirklich annähernd sieben Stunden unterwegs gewesen. Und der Falkner und die Reiterin haben schonmal vorsichtig angefragt ob Caninus und ich sie auch für die RPV nächstes Jahr aufnehmen würden…

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