Die Weltenfabrik: Jan Lux und der Schatten der Herrin

Ein Roman von Christoph Dolge

Jan Lux – der eigentlich Johannes Luchs heißt – führt ein relativ normales Leben zusammen mit seinen beiden Freunden Nadir und Clara. Die Schule ist nervig, aber auszuhalten – bis auf die Tatsache, dass dort auch Lukas herumlungert, der es auf Jan aus irgendeinem Grund abgesehen hat. Und doch soll sich Jans Leben vom einen zum anderen Moment völlig umkrempeln. Jan ist nämlich auserkoren aus der Welt zu treten um vom Ursprung aller Welten aus, diese zu beschützen. Zusammen mit seinem Freund Nadir. Doch eigentlich haben die beiden überhaupt keine Lust ihre Welt zu verlassen, schon gar nicht, wenn sie dabei Clara zurücklassen müssen, welche es gerade schwer genug hat, da ihr Vater plötzlich an einer seltsamen Krankheit erkrankt ist und am Leben nicht mehr teilhaben möchte. Doch das nicht wollen hilft nicht – beide werden zur angekündigten Zeit aus der Welt gerissen – können jedoch Clara mitnehmen – und landen in der Weltenfabrik. Jenem Ort allen Seines, an dem neue Welten und Universen geschaffen werden. Dort treffen sie neben zahlreichen seltsamen Bewohnern von anderen Welten auch auf andere Menschenkinder, die zum gleichen Zweck in die Weltenfabrik geholt wurden. Sie alle besitzen besondere Fähigkeiten, welche sie zusammen auszeichnet um in Zukunft die Welten zu retten. Und Jan ist sogar etwas sehr besonderes, denn er ist ein Rakelor, der unter anderem in der Lage ist in die Zukunft zu sehen. Doch ihre Fähigkeiten werden schneller benötigt, als sich ihr Ausbilder und Lehrer das gedacht hatte, denn auch die andere Seite, der Schatten, hat schon ein Auge auf Jan und seine Welt geworfen…

Hier haben wir auf den ersten Blick ein relativ klassisches Jugend-Fantasy-Buch, bei dem der Held, bzw die Helden eher ungeliebte Schüler sind und wenig bzw keine anderen Freunde haben um dann die großen Retter der Menschheit zu werden. Gerade diese Thematik kommt bei den Lesern der entsprechenden Altersgruppe gut an, da sie sich oft darin wieder finden und eben auch gerne jene Helden wären (Harry Potter etwa ist ja genau dasselbe Thema). In diesem Buch ist es jedoch mit einer sehr einfallsreichen Weltendarstellung gekoppelt, die dann wiederum weniger häufig in solchen Büchern zu finden ist. Es geht nämlich nicht nur um eine Welt oder eine andere, die gerettet werden möchte, sondern um alle. Der Autor erschafft eine Weltengruppe, die wirklich anders ist. Zwar ist jede Welt für sich nicht neu, aber so gemischt dann eben doch. Die Weltenfabrik etwa, besitzt keine Dimensionen im eigentlichen Sinne, sondern eher etwas wie Pratchetts Narrativum. Jeder Raum und Weg ist so groß oder lang wie er halt sein muss. Zhanhar, eine Welt, die von den Jungs und Mädchen zur Ausbildung besucht wird, hat einen Jahreszeitenwechsel von Stunden. Und auch die Kräfte, die die Kinder besitzen sind eher ungewöhnlich. Jans Freund Nadir etwa kann nicht fallen (und ist daher sehr gut in seinem Lieblingshobby Parcour), die beiden Chinesischen Zwillinge Yue und Shu können sich Gegenstände aus anderen Welten borgen.
Somit kombiniert der Autor eine klassische Erzählung mit neuen Ideen und Bildern und fügt sie zu einer spannenden Geschichte zusammen – lediglich die Charaktere selbst bleiben bis auf ein paar Ausnahmen – etwa dass Nadir gerne sehr, sehr ordentlich ist – etwas blass.
Der Roman selbst ist als ebook zu bekommen, kann aber auch über Books on Demand ausgedruckt werden. Eigentlich schade, dass es so seinen Weg nicht in den fußläufigen Buchhandel finden wird – denn so kann man nur per Zufall auf dieses Buch – welches wohl das erste von mehreren ist – stoßen.

Fazit:
Wer gerne Geschichten über eigentlich normale und dann besondere Kinder liest oder einfach Spaß am Entdecken von interessant gestalteten Welten hat, kann hier als Erwachsener gut zugreifen. Und auch für Kinder in der entsprechenden Altersklasse “Jugendbuch” ist der Roman durchaus zu empfehlen.

P.S. Wenn man sich das Cover anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass der Designer dieselbe Idee hatte wie wir hier mit unsere Webseitengestaltung :)

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  1. Die erste Rezension ist da! | Die Weltenfabrik

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