Dark Ages Clan Novel: Nosferatu
Eine Romanrezension von Infernal Teddy
Einer der letzten Veröffentlichungen, die der “literarische Arm” von White Wolf vor dem Ende der alten Welt der Dunkelheit getätigt hat waren die Dark Ages-Clansromane. Eine dreizehnbändige Romanreihe, welche zum einen als Gegenstück zu den Clansromanen für Vampire: the Masquerade diesen sollte, zum anderen die Brückebilden sollte zwischen der Langen Nacht von Vampire: the Dark Ages und dem Krieg der Prinzen von Dark Ages: Vampire. Und während die meisten unserer Leser wohl die Clansromane der Modernen zumindest ansatzweise kennen dürften, so dürfte bei den Dark Ages-Romanen eher das Gegenteil der Fall sein. Eine wunderbare Gelegenheit also, sich diese Romane nochmal zu Gemüte zu führen.
Die Reihe eröffnet mit Nosferatu, und zwar im Jahre 1204 Anno Domini, während der Plünderung der Stadt Konstantinopel durch den Vierten Kreuzzug. Malachite, das Oberhaupt der Nosferatu Konstantinopels, versucht sich und eines seiner Nachkommen, ein Kind mit prophetischen Gaben, in mitten des Chaos der Plünderung in Sicherheit zu bringen, und dabei auch die Zuflucht von Michael, dem Patriarchen der Stadt und einer der drei Begründer des “Traumes”, zu erreichen. Der Traum ist ein zentrales Thema des Romans, ein Ideal einer perfekten Gesellschaft, in der Mensch und Vampir Seite an Seite existieren, ein Traum den der Toreador Michael zusammen mit dem Ventrue Antonius und dem Tzimisce den man den Dracon nennt geformt hat. Dieses Ideal und dessen Schutz ist es auch, was Malachite antreibt. Während also Byzanz um Malachite herum in Asche und Trümmern zerfällt sucht dieser nach Michael, in der Hoffnung das dieser die Vampire unter den Kreuzzügler zurückwerfen wird um den Traum zu bewahren. Zusammen mit den Rittern vom Orden von St. Lazarus, einem Orden von Leprakranken und Nosferatu, dringt Malachite in die Hagia Sophia und der Zuflucht Michaels vor, nur um festzustellen das der Patriarch bereits vernichtet worden ist. Doch eine Kappadozianerin, Lady Alexia, liefert ihn einen Hinweis auf ein Orakel im Osten, wo er vielleicht Antworten auf seine Fragen erhalten wird, Antworten die ihm helfen könnten, den Traum Konstantinopels wieder zu beleben. Die Frage ist nur, ob die Antworten rechtzeitig verstanden werden können um den Traum zu retten, oder ob der Traum überhaupt noch gerettet werden kann. Gleichzeitig muss Malachite mit den Erwartungen seiner Begleiter zurechtkommen, welche alle erwarten das er selbst die Führung der Kainiten Konstantinopels übernimmt, und sich zum Prinzen der Stadt ausruft. Doch die Weissagung hat ihren Preis, und die Antworten werfen nur neue Fragen auf…
Fazit:
Würde man die Dark Ages Clan Novels als ein Buch betrachten, so wäre Nosferatu der Prolog. Viele Plotelemente die uns im Verlauf der Reihe verfolgen werden haben hier ihren Ursprung, wie die Suche Malachites nach dem Dracon oder die Prophezeiung von Erciyes. Die Geschichte ist ganz nett, aber für alleine stehend eher schwach. Sie funktioniert zwar als abgeschlossene Geschichte, aber wirklich interessant wird das Ganze erst durch die Folgeromane. Aber als Grundlage für die kommenden Romane funktioniert Nosferatu, und dient auch dazu, mit Malachite einen der wichtigsten Charaktere für die Reihe einzuführen. Schauen wir also, wie der nächste Band wird, Assamite.
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