Charaktertipps – Allgemein
Vampire Live - Spieltipps
Brujah
Der Grund warum Brujah oft unterdrückt werden ist, dass sie schnell verärgert sind und oft Dinge aussprechen, die viele nicht hören wollen, obwohl diese wahr sind. Brujah fühlen sich oft unwohl in den Gefilden, die ein Amt begleiten. Wann hast du das letzte Mal einen Brujah schreien gesehen? Seine Geduld verlieren? Sich über die Ungerechtigkeit lauthals aufregen, egal was dies für seinen Status bedeutet? Genau. Du möchtest vielleicht einen intellektuellen Brujah spielen. Viele intellektuell gespielte Brujah enden damit wie ein Ventrue mit kewl powerz gespielt zu werden. Du willst so jemand nicht sein.
Malkavianer
Malkavianer PCs kommen häufig mit coolen Derangements, die plötzlich verschwunden sind, wenn sie ihrer politischen Karriere im Weg stehen. Widerstehe dieser Versuchung. Widerstehe ebenso der Versuchung eine Geistesstörung zu wählen, die so subtil ist das man sie erst nach einem 15 minütigen Monolog deinerseits nach dem Spiel sieht.
Jemals auf der Straße neben einem seltsamen Obdachlosen gewesen und die Straßenseite deshalb gewechselt, weil du dich komisch gefühlt hast? Das ist wonach du streben solltest.
Malkavianer tendieren dazu überzukompensieren und reine Funktion zu werden, planende Paranoide wie ein Tremere nur ohne Magie.
Nosferatu
Es würde helfen, wenn Nosferatu PCs sich wie der letzte Dreck kleiden und schminken und dann einen Button anstecken auf dem „Maske der 1000 Gesichter“ steht, als nett und freundlich angezogen zu sein mit einem Schild auf dem steht „Ich bin eigentlich sehr hässlich“. Unattraktive Personen werden diskriminiert, oft unterbewusst. Versuche in dieses Schema zu fallen.
Ja dein Nosferatu mag vielleicht einen sauberen Haven in den Abwasserkanälen haben, aber er wird höchstwahrscheinlich durch Scheiße und überflutete Tunnel waten müssen um da hinzukommen. Ja, Sektionen der Kanäle können sauber und nett sein, aber Abwasserkanäle sind nun mal voll mit Scheiße, Wasser und Müll. Es gibt im Grunde kaum einen Weg da zu leben und drum herumzukommen und wenn dein Charakter sterile Wege hinaus erbaut hat, dann spielst du den falschen Clan.
Nimm einem Flasche mit Wasser mit wenn sich die Spieler draußen treffen und pack etwas davon auf den Boden, damit du darin stehst. Schau dir die Reaktionen der anderen an.
Nicht jeder Mensch kann durch die Maske getäuscht werden. Bedenke dies. Kinder, Alte, Mystiker und Verrückte können manchmal die Wahrheit erkennen. Du solltest dich davor in Acht nehmen.
Gangrel
Gangrel sind große Geschichtenerzähler unter sich. Wenn dein Gangrel eine E-Mail verschickt die länger als eine Seite ist, dann redet er zuviel. Wenn er in allen Längen über den letzten Sabbatangriff referiert, redet er zuviel. Gangrel werden selten Prinz, weil sie es nicht mögen eingeengt zu werden. Gangrel verhalten sich häufig wie Tiere in bestimmter Art und Weise. Dies beeinflusst auch den Umgang mit Menschen und Einflüssen.
Nichts zerstört mehr die Stimmung eines Gangrels als einer der zuviel redet.
Die Beschreibungen finde ich jetzt recht plakativ. Auf gewissen ebenen trifft das zu, aber sie schließen pauschalisiert alle Charakterkonzepte aus, die nicht den gängigen “so sieht der 08/15 Charakter aus diesem Clan aus” Klischee entsprechen.
Ich kenne Brujah, die intellektuell sind, und es gib einen herrlichen Spannungskonflikt zwischen ihrem Amt und ihrer Wut.
Ich kenne Malkavianer, die Ämter ausüben, und dabei wirklich gruselig sind – gerade auch, weil sie durch ihr Amt noch einmal eine andere machtvolle Position haben, als wenn sie “nur” der normale Malk von nebenan wären.
Bei der Abartigkeit der Nosferatu ist das Äußere nur die eine Hälfte. Was ist mit dem Verhalten? Ich sehe in Nosferatu auch soziale Krüppel und Ekel, die entweder bewusst andere mit ihrem Äußeren anekeln oder auf andere Weisen immer wieder zeigen, dass sie in einem “normalen” sozialen Gefüge Außenseiter sind.
Und es gibt coole Gangrel, die auch mal längere Mails schreiben. Als Gangrel verliert man ja mit der Erschaffung nicht die Fähigkeit längere Texte zu schreiben, und ich denke, die meisten Gangrel suchen ihre Kinder nicht danach aus, wie knapp sie sich ausdrücken können, sondern (auch) nach anderen Kriterien.
Aber es stimmt auf jeden Fall: Ein Brujah MUSS eine Wut in sich tragen, die sich immer wieder Bahn bricht. Ein Malkavianer kann seinen Wahn NICHT abschalten. Ein Nosferatu MUSS ekelig sein, und zwar ins Extrem. Und Gangrel sollten nicht sinnlos labern. Wenn es Hand und Fuß hat gerne auch längere Texte, aber eher wenig bis gar kein Small Talk.
Sorry für die späte Antwort,
generell stimm ich dir natürlich zu, aber a) sind das hier wirklich allgemein gedachte Tipps und b) ist es einfach so, dass ohne Klischees (und zwar eine gehörige Menge davon) Charakterkonzepte auf Dauer nicht funktionieren. Klar ist es cool nicht das zu spielen was andere erwarten, aber stellen wir uns vor, wir haben vier Ventrue in der Gruppe und keiner davon ist der typische Ventrue, sondern einer ist ein rumgammelnder Metalfreak, der nächste ist ein Ökoterrorist, die dritte ist eine Wicca-anhängerin und der vierte ist ein Penner. Damit will doch keiner spielen! Ohne einen Gutteil Klischee weiß keiner der anderen Spieler was er in einer Interaktion zu erwarten hat und lässt es daher lieber bleiben (mal ganz abgesehen davon, dass es rein vom Hintergrund absolut unwahrscheinlich ist, dass ausgerechnet diese Erschaffungsausnahmen alle in einer Domäne sitzen). Natürlich sollte man nicht nur Klischee sein, sonder immer einen Twist haben, aber eben so einen großen Teil. Deswegen gibt es ja diese Erschaffungsschubladen.
Naja, damit das Clasgefühl bestehen bleibt, würde ich mich darauf fokussieren, was den Clan ausmacht. Und das sind ja nicht die Klisches, sondern Werte und Ideale, nach denen ein neuer Kainit in diesem Clan ausgesucht wird. Wenn Ein Kainit diesen Vorstellungen entspricht, kann er sehr frei drumherum entwickelt werden Oder anders gesagt: Ein Ventrue, der führt und herrscht, kann dennoch ein Ökoterrorist sein – er wird dies nur anders umsetzen als ein Brujah, indem er zum Beispiel eher der Drahtzieher hinter Anschlägen ist oder seine finanziellen Mittel und Verbindungen bei den Behörden nutzt, um seine Ziele zu erreichen. Und er wird es vermutlich weniger an die große Glocke hängen ;)
Man kann so ziemlich jedes Charakterkonzept stimmig in jeden Clan einfügen.
Ich finde da die Unterscheidung zwischen Stereotyp und Archetyp sehr wichtig. Eine wirklich gute Lektüre, die ich nur empfehlen kann, ist “45 Master Characters” von Victoria Lynn Smidt. Das kommt zwar aus dem Bereich des Schreibens, aber sie erklärt wirklich brilliant, wie man tiefgründige Charaktere entwickelt, die einerseits die Erwartungen erfüllen und gleichzeitig keine platten Stereotypen sind.
Da finde ich den Unterschied zwischen Steretyp und Archetp sehr sehr wichtig.