Blaues Licht

Roman 80

Bjaldorn zur Zeit der Priesterkaiser. Zwei Räuber finden einen kleinen Jungen in einer von ihnen überfallenen Kutsche, der drei Tage lang in Schnee und Eis überlebte ohne auch nur eine Zehe zu verlieren. Einer der beiden, ein ehemaliger Theaterritter, nimmt ihn an Kindesstatt an.

Viele Jahre später fordert der neue Anführer der Räuberbande, ein Koranhänger, vom nun erwachsenen Jungen sich zu Kor zu bekennen. Der Junge, Henk genannt, weigert sich und wird vom Anführer los geschickt einen Firunsbären zu töten, wenn er der Meinung sei, dass er für Firun bestimmt ist.
Henk gelingt es auch einen Bären alleine an den eisigen Küsten zu töten, wird dabei aber sehr schwer verletzt und kann nur durch eine Firnelfe vor dem Tode bewahrt werden.
Als er stolz zur Räuberbande zurückkehrt, findet er seinen Vater fast tot, die restlichen Räuber geflohen und den Mörder seines Vaters im Schnee vor. Der Mörder jedoch sieht haargenau aus wie Henk und die letzten Worte seines Vaters raten ihm, sich als dieser Mann auszugeben und ein bestimmt besseres Leben zu führen.
Nachdem Henk die Leiche seines Doppelgängers verschwinden hat lassen und sich seiner Kleidung bemächtigt hat, wird er vom jungen Baron von Bjaldorn und einigen Wachleuten aus der Stadt aufgegriffen. Da er nichts von dem anderen Mann weiß, tut er so, als würde er nach einem schweren Schlag auf den Kopf an Gedächtnisverlust leiden. Muss dann aber hören, dass der andere Mann nichts anderes als der Firungeweihte von Bjaldorn gewesen ist und die Räuber verfolgt wurden, da sie angeblich den weißen Mann, den obersten der Firunkirche, getötet und den Tempel um einen wertvollen Ring beraubt haben, den Henk allerdings schon seit seinem Sieg über den Bären bei sich trug.
Henk kehrt zurück in die Stadt und spielt weiter seine Rolle, bei der es zu einigen Problemen kommt.
Er muss sich mit der Tochter des weißen Mannes und einer Hexe herumschlagen, die beide entdecken, dass er nicht der echte ist. Dann hat auch noch der lokale Praiosgeweihte vor im Firuntempel einen Schrein für Praios zu erreichten und die ganze Stadt lehnt sich gegen den Verwalter auf, und zu guter letzt ereignet sich auch noch eine große Hungerkatastrophe derer er nur mit dem heiligen Ring Herr wird. Und dann bleibt da auch noch die Frage, wer den Geweihten auf dem Gewissen hat…

Das Buch ist in einem locker, leichten Stil geschrieben, der einen immerzu animiert weiter zu lesen. Gerade der Anfang in der noch nicht klar ist in welchem Zusammenhang Henks Geschichte und die parallel erzählte kurze Geschichte des Firungeweihten, dessen Platz er ein nimmt, stehen. Die Kapitel sind relativ kurz und wechseln recht häufig zwischen der Sicht eines Erzählers und Henks Sicht. Dies ist aber gut gelungen und führt nicht zu Brüchen im Lesefluss.
Als Kenner des aventurischen Hintergrundes ist es erfreulich einen Roman in der Hand zu haben, in dem Geschehnisse der Vergangenheit näher beleuchtet werden, wobei sich wohl gänzlich Aventurien Fremde weniger „heimisch“ in der Geschichte fühlen werden.

Das Buch bekommt von mir 4/5 Sternen.

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