Other places to boldly go…
Gedanken zu Star Trek Adventures von Infernal Teddy
Wir alle kennen das Prinzip bei Star Trek und The Next Generation, oder? Die Enterprise kommt irgendwo an, Kirk, Picard oder sonst wer aus der Besatzung muss sich mit einem merkwürdigen Phänomen herumärgern, und am Ende geht es weiter zum nächsten unbekannten Sternensystem. Ich glaube ganz fest das es im Hauptquartier von Starfleet eine eigene Abteilung gibt die sich nur mit „verrückten Sachen und Schiffen namens Enterprise“ beschäftigt. Aber was passiert denn mit dem merkwürdigen Kram nachdem die Enterprise weitergereist ist? Da kommt potenziell die Besatzung eures Schiffes ins Spiel – denn natürlich wird jemand sich mit den Folgen des Vorfalls beschäftigen müssen. Nehmen wir als Beispiel die TNG-Folge Who Watches The Watchers (S3E4). Die Enterprise stolpert über einen Planeten mit einer Bevölkerung von „Proto-Vulkaniern“, welche durch einen Unfall entdecken das sie observiert werden und darauf glauben „der Picard“ sei ein göttliches Wesen. Picard und Co klären am Ende der Folge die Situation und reisen weiter, aber was passiert danach mit dieser Kultur? Das gehört wohl zu den Aufgaben eines armen unschuldigen Anthropologenteams das isch jetzt um diese armen, völlig verstörten Leute kümmern muss.
Oder nehmen wir eine Folge aus der wir vielleicht eher einen interessanten Plot zaubern können: Arena, aus TOS (S1E19). Ich fasse mal die Folge kurz zusammen: Außerirdische Echsen überfallen eine Föderationskolonie, die Enterprise nimmt die Verfolgung auf, Space Gods zwingen die jeweiligen Captains zu einem Kampf auf Leben und Tod, Kirks Hemd wird zerrissen, Kirk bastelt sich eine primitive Schusswaffe, die Space Gods sind beeindruckt genug um alle gehen zu lassen. Wir sehen die Gorn, die Weltraumechsen, quasi nie wieder. Aber was passiert danach? Ich kann mir vorstellen das die Föderation danach erstmal ein paar Schiffe vorbeischickt um mehr herauszufinden, vielleicht auch um diplomatische Gespräche und Verhandlungen zu führen. Und wer wäre dafür besser geeignet als das Schiff der Charaktere? Eine Reihe von Erkundungsmissionen, ein paar Grenzgefechte, den Botschafter zu Ort der Verhandlungen bringen und dafür sorgen das die Romulaner nicht alle Bemühungen scheitern lassen. Zuletzt eine Gorn-Kolonie vor einem hinterhältigen Angriff der Klingonen beschützen.
Ein anderes Beispiel aus TOS wäre By Any Other Name (S2E21). Die Enterprise stolpert über ein haveriertes Schiff der Kelvaner aus der Andromeda-Galaxie. Diese übermächtigen Aliens übernehmen die Enterprise und zwingen sie auf einen Kurz zurück zur Heimatgalaxis um dort zu berichten dass das Kelvanische Imperium in der Milchstraße eine neue Heimat finden kann. Kirk gelingt es die Aliens davon zu überzeugen das wenn die Kelvaner als Freunde kämen die Föderation ihnen helfen könne. Die Kelvaner stimmen zu, und besiedeln eine eigene Welt, es wird eine Sonde mit entsprechender Nachricht nach Andromeda gestartet. Danach… hören wir quasi nichts mehr von ihnen. Aber was wäre wenn ein Schiff im 24. Jahrhundert über ein weiteres Scoutschiff stolpert das nichts von der damals getroffenen Vereinbarung gehört hat? Wie gehen die Spielercharaktere damit um?
Im Prinzip ist jede Star Trek-Serie ein riesiger Ideensteinbruch für die geneigte Spielleitung. Man muss nur am Ende jeder Folge sich die Frage stellen „Ja, aber was passiert danach? Ich habe diesen Ansatz schon für Con-Abenteuer und One Shots genutzt, weil es den Spielenden einen bekannten Hintergrund bietet und gleichzeitig einen Aufhänger präsentiert an dem man als Spielleitung problemlos ein Abenteuer, manchmal sogar eine ganze Kampagne aufhängen kann. Wer also als Spielleitung gerade vor dem Rechner sitzt und nicht weiß was er seinen Mitspielenden als nächstes antun soll, sollte sich einfach mal ein paar zufällig ausgewählte Folgen anschauen, und schauen was er daraus machen kann.
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