Die Paktiererin

Roman 113

Der dritte Roman der Reihe um Beolf und Sidra aus dem Noden Andergasts – die schon in Hohenhag und Die rote Bache Abenteuer erlebt haben und nun seit vielen Jahren Besitzer ihres Wehrhofes an der Grenze zum Orkland sind – handelt von einer schlimmen Seuche und ihren Verwicklungen in der Burg nahe Anderstein. Beolf und Sidra werden zur Burg gerufen, da Wendolyn der Fromme aufgetragen hat, dass man sich die nächststehende Baronie Aare einverleiben sollte, da dort seit einigen Jahren eine Frau alles vollkommen verfallen lässt. Auf dem Weg zur Burg finden die beiden einen aufgehängten Wolf in einem Weiler und auf Nachfragen stellt sich heraus, dass von einigen Bewohner und Bauern aufrecht gehende Manwölfe gesichtet wurden. In der Burg liegen schon mehrere Kranke, die von einem solchen Wolf angefallen wurden und deren Wunden einfach nicht heilen wollen.

Ebenfalls auf dem Weg treffen Beolf und Sidra auf eine Trupp exzentrischer Söldlinge, die von Nymmir angeheuert wurden um dem Befehl Folge zu leisten. In der Burg erwartet die beiden schließlich noch eine Schauspielgruppe, welche eher ein Kuriositätenkabinett ist. Ein Wolfsmann, eine Manfrau, und ähnliches.
Zwischen dem Söldnerhauptmann und den beiden Wehrsassen kommt es nach und nach zu gewissen Animositäten und auch Nymmir, der hiesige Freiherr, schickt letzlich Beolf als Aufsicht über die Söldner mit. Auch tauchen immer neue Opfer der Wölfe auf und zu allem Überfluß wurde auch noch ein äußerst selbstgerechter Praiosgeweihter in die Burg entsandt um dem Gerücht nach Werwölfen nachzugehen und die Ketzer zur Strecke zu bringen.

Da die Geschichte die Charaktere aus den ersten beiden Romanen weiterführt, werden so gut wie keinerlei Erklärungen zu den schon aus diesen bekannten Nebenfiguren gemacht (ein entsprechendes Personeverzeichnis fehlt), so dass der Leser wenig Möglichkeiten hat, diese genauer kennen zu lernen, wenn er nicht schon die anderen beiden Romane gelesen hat und deren Positionen und Verhalten kennt.
Die Geschichte ansich ist recht simpel, und da jeweils am Anfang des Buches und jedes Kapitels ein kurzer Abschnitt aus Sicht der Bösen erklärt wird, ist der Leser den handelnden Charakteren gegenüber leicht im Vorteil und kann sich einige Zusammenhänge früher denken als diese. Hierdurch kommt zum einen eine etwas andere Stimmung auf, da man ja schon eher weiß in welcher Richtung man suchen muss, bzw. das man überhaupt suchen muss, allerdings nimmt es dem Leser auch ein Stück weit die Chance sich mit einem der beiden Hauptcharaktere zu identifizieren, da diese über das zusätzliche Wissen nicht verfügen.
Etwas schade ist die Darstellung des Praiosgeweihten. Dieser wird wie das schlimmste Bild eines Cliché Inquistitors aus enstprechenden Büchern oder Filmen aufgezogen, ohne das groß auf den Charakter eingegangen wird. Damit erfüllt er zwar die Aufgabe des Plotvoranbringes im Roman, aber bei längerem Nachdenken fragt man sich schon, wer jemand so unfähigen zu einer solchen Aufgabe schickt.
Außerdem ist die Geschichte um die Gründe für die eigentliche Übernahme von Aare sehr undurchsichtig erzählt, ebenso wie die Begründung für das Handeln einiger der Charaktere.

Fazit: Eher für Fans der Reihe um Beolf und Sidra geeignet, die mit den Charakteren warm sind. Ahnung vom DSA Hintergrund wird jedoch nicht groß benötigt.
3/5 Punkten

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