World’s End

Entwurf eines Settings, von Infernal Teddy

Vor langer Zeit… nein, das ist Falsch. Das würde voraussetzen das die Zeit immer und Überall das Gleiche bedeutet. Fangen wir also anders an, das macht dann vielleicht mehr Sinn.

Es war einmal.

Es war einmal eine Welt, eine Wirklichkeit in der wir einst zuhause waren. Eine Welt die mitten zwischen allen Welten stand, eine Welt von der aus man jede beliebige Welt aufsuchen konnte. Und wir waren die Herren dieser Welt. Unsere Herrschaft breitete sich über alle Welten, über alle Realitäten die wir vorfinden konnten. Unsere Mächte wuchsen im selben Ausmaß wie unsere Herrschaft. Zuerst hielten wir uns für Götter, dann waren wir wie Götter. Doch Hochmut kommt vor dem Fall, und wir weckten die Aufmerksamkeit von etwas, das wir weder verstehen noch bekämpfen konnten. Wir verließen unsere ewige Stadt im Herzen von Allem, und flohen. Wir flohen in den entlegendsten Winkel der Wirklichkeit den wir finden konnten, eine unberührte Welt auf der noch nie jemand einen Turm errichtet hatte, verkrochen uns in Höhlen, und verschlossen die Türen hinter uns, nahmen uns selbst die Magie. Wir wurden wieder sterblich, wurden das was wir heute „menschlich“ nennen.

Es konnte nicht so bleiben, natürlich. Wir waren schon immer soziale Wesenheiten, und so kamen wir früher oder später wieder zu kleinen und größeren Gemeinschaften zusammen. Legenden über unseren Fall, wie der Turm zu Babel, fanden immer wieder ihren Weg in die Gedanken der Menschen während wir uns immer mehr in Städten zusammenfanden. Es war, als würden wir zwangsweise ersuchen die Welt zu einem kleineren Ort zu machen. Als würden wir einen Weg aus unserem Gefängnis suchen. Bis es dann nach unendlichen Generationen so weit war das die Ballungen die wir geschaffen hatten ausreichten um die Mauern zu durchbrechen die wir zu unserem Schutz errichtet hatten. Bis dann die Magie in unsere Wirklichkeit zurückkehrte, langsam und tröpfchenweise. Die Magie, unser Geburtsrecht, suchte sich einen Weg zu uns, und gleichzeitig wurden die Grenzen zu unserer alten Heimat eingerissen, und es öffneten sich in unseren größten Städten Durchgänge auf, die nur für diejenigen erkennbar sind, denen das Geschenk der Magie gemacht wurden. Doch die Stadt im Herzen alter Welten ist nur noch eine verlassene und unverständliche Ruine, der Schatten eines Schattens, und wir stehen vor der Aufgabe zu erlernen was unsere Vorfahren vergessen haben, zu errichten was vor langer Zeit zerbrach. Aber wir sind nicht alleine in dieser weltengroßen Stadt, denn als wir flohen haben wir Dinge und Wesen zurückgelassen, Diender, Sklaven und Unseresgleichen, und sie sind über unsere Rückkehr erfreut.

Und irgendwo zwischen den Welten lauert noch immer der alte Feind und wartet auf uns.

World’s End ist der Arbeitstitel einer Rollenspielwelt an der ich aktuell arbeite. Dieser kurze Text soll mir als Möglichkeit dienen meine Gedanken zu sortieren und euch einen Gewissen Einblick in dem bieten was ich gerade so mache wenn ich die Zeit dazu finde. Wie man diesem Textfragment vielleicht entnehmen kann ist es einer dieser okkulten Gegenwartssettings mit einer verborgenen Welt die sich hinter der uns bekannten Wirklichkeit verbirgt. Irgendwo zwischen Neil Gaiman, Clive Barker, Michael Moorcock und natürlich auch KULT verortet. Das Spiel schwebt mir aktuell als eine dreiteilige Geschichte vor, mit der Entdeckung und Erforschung der Magie im ersten Akt(„World’s End“), der Erkundung der ewigen Stadt und der Begegnung der eigenen Vergangenheit im zweiten Akt („World’s Heart“), und im letzten Akt der Besuch anderer Welten und der Auseinandersetzung mit dem Alten Feind, egal wie diese nun sich entwickeln und enden wird. Bei der mechanischen Seite bin ich im Moment noch mit mir am Hadern. Auf der einen Seite möchte ich schon etwas erzählerisch orientiertes wie Fate nutzen und es entsprechend als Setting verarbeiten. Allerdings möchte ich auch die verschiedenen Spielarten der Magie auch mechanisch anders präsentieren, weswegen ich darüber nachdenke, ein eigenes System zu entwickeln welches lose auf Roll & Keep aus Legend of the Five Rings basiert. Ich werde also mir beide Optionen genauer anschauen und mal für mich ausprobieren welche Variante mir am ehesten zusagt.

Und warum das Ganze ein deutschsprachiges Spiel werden soll mit einem englischen Titel? Hey, ich nehme mir die Worte wie sie mir gerade passen – schließlich ist Sprache auch eine gewisse Form der Magie, oder?

1 Kommentar zu World’s End

  1. Klingt interessant. Das würde ich tatsächlich spielen und leiten, wenn es vom system her am Ende auch passt:)

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